Passage Hawai’i nach Alaska, Tag 4

Durchatmen und Taktik anpassen. Nachlassender Wind und weniger hohe Wellen, geringere Schräglage, herrliches Wetter, schönes Segeln.

Unsere ursprüngliche Taktik war, das sich bildende Hochdruckgebiet im Westen zu umfahren und damit die (auf der Nordhalbkugel) im Uhrzeigersinn um das Hochdruckgebiet drehenden Winde eher achterlich zu bekommen. Das klappt aber leider nicht, das Hochdruckgebiet hat sich entschieden, westlich zu wandern und sich uns damit direkt in den Weg zu legen. Damit wird der Umweg bei der bisherigen Taktik einfach zu groß. Also neu planen. Diejenigen von Euch, die unseren Kurs auf Noforeignland verfolgen werden es vielleicht schon gesehen haben: wir gehen jetzt nicht mehr direkt Nord, sondern etwas östlicher. Es sieht so aus, als könnten wir uns dadurch bei den zunächst nachlassenden Winden vielleicht am Wind in der südöstlichen Ecke des Hochdruckgebietes durchschummeln. Ansonsten müssten wir ein Stückchen motoren, um weiter nordöstlich wieder Wind zu finden. Allzu lange wollen wir dort aber nicht motoren, denn im weiteren Verlauf der Strecke nach Sitka lauert jedenfalls nach d
er aktuellen Vorhersage Mitte nächster Woche noch ein größeres Schwachwindgebiet, also müssen wir mit unseren 440 l Diesel haushalten.

Das wir näher an das Hochdruckgebiet herangesegelt sind, merken wir an dem deutlich nachlassenden Wind. Heute Nacht hatten wir noch das 1. Reff im Großsegel. Wäre bei um die 16 kn wahrem Wind nicht mehr zwingend nötig gewesen, machte es nach dem anstrendenden Segeln vom Vortag aber einfach angenehmer. Dazu ein wunderschöner Sternenhimmel, der sichelförmige zunehmende Mond lässt sich nur kurz nach Sonnenuntergang blicken und folgt der Sonne schnell. Die Nächte werden wieder heller und kürzer. Durch den zunehmenden Mond und auch durch unseren Fortschritt nach Norden. Die Tropen haben wir verlassen, es bleibt täglich länger hell und die Sonne geht früher auf.
Heute morgen dann rollen wir das Großsegel ganz aus und zwei Stunden später wechseln wir von der Fock auf den Code0. Wir haben jetzt nur noch 8 bis 10 kn Wind, aber mit dieser Besegelung und dem Kurs von 60-70 Grad zum Wind (AWA) liegen wir genau im „Sweet Spot“, dem optimalen Kurs mit dieser Besegelung und können damit um die 6 kn Geschwindigkeit laufen. Also herrliches Segeln bei leichter Schräglage, inzwischen ruhiger See und noch dazu Sonnenschein und noch angenehmen Temperaturen, was will man mehr?

Das Satellitenbild, dass noch vor ein paar Tagen eine graue Decke über dem nördlichen Teil unserer Strecke nach Alaska gezeigt hatte (nicht untypisch für diese Jahreszeit) gibt ebenfalls Anlass zu Hoffnung. Die Wolkendecke über unserem weiteren Kurs ist jetzt aufgerissen, sonnige und wolkige Abschnitte wechseln sich ab.

Essen: Mahi-Mahi-Tartar auf Reis mit Papayasalat.

Etmal: 165 sm, gesamt gesegelt bisher 688 sm, noch verbleibend 1.962 sm.

Aloha.

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