Tauchen

Da wir ja auch unser Tauchequipment (allerdings noch ohne Kompressor) auf Flora dabei haben, sollten wir möglichst auch einigermaßen fit sein, bisher haben wir aber erst knapp 40 Tauchgänge im Logbuch.

Insofern haben wir noch einmal einen Tauchurlaub eingelegt, Soma Bay in Ägypten. Für uns das erste Mal Tauchen im Roten Meer. Und es ist wunderschön hier. Allerdings macht unser Hotel, das „Breakers“, seinem Namen heute Ehre. Über dem vorgelagerten Riff steht heute im Norden eine ordentliche Welle.

Sieht eigentlich gar nicht so wild aus. Aber an den Palmen im Vordergrund erkennt man schon, dass ziemlich viel Wind ist. Leider bedeutet das Auslaufverbot für die Tauchboote und damit fallen auch unsere für heute geplanten Strömungstauchgänge aus. Aber am Hausriff darf getaucht werden, und so haben wir zwei weitere tolle Dives hier vor Ort.

Ja, ich weiß, eine vernünftige Tauchlampe würde viiiiel bessere Farbwiedergabe bringen; steht weit obenauf der Liste. Den blaugepunkteten Rochen stelle ich hier gar nicht rein, dabei sah der soooo klasse aus. Aber im Kopfspeicher ist er drin 😉

Und hinterher chillen (Deko-Bier) an der Strandbar. Ist super entspannt hier.

ARMED

Das automatische Schiffserkennungssignal (Automatic Identification Signal), kurz „AIS“ empfinde ich als einen wesentlichen Sicherheitsfortschritt. Es ist einfach klasse, damit ausgerüstete Schiffe auf dem Plotter nicht nur identifizieren zu können, sondern auch leicht ablesen zu können, wie nahe sie einem wann kommen werden. Gerade beim Queren einer Schifffahrtsstraße mit dicken Pötten oder beim Heranrauschen von Fähren ist uns das eine große Hilfe. Aber auch umgekehrt können andere die Flora, ihren Kurs und ihre Geschwindigkeit auf Ihrem Plotter sehen, so dass auch unsere passive Sicherheit steigt. Um diesen Aspekt noch weiter zu verbessern, haben wir in unseren Rettungswesten zusätzlich kleine und leichte AIS Notsender mit DSC-Funktion eingesetzt. Diese auch POB (Person over Bord Beacon) genannten kleinen Wunderteile sollen das Auffinden und damit die Rettung von über Bord gefallenen Personen maßgeblich verbessern bzw. in der Nähe befindliche Schiffe überhaupt erst auf einen solchen Seenotfall aufmerksam machen. Wir haben uns dabei schon vor einiger Zeit, nämlich 2016 vor meiner Silverrudder-Teilnahme, für MOB1 der Firma Ocean Signal entschieden. Sie sind nur 92 Gramm leicht, mit einem GPS Empfänger ausgestattet und lösen beim Aufblasen der Rettungsweste automatisch aus, können aber auch manuell ausgelöst werden. Nach einer Aktivierung wird dann 24 Stunden lang gesendet, der MOB1 sendet das Notsignal an alle AIS Empfänger in Reichweite, auf deren Plotter erscheint dann ein „Mensch über Bord“-Signal.

So weit, so gut (auch wenn es hoffentlich nie zum Einsatz kommen muss). 

Durch einen Artikel auf http://www.morganscloud.com wurde ich im November 2018 darauf aufmerksam, dass genau die von uns gekauften MOB1 allerdings ein Problem mit der automatischen Auslösung haben könnten. Im Wesentlichen beruht dies darauf, dass der magnetische Auslösemechanismus durch ein schnelles Aufblasen der Rettungsweste und das dadurch erfolgte Wegreißen des Sicherungsschiebers erfolgen muss. Verschiebt sich der Sicherungsschieber langsam, wird nicht ausgelöst. Durch das Tragen der Rettungsweste kann sich der Sicherungsschieber aber langsam verschieben, wenn nicht ein besonderer durchsichtiger Plastikclip eingesetzt wird. Dieser Plastikclip war aber unseren früh gekauften MOB1 wohl nicht beigelegt und jedenfalls auch in der Anleitung nicht erwähnt. Also nachgeschaut und tatsächlich: Der Clip fehlt bei unseren MOB1.

Da ich die bei AWN gekauft hatte, habe ich mich an AWN in Hamburg gewendet. Das Problem war dort unbekannt, aber nach Zusendung eines Fotos haben sich die Mitarbeiter dort beim Hersteller darum gekümmert und: letzte Woche bekam ich eine Mail von AWN, ich könne die beiden Clips in der AWN-Filiale abholen, kostenlos. Habe ich gemacht, jetzt müssen sie nur noch zu unseren Rettungswesten auf die Flora nach Griechenland und dort eingebaut werden.

Falls Ihr auch solche MOB1 habt, schaut doch mal nach, ob bei Euch die durchsichtigen „ARMED“-Clips vorhanden sind.

Ein bisschen Büro…

…kratie ist zur Vorbereitung auch notwendig. Ein Blick in unsere Ausweispapiere zeigt: ganz lange sind die nicht mehr gültig, da müssen wir vor der Abreise noch was tun.

Bei den Personalausweisen ist es einfach. Die sind neu zu beantragen, Wahlrechte gibts nur hinsichtlich der Frage, ob die Fingerabdrücke gespeichert werden sollen und ob die Online-Ausweisfunktion gleich freigeschaltet werden soll. Gebühr pro Perso in jedem Fall 28,80 €.

Ein bisschen aufwendiger ist die Entscheidung bei den Reisepässen. Auch die können nicht mehr verlängert werden sondern sind komplett neu auszustellen, (elektronisch gespeicherte) Fingerabdrücke sind immer drin. Es gibt sie in normaler Ausführung (60,00 € pro Stück) mit 32 Seiten oder gegen Aufpreis von 22,00 € mit 48 Seiten. Wie der Personalausweis sind sie 10 Jahre gültig. Wir wollen ja viele Länder bereisen, also nehmen wir mal sicherheitshalber die XL-Version. Und dann wäre noch zu entscheiden, ob man voraussichtliche vier bis sechs Wochen warten möchte, bis man das gute Stück in den Händen hält. Eigentlich wäre das wohl kein Problem für uns, aber wir entscheiden uns trotzdem für eine Express-Beantragung, die uns die Pässe schon am nächsten Montag bescheren soll (kostet pro Pass 32,00 € extra). Der Grund hierfür liegt in dem Government Shutdown der USA und der politischen Konstellation dort, die wohl kurzfristige Aufhebungen und aber auch weitere Shutdowns nicht unwahrscheinlich erscheinen lässt. Und in eine derartige Lücke sollten wir dann mit unserem neuen Reisepass hineinstoßen, um vorsorglich Visa für die USA zu beantragen (die normalen ESTA-Visa reichen für die Einreise mit eigenem Boot nicht).

Noch ein weiterer Punkt betrifft die Reisepässe: wir beantragen jeweils einen zweiten Reisepass. Das gibt uns unterwegs als Backup größere Sicherheit, zudem haben wir dann auch noch Pässe, wenn wir zur Visabeantragung die Pässe bei einer Botschaft oder sonst etwa bei einer Behörde im Hafen abgeben müssen. Außerdem gibt es Länder, die die Einreise verweigern, wenn ein Stempel eines bestimmten anderen Landes bereits im Pass ist (etwa Arabische Länder / Israel). Dieser jeweilige zweite Reisepass ist zwar nur sechs Jahre gültig, kostet aber ebenso jeweils 60,00 €. Interessant ist, dass wir hierfür ein weiteres Mal unsere Fingerabdrücke abnehmen lassen müssen, das (biometrische) Passfoto aber übernommen werden kann.

Alles in allem hat die ganze Prozedur der Beantragung eine knappe Stunde gedauert, wobei der sehr freundliche Mitarbeiter des Hamburger Bezirksamtes nicht getrödelt hat. Gut war auch, dass die Online-Terminvereinbarung wunderbar und kurzfristig geklappt hat, wir auch pünktlich drankamen und man zudem in Hamburg freie Auswahl zwischen den Bezirksämtern hat und nicht das eigentlich räumlich zuständige aber mit langer Warteliste operierende Amt nehmen muss.

Finanziell summiert sich das Ganze aber dann doch ziemlich auf: 405,60 € haben wir heute dagelassen 😳.