Unter weißen Flügeln
Mit Passatbesegelung lassen wir uns vor dem Wind weiter in Richtung Gambier schieben. Mit anderen Worten: das Großsegel macht Pause, wir haben sowohl die Fock als auch den Code0 jeweils mit einem Spinnakerbaum jeweils zu einer Schiffsseite hin „ausgebaumt“.
Gerade bei wenig Wind ist das nicht die „schnellste“ Besegelung, aber dafür eine sehr gemütliche. Auf Flora müssen wir dann Winddreher bis zu etwa 60 Grad zu einer Seite nicht ausgleichen, können also einen Windwinkel von 120 Grad abdecken, ohne die Segelstellung oder das Ruder anpassen zu müssen.
Wie wir die Bäume mit Niederholern, Topnanten und Schoten riggen, hatten wir hier schon einmal ausführlich (und sehr technisch) beschrieben.
Gerade bei wenig Wind stellt sich aber vor allem das Gefühl ein, von den ausgebreiteten weißen Flügeln des Bootes geradewegs und ohne großes Geschaukel zum Ziel gezogen zu werden. Wunderschön. 🤩
Und höhere Geschwindigkeit wäre im Moment ohnehin nicht hilfreich. Wir warten immer noch darauf, dass das 200 sm (über 350 km) breite Gewitterband zwischen uns und den Gambier (mit seinem Hauptort Rikitea) verzieht. Es ist bereits schwächer geworden, nicht mehr so viel Rot (=starke Gewitter), mehr Gelb und Grün (=Gewitter) wie ursprünglich befürchtet. Aber erst Freitag früh wird es so weit nach Südosten gewandert sein, dass wir (wenn die Vorhersage stimmt) hinter ihm durchsegeln können.
Für Samstag gibt es derzeit folgende Prognose:
Das sieht doch vielversprechend aus!
Essen: Pfannen-Pizzadilla (wie Pizza gefüllte Tortilla-Fladen zusammengeklappt in der Bratpfanne bereitet), übrigens als Snack auch super einfach mit Pesto oder als Nachtisch mit Nutella.
Etmal 64 sm, unser neuer Rekord im Langsam-Segeln. Das ist aber noch nicht den Passatsegeln geschuldet, vielmehr waren wir in der fast windlosen Nacht noch mit Großsegel unterwegs. Gesamt auf dieser Passage 2.657 sm, noch 414 sm bis zur Ansteuerung am Westpass Gambier.
Übrigens: Wassertemperatur 29,8 Grad Celsius.
Tropisch. 😊