Wir haben Wayne (S/V Leilani) auf Hawai’i kennengelernt. Ein Treffen mit seiner Schwester in deren Haus auf den San Juan Islands (vor Seattle) hat leider bisher noch nicht geklappt, hoffentlich kriegen wir das im Frühjahr hin. Aber: eine alte Bekannte von Wayne liegt bei uns am Steg genau gegenüber. Die Weltumseglerin Alice haben wir tatsächlich sogar schon kennengelernt, auch sie kennt Wayne aus der La Mariana Marina in Honolulu, die Welt ist ein Dorf.
Wie zur Bestätigung klopfen Lynn und Wulf an der Flora. Auch sie liegen mit ihrer Sea Bear am gleichen Steg wie wir, diesmal hat Rob von der S/V Avant den Kontakt hergestellt. Wir kennen ihn aus Panama, die Avant liegt dort derzeit auch und wartet auf ihn. Denn Rob wohnt in Vancouver, wo wir ihn hoffentlich demnächst (nächste Woche?) noch treffen werden und wo Wulf und Rob früher Stegnachbarn waren.
Und nicht nur die Erkenntnis der kleinen Welt haut uns mal wieder um, sondern auch die uns entgegengebrachte Gastfreundschaft. Lynn und Wulf nehmen uns am Abend zu einem kleinen Charity-Essen mit, geben uns Tips für das Einwintern der Flora bei den hiesigen Wetterverhältnissen, bringen uns einen 115V Heizlüfter vorbei und bieten uns gleich noch an, Sachen bei ihnen einzulagern. Und selbstverständlich können wir uns das noch beim Rigger in Hawai‘i lagernde Paket an ihre Adresse nachsenden lassen.
Wow 🤩.
Überhaupt, was machen denn unsere Vorbereitungen? Wir kommen voran. Die Stauräume unter den Kojen sind durchsortiert, die dort von Schwitzwasser und damit leichtem Spak betroffenen Behältnisse gereinigt oder ausgemustert, das Dinghy umgedreht auf dem Vorschiff verzurrt, der Außenborder mit Frischwasser durchgespült und eingewintert, Frostschutzmittel besorgt, die Batterie an Fendern aufgeblasen

damit sie auch in der Kälte ihren Job verrichten können, mit der Elektrik herumgehühnert, um auch 115 V unter Deck zu haben, die Lebensmittelfächer durchsortiert und gereinigt, und, und, und… Vor allem: alle Segel einschließlich Rollgroß sind abgeschlagen zur Durchsicht zum Segelmacher gebracht. Der ist in Sidney!
Und das heißt: wir haben ein Auto gekauft.

Mit Allradantrieb für unsere bevorstehende Winter-Reise über die Rocky Mountains und mit genug Platz, um hinten eine Matratze für eine Zwischen-Rast hineinzulegen – oder eben um vier große Segelsäcke durch die Gegend zu fahren. Mal eben runter nach Sidney im Süden von Vancouver Island. Unser Hafen in Campbell River liegt etwa in der Mitte der Insel, trotzdem sind es fast 300 km einfache Strecke bis dort. Hin und zurück (und mit ein bisschen Sightseeingtour im außerhalb des Wollgeschäftes verregneten und trotzdem schönen Victoria) dauert es also einen ganzen Tag und stimmt uns schon mal etwas ein auf die Entfernungen, die wir auf unserem geplanten „Landurlaub“ zu bewältigen haben.


Ganz ohne Überraschung gehen die Vorbereitungen übrigens nicht ab: eine der automatischen Rettungswesten hat sich im wasserdichten Sack im Stauraum des Dinghies offenbar aufzublasen versucht. Hm. Offenbar hat die Salztablette aufgegeben und den Auslösemechanismus aktiviert. Den wahrscheinlichen Grund dafür erkennen wir, als sich am Abend die andere unserer Ersatzwesten aus dem Dinghy im Salon plötzlich ebenfalls mit einem Knall aufbläst:

Jetzt im Warmen hat sich einiges Kondenswasser an der Patrone gebildet, das hat wohl auch hier die (ohnehin recht alte) Salztablette aufgelöst.
Können wir also die Weste über Nacht mal aufgeblasen liegen lassen und so den bei der ohnehin fälligen Wartung den vorgesehenen Dichtigkeitstest machen.
😉