Weiterhin zumeist langsames Segeln auf glattem Wasser, mal mit Code0, mal mit der Fock. Der Wind tüselt ziemlich herum, unser Kielwasser gleicht einer Schlangenlinie. Zwischen 20 und 130 Grad wahrer Windrichtung, also Wind aus Nordnordost bis Südost hatten wir in den letzten 24 Stunden, bei Stärken zwischen 2 und 22 Knoten. Nicht schlimm, aber gerade in der Nachtwache ist dieser ständige Wechsel doch einigermaßen aufwändig.
Der Sonnenuntergang gestern zeigte ein deutliches Halo um die Sonne, der durch die Brechung an Eisteilchen in der Atmosphäre entsteht. Wetterechsel? In der Mitte der Nacht ändert sich der zuletzt sternenklare Himmel, zieht sich zu. Heute morgen schleicht die Flora unter einer niedrigen, relativ dichten grauen Wolkendecke dahin, keine Passatwölkchen mehr. Die Luft ist frischer, aber wir finden es gerade sehr angenehm. Das wird sich vielleicht ändern, wenn die Temperaturen wie angekündigt weiter fallen. Innerhalb von zweit Tagen soll es von warmen 22 Grad auf dann nur noch 12 Grad gehen. Die Wassertemperatur sinkt ebenfalls erstaunlich schnell.
Wir treffen Vorbereitungen. Das Bimini (unser Sonnenschutzdach über dem Cockpit) wird abgebaut, die vor Regen und Kälte schützende Kuchenbude bereit gelegt. Das gibt uns auch die Gelegenheit, Flora mal wieder ganz „aufgeräumt“ zu fotografieren.
Wir müssen die Arbeiten allerdings kurz unterbrechen, denn die gerade erst ausgebrachte Angel rauscht aus. Ein diesmal etwas kleinerer Mahi Mahi – perfekt.
Es ist ein bisschen tricky, den richtigen Zeitpunkt für eine Wende Richtung Sitka zu finden. Der Nordpazifik fordert doch einige segeltaktische Entscheidungen. Wer Spaß daran hat, mag ja mal die Entwicklung der nächsten 10 Tage bei Windy betrachten und verfolgen. Die Wetterlage ist wieder instabiler geworden, das Hochdruckgebiet konnte sich noch nicht festsetzen. Die Entfernungen sind zudem so groß, dass der Wetterbericht für einen Ort regelmäßig schon wieder völlig anders ist, wenn man ihn nach sagen wir mal 5 Tagen tatsächlich erreicht hat.
Aktuell werden wir wohl heute oder spätestens morgen umschwenken auf den Steuerbordbug.
Essen: Nennt uns langweilig, aber wir wollen das gerade entdeckte „Hawaiian Seasoning“ gleich noch einmal versuchen. Diesmal variert, der Fisch wird anders als gestern nicht vorher in Ei gewälzt, dazu gibt es heute karamelisierte frische Ananas und eine Quinoa-Wildreis-Mischung.
Etmal: 132 sm, gesamt somit 943 sm, noch zu segeln 1.707 sm (gestern Tippfehler: statt 1.639 hätte es 1.839 sm heißen müssen).