Passage Hawai’i nach Alaska, Tag 12

Ganz so einfach macht es uns der Nordpazifik dann doch nicht. Auf unserem Weg entwickelt sich ein Sturmtief mit Böen bis 50 kn. Das wollen wir lieber umfahren, also ändern wir den Kurs und laufen nach Osten. Sieht zwar auf dem Noforeignland-Track wahrscheinlich so aus, als wollten wir nicht mehr nach Alaska sondern nach Seattle, aber für den Augenblick scheint das ein Kurs zu sein, welcher uns aus dem Gröbsten heraushält, der gerade abgerufene neue Wetterbericht bestätigt das.

Heute Nacht hatten wir relativ durchgängig 26 kn Wind, Böen bis 34. Etwas rollig durch die achterlichen Wellen, aber gut auszuhalten. Der Wind dreht zwar langsam, aber doch stetig hin und her. In den letzten 24 Stunden von 320 Grad über 220 Grad auf jetzt wieder 270 Grad. Entsprechend mussten wir zweimal halsen, haben das (dreifach gereffte) Groß jetzt wieder auf Steuerbord, die etwas eingedrehte Fock ist an Backbord ausgebaumt.

Heute besuchen uns beim Morgenkaffee zwei Albatrosse, und segeln einige Zeit um die Flora. Wir denken an Annemarie und Volker, deren Beerdigung am Freitag war und auf deren Trauerfeier wir in Gedanken dabei waren.

Der Himmel zeigt sich weiter überwiegend grau, die Wellen von etwa 2,5 m wirken dadurch mit ihren weißen Schaumkronen im ebenfalls grauen Wasser schon recht beeindruckend, werden aber heute und morgen aber sicher noch etwas höher werden.

Essen: Linsensuppe, eins meiner Lieblingsgerichte für Schmuddelwetter. Wiebke hat gleich so viele Linsen eingeweicht, dass es für zwei Tage reicht. Sehr lecker mit portugiesischer Wurst, Gemüse und schön viel Majoran.

Etmal: 167 sm, gesamt 1.845 sm, noch zu segeln bis Sitka etwa 750 sm.