Die Landschaft und Tierwelt auf den Galápagosinseln begeistern uns immer wieder aufs Neue. Ein Bootsausflug nach Las Tuneles macht das deutlich.

Die Lavaströme, durch die ja letztendlich die gesamten Galápagosinseln geschaffen wurden, haben hier ein Labyrinth von Brücken, gewundenen Wasserwegen, Inseln und auch unter dem Wasserspiegel liegenden Höhlen und Durchgängen geformt.
Das Wetter ist ruhig, fast kein Wind. Aber schon am vorgelagerten Vogelfelsen wird klar: die langen Dünungswellen treffen mit viel Kraft auf die Lavasteine.

Unser Ausflugsboot wartet eine Welle ab und spurtet dann beherzt durch die schmale Einfahrt. Klappt gut und zwei Kurven weiter ist das Wasser so glatt, dass wir die uns unter der Oberfläche begleitende Schildkröte erkennen.

Der Blick zurück aber zeigt ein anderes, wilderes Bild:

Es ist faszinierend, wie eng der Kapitän das Boot an den scharfkantigen Felsen vorbei manövriert, tief hinein in das Gewirr.
Auf den Lavasteinen wachsen einige Kakteen, weiter innen auch ein wenig niedriges Gebüsch. Wir sehen zu meiner großen Freude einige Blaufußtölpel.

Deren Balz hat gerade begonnen und einen können wir sogar bei einem ersten Tanzansatz beobachten.
Die finster dreinschauenden Noddys (eine Seeschwalbenart) scheint das aber nicht zu beeindrucken.

Eine Ebene tiefer sehen wir im Wasser immer wieder Meeresschildkröten und dann Vögel …


… tatsächlich Brillenpinguine. Isabela wirbt damit, dass hier die einzigen Pinguine nördlich des Äquators brüten (im Norden der eben auf dieser Linie liegenden Insel).

Und so gibt es hier eben tatsächlich Pinguine unter Palmen. Selbst im Hafenbecken vor Puerto Villamil hatten wir sie schon beobachten können.
Dann mal rein ins Wasser, gleich zwei (grundverschiedene) Schnorchelgänge stehen auf dem Programm. Zunächst noch im relativ klaren Wasser etwas weiter draußen, wo wir einiges an tropischem Fisch, kapitale Lobster und kleine, gut getarnte Seepferdchen sehen.

Muss ja auf Isabela wohl auch 😁


Der zweite Schnorchelgang, im flacheren Wasser näher am Mangrovenufer ist von deutlich größeren Lebewesen geprägt. Unzählige Meeresschildkröten …

… außerdem junge Schwarzspitzenhaie

und eine Vielzahl von Weißspitzenhaien.


Wow. Schnorcheln wohlgemerkt, nicht Gerätetauchen.
Das ist dann zwei Tage später dran, ich habe einen Doppeltauchgang an der Isla Tortuga südlich von Isabella gebucht, während Wiebke eine 16-km-Wanderung auf den Vulkan Sierra Negra etwas nördlich von Puerto Villamil macht.
Was für Tauchgänge! Mit der Strömung lassen wir uns an der Nordostseite der wie ein Halbkreis geformten Isla Tortuga und um deren Südspitze herum treiben. Neben wiederum unfassbar vielen großen Meeresschildkröten gibt es reichlich Schwarmfisch, zum Beispiel die schon am Kicker Rock gesehenen Gelbschwanz-Doktorfische oder Barrakudas.


Aber die Glanzlichter dieser Tauchgänge setzen Großfische. Halten sich die Hammerhaie im ersten Tauchgang noch ein bisschen in dunstiger Distanz hinter den Weißspitzenhaien …

… schiebt sich dieser im zweiten Tauchgang mit einem Schwarm Stachelmakrelen doch deutlich näher heran.

Und auch ein Teufelsrochen, im ersten Tauchgang ebenfalls nur in der Ferne zu sehen, schwimmt mir dieses Mal direkt vor die Linse. Wir hatten auch schon vor 2 Tagen vom Tourboot aus welche gesehen.

Und Wiebke? Statt hinunter ins Wasser weit hinauf auf die Berge:
Die Wanderung zu den Vulkanen Sierra Negra und Chico ermöglicht den Blick über die Insel und zur Westküste. Wir (also Wiebke und zudem sind noch Holger und Gast Moritz von der Ultimate dabei) haben da Glück mit dem Wetter. Zunächst geht es durch kräftig grüne Landschaften am Rand des großen Vulkankraters entlang. Die Luft ist herrlich frisch auf 1000m Höhe. Gefüllt ist der Krater mit schwarzer erkalteter Lava.



Dann geht es an der Vulkanflanke über Lavageröll durch eine Mondlanschaft zum kleiner Vulkan Chico, der in der 60ziger und 70ziger Jahren ausgebrochen ist. 16 km und ein wunderschöner Hike.
