Oh what a night!
Ein bisschen angespannt verfolgen wir die stetige Zunahme des Windes. Funktioniert unsere Taktik mit dem Ostschwenk, wird der in der Windvorhersage schwarzgrau eingefärbte Bereich mit den schweren Sturmböen nordwestlich an uns vorbeigehen?
Eigentlich sollten die stärksten Winde bereits um 20.00 Uhr bei uns sein, aber durch unseren Schlenker kann es auch etwas später werden.
Und so kommt es dann auch. Wir haben so um Mitternacht herum den meisten Wind, die Böen bleiben aber knapp unter 40 kn. Stürmische Winde, aber kein Sturm (der ab 41 kn definiert ist, 9 Bft), erst recht kein schwerer Sturm (ab 48 kn, 10 Bft). Und außerdem eben nur in den allerdings häufigen Böen. Der Grundwind liegt in dieser Zeit so um die 32-34 kn (7 bis 8 Bft).
Mit dem dreifach gerefften Groß und der etwas eingerefften und zur anderen Seite ausgebaumten Fock laufen wir vor dem Wind ab, Flora macht sich gut. Der Autopilot steuert durchgängig, macht allerdings mit gelegentlichem Alarmpiepen darauf aufmerksam, dass ihn mal wieder eine der Wellen aus dem Kurs gedrückt hat (auf den er uns aber gleich wieder zurück steuert).
Im weiteren Verlauf der Nacht schwächt sich der Wind dann langsam ab, jetzt am Vormittag haben wir Grundwind von um die 20 kn mit Böen um 28, also Windstärke 5 Bft bis untere 7. Die Wellen sind allerdings jetzt mit um die 4 m am höchsten, sie laufen dem Wind zeitlich etwas nach. Die Fock ist wieder ganz ausgerollt, das Groß im zweiten Reff. Kurs auf Sitka liegt an.
Fein, das hat doch wunderbar geklappt. Wir versuchen dann heute tagsüber, etwas Schlaf nachzuholen.
Essen: Linsensuppe 😉
Etmal: 171 sm, gesamt 2.016 sm, noch zu segeln auf direktem Kurs 555 sm.