Panamakanal – das volle Paket

Um 3:30 klingelt der Wecker. Um 4:00 funke ich wie vorgeschrieben „Christobal Signal Station“ auf Kanal 12 an, um ihnen meine Position durchzugeben und mitzuteilen, dass wir dort auf den Advisor warten. Aber Christobal Signal ist offenbar gut vorbereitet, denn bevor ich die Details loswerden kann wird mir schon gesagt, der Advisor sei bereits zu uns unterwegs, die Position offenbar über AIS bekannt.

Und tatsächlich fährt kurz darauf eine Art Lotsenboot vierkant auf unsere Steuerbordseite zu. Es ist noch stockfinster, wir haben die Decksbeleuchtung eingeschaltet und die Relingsdurchlässe geöffnet, aber letzteres ist jedenfalls überflüssig. Der Advisor springt auf Höhe der Wanten an Deck, weil er sich dort sicherer festhalten kann.

Und dann gehts auch gleich los. Anker auf, An den Wracks hinter den Flats vorbei ins Fahrwasser der Großschifffahrt. Unter der Puente Atlántico hindurch zur ersten Schleusentreppe, den Gatun Locks.

Es wird langsam hell, als wir die Schleusen erreichen. Anders als von mir befürchtet, scheint die Eintages-Variante also doch kein Schleusen in Dunkelheit zu bedeuten, denn die Ausfahrt aus der letzten Schleuse ist für 17:30 geplant, wenn denn alles glatt geht.

Wir drehen noch ein paar Kreise und warten darauf, dass der Autotransporter „Pleiardes Spirit“ vor uns in die erste Schleusenkammer einfährt. Ein ziemliches Spektakel, denn er hat die Maximalbreite für diese Schleuse und berührt auf beiden Seiten fast die Schleusenwände.

Und er macht ordentlich Welle: in der Spitze strömt das Wasser (bei seiner Ausfahrt) mit 5,3 kn an unserem mit vier Leinen festgemachten Boot vorbei.

Mit vier Leinen? Ja, denn die Vorhersage unseres Agenten, wir würden wohl als mittleres von drei Booten im Päcken geschleust, bewahrheitet sich nicht. Allein fahren wir hinter der wasserwirbelnden Schrankwand in die Schleuse, die Affenfäuste fliegen aufs Vordeck und Wiebke, Veronica, Justus und Jan haben als Linehandler ordentlich zu tun, nachdem das Schleusentor sich geschlossen hat.

Halten und immer wieder Durchholen. Neun Meter geht es nach oben, dann fahren wir in die zweite Schleusenkammer. Dazu werden die schweren Panamaleinen oben von den Pollern und wieder an Deck genommen, bleiben aber an den dünnen (zu Anfang mit den Affenfäusten herüber geworfenen Leinen) befestigt. Oben auf der Schleuse gehen die Kanalarbeiter mit den dünnen Leinen in der Hand parallel zu unserem Boot zur nächsten Schleusenkammer. „Walk the Line“ kommt einem in den Sinn.

Drei Schleusenkammern bewältigen wir so und 26 m weiter oben fahren wir dann in den Gatunsee. Wow.

Ganz viel Grün an den fast überall unbebauten Ufern des aufgestauten Rio Chagres, der einen großen Teil des Panamakanals ausmacht. Dazwischen nach den Regenfällen der letzten Zeit auch immer würden das rosa oder lila leuchtende Blütenmeer von Palisanderbäumen (Jacaranda).

Kleine und ausgreifendere Inseln, die die gut betonnte Fahrrinne ziemlich kurvenreich machen. Und reichlich Großschifffahrt natürlich auch.

Unser Advisor Ivan fragt nach einem „warmen Frühstück“ Rührei und Schinken kommt auch bei der übrigen Crew nach dem frühen Aufstehen gut an. Und Ivan fragt nach unserer höchstmöglichen (Dauer-)Reisegeschwindigkeit. Wenn wir schneller wären könnten wir auch die nächsten Schleusen wieder mit dem gleichen Autotransporter bewältigen und sogar noch früher als bisher vorgesehen auf der Pazifikseite ankommen. Für ihn wäre es sicher auch hilfreich, denn sein Arbeitstag hat noch zwei Stunden vor unserem begonnen. 7 1/2 Knoten können wir sicher schaffen und das sollte dann auch reichen. Also blasen wir den Turbo unseres Volvo mal wieder ein bisschen frei. Wir kommen gut voran, nur einmal müssen wir vor der Engstelle des Gaillard Cut kurz warten, um ein entgegenkommendes großes Kreuzfahrtschiff der Neo-Panamax-Klasse durchzulassen.

Hier wurde der Panamakanal durch einen 95 m hohen Sattel des Gebirgszuges gegraben, der Nord- und Südamerika miteinander verbindet, eine der aufwändigsten Stellen beim Bau des Kanals. Für den Abtransport der riesigen Abraummengen wurde eigens eine Eisenbahn gebaut.

Kurz hinter dem Gaillard Cut dann die Pedro Miguel Schleuse. Jetzt geht es bergab, und da fahren die Yachten vor der Großschifffahrt ein. Dieses Mal ist es tatsächlich ein Dreier-Päckchen. Gemeinsam mit der norwegischen „Escape“ machen wir rechts und links an der „Nomadica“ aus St. Helena fest. Schon im Päckchen, wird die Wartezeit vor der Schleuse mit dem Mittagessen verkürzt. Ein „man‘s meal“ mit Fleisch müsse es für den Advisor sein, hatte der Agent im Vorfeld mindestens dreimal betont, das sei neben dem ebenfalls zur Verfügung zu stellenden „botteled water“ (gekauft, keine unversiegelten Flaschen mit Wassermacherwasser) ganz wichtig.

Wiebke zaubert eine Paella mit extra viel Hähnchen und Ivan strahlt übers ganze Gesicht. Wir auch.

Nach der Pedro Miguel Schleuse löst sich das Päckchen wieder auf und über den Miraflores See fahren wir das kurze Stück zu den beiden letzten, miteinander verbundenen Miraflores-Schleusen.

Überraschung: hier erwartet uns die dritte Variante der Schleusung: zwei Schlepper bugsieren die Pleiardes Spirit an die rechte Einfahrtseite, wo sie mit Drahtseilen von Lokomotiven gehalten werden. Die Spezialloks übernehmen im Prinzip die Aufgabe unserer Linehandler und der „Walk the Line“-Kanalarbeiter. Jetzt aber fährt einer der Schlepper vor uns in die Schleusenkammer, die Nomadica macht längsseits an ihm fest, wir ebenfalls längsseits an der Nomadica. Toll, denken wir, bei dieser Schleusung brauchen unsere Linehandler garnicht zu arbeiten.

Das stimmt auch erst einmal, aber das Päcken muss nach der ersten Schleusenkammer aufgelöst werden, der Schlepper und die Boote fahren einzelnd in letzte Schleusenkammer und dort muss das Päckchen neu gebildet werden. Klappt auch, nur sind wir als drittes und letztes Boot noch nicht fest, als die Pleiardes Spirit in diese letzte Schleusenkammer einfährt. Da sie die ganze Schleusenbreite ausfüllt und natürlich auch einigen Tiefgang hat, entsteht dabei eine extrem kräftige Strömung, die uns ohne Chance auf sinnvolle Kurskorrektur achtern auf die beiden anderen Boote drückt. Erst nachdem der Autofrachter kurz hinter uns auf seiner endgültigen Position festgemacht hat, können wir uns aus dieser misslichen Lage wieder befreien. Zum Glück hat die Flora außer einem kleinen aber eben doch ärgerlichen Abplatzer im Gelcoat keinen weiteren Schaden davon getragen, die anderen Boote sind komplett unbeschädigt.

Ein kräftiger Schauer begleitet die Aktion und dauert auch noch an, als sich gegen 15:30 die massiven Tore der Schleuse öffnen und wir in den Pazifik einfahren. Was für ein Moment.

Der „friedliche“ zeigt sich dann aber auch gleich versöhnlich, bei strahlendem Sonnenschein geben wir die geliehenen Leinen und Fender am Balboa Yachtclub ab und fahren dann weiter zu unserem ersten Ankerplatz im neuen Ozean. jetzt sind wir auf der Sonnenuntergangsseite von Panama 😎. Pazifik.

Panamakanal: Es geht los!

Am Sonntag und damit einen Tag früher als angekündigt klopft es morgens am Boot: die Leinen und Fender für die Kanalpassage werden angeliefert.

Man benötigt für die Kanalpassage 4 Leinen, die 125 ft lang und 7/8 Inch dick (38,1 m lang, 22,2 mm dick) sein müssen. Gemeinsam mit 8 dicken Kugelfendern haben wir die Leinen über unseren Agenten für 75 Dollar gemietet, weil wir derartige Ausrüstung nicht permanent auf der Flora mitschleppen. Warum? So sieht es aus, wenn Wiebke eine der vier Leinen in der Hand hält:

Wir machen das Schiff klar, nicht nur für die Passage, sondern auch für unsere Gäste. Zur Kanalpassage kommt unser Patenkind Justus mit Freundin Veronika eingeflogen, außerdem unser Freund und „Chief“ Jan. Alle drei landen am Nachmittag in Panama City und kommen abends gemeinsam im Taxi hier in der Shelter Bay an.

Damit sind wir vollzählig, denn die Bestimmungen für den Kanal schreiben neben dem Kapitän 4 „Linehandler“ vor, die sich mit den langen Leinen abkämpfen müssen. Ganz so schlimm wird es aber hoffentlich nicht werden, denn aller Voraussicht nach werden wir die Schleusen im Päckchen zusammengebunden mit zwei weiteren Booten passieren und in diesem Fall müssen nur jeweils zwei Linehandler auf den beiden äußeren Booten wirklich arbeiten während die anderen hoffentlich uneingeschränkt die Passage genießen können.

Susan von der Ultimate bringt uns noch eine Kokusnuss mit guten Wünschen für die Passage vorbei, wir bauen die Solarpanele vom Bimini ab und decken das feste Solarpanel auf den Davids jedenfalls mit Yogamatten. Für einen letzten Riggcheck vorm Pazifik zieht mich Jan noch mal die 20 m hoch in den Mast. Veronika sichert, Wiebke und Justus sind in der Zwischenzeit noch einmal in Colón einkaufen.

Es geht jetzt etwas schneller als geplant, denn statt der erhofften Zweitagespassage, bei der wir erst morgen Nachmittag losgefahren wären und dafür eine Nacht an der Boje im Gatunsee verbracht hätten, geht es jetzt für uns schon morgen um 4:30 los.

Also verlassen wir schon heute Abend die Marina und ankern auf den „Flats“, wo unser Advisor morgen in aller Frühe zusteigen wird.

Wenn die Webcams funktionieren, könnt ihr uns am 8.3.2022 in den Kanalschleusen beobachten. Wir werden hoffentlich so zwischen 6 und & Uhr hiesiger Zeit in den Gatun-Schleusen sein (zwischen 12 und 14 Uhr in 🇩🇪), theoretisch sollten wir zwischen 16 und 17 Uhr hiesiger Zeit (22 bis 23 Uhr in Deutschland 🇩🇪) in den Miraflores Schleusen. Das kann sich aber auch verschieben. Wer trotzdem schauen möchte, hier der Link:

https://multimedia.panama-canal.com

Think out of the box!

Wir haben das Ruder herumgeworfen und den Kurs neu abgesteckt.

Die Überfahrt zu den Bahamas wäre wohl möglich, allerdings mit einer hohen Wahrscheinlichkeit von Winden über 35 kn in den Böen bei Ankunft. Machbar, aber dann nicht durch die Riffeinfahrten von Abaco nach Marsh Harbour, sondern etwas weiter südlich zur nächsten Insel Eleuthera, nach Spanish Wells.

Bloß, der Hurrikan Eta tobt sich nach der Vorhersage nicht bei seinem Landfall in Nicaragua völlig aus, sondern wandert wieder hinaus aufs Wasser, sammelt neue Kräfte und wendet sich dann Kuba zu. Aktuell sagt die Vorhersage zwar, dass ETA dann über Cuba hinweg in den Golf westlich von Florida und nicht westlich über die Bahamas geht, aber jedenfalls käme er den Bahamas unbehaglich nah.

Also vielleicht heute einfach nur ums Kap Hatteras herum und mit einem Übernachttörn nach Beaufort in North Carolina? Oder weiter an der Küste herunter nach Charleston oder Brunswick? Wäre ein gutes Wetterfenster dafür. Allerdings gibt es auf absehbare Zeit, mindestens mal in der nächsten Woche, kein Wetterfenster um von dort auf die Bahamas zu kommen. Außerdem würden wir uns auf den Hurrikan zu bewegen. Und letztlich auch blöd: unser Visum für die USA gilt nur bis zum 12. November (wie schnell doch ein halbes Jahr vergeht). Und ausklariert haben wir ja auch schon. Eine Zwickmühle?

Nicht unbedingt. Querdenken. Wir haben uns reichlich verproviantiert, das Schiff ist klar, die Strecktaue für die Offshorepassage befestigt, das Dinghy mit Fendern unter der Persenning aufgefüllt und verzurrt, der Außenborder am Heckkorb.

Gestern Abend nach dem neuesten Wetterbericht beschließen wir, einfach das Ziel neu zu definieren. Bahamas ist schwierig, aber das Wetterfenster passt gut für Antigua. O.k., da waren wir im Frühjahr gerade längere Zeit, aber erstens ist es toll dort, zweitens ist die Ausgangslage dort super, um mit dem Passat die großen Antillen zu besuchen und drittens haben wir vielleicht sogar die Chance, doch noch die British Virgin Islands zu besuchen, die ab 8.12. Wieder für Yachten aufmachen sollen. Dafür wären wir quasi in pole Position. Die Mehrheit der heute aufbrechenden Salty Dawg Schiffe hatte sowieso von Anfang an Antigua als Ziel, so wechseln wir einfach in diese Flottille.

Also los, statt 5 Tagen zu den Bahamas werden wir für die rund 1.640 sm nach Antigua eher 10 bis 12 Tage brauchen. Solange werden wir ab jetzt auch erstmal nicht erreichbar sein, dies ist der letzte Blogpost im US-Telefonnetz. Wir werden aber versuchen, zwischendurch reine Textblogbeiträge über Iridium-Satellit zu senden.

Auf geht’s, aus der Kälte (heute morgen unter 10 Grad) hoffentlich in die Wärme. Wir freuen uns.

Ihr könnt unsere Fahrt auf mit den Salty Dawg hier verfolgen. Durch Klick auf SDSA Fall Rally Tracks kommt ihr auf die Bootsliste und könnt dort auch die Flora anwählen und unsere jeweilige Position hervorheben. Das wird stündlich aktuell sein. Auf Noforeignland werden wir unere Position ein paar mal am Tag manuell aktualisieren (leider geht immer nur eins von beiden automatisch).

Fotonachtrag zur Atlantiküberquerung

Erst mal ganz lieben Dank für Eure Anteilnahme, die Aufmunterungen und die Glückwünsche. Es freut uns riesig, dass Ihr uns auf unserer Reise so begleitet.

Ich hatte ja in den Iridium-Posts mehrfach geschrieben, dass wir ganz schön durchgeschaukelt werden und die See nicht einfach nur eine lange Ozeandünung sondern ziemlich kabbelig ist. Hier erst mal ein paar Bilder die versuchen, das in seiner Wildheit und Schönheit zumindest ansatzweise einzufangen:

Es ist schon erstaunlich, wie einerseits unfassbar anstrengend es ist, wenn DAUERND ALLES in Bewegung ist, nichts einfach dort liegen bleibt, wo man es „mal kurz“ ablegen musste, man sich selbst auf dem stillen Örtchen festkeilen muss, man beim Schlafen selbsttätig gewendet wird als sei man ein Grillhähnchen und selbst simpelste Aufgaben wie Kaffeekochen eigentlich eine dritte Hand erfordern würden. Und wie andererseits sich der menschliche Körper (und Magen) dann meistens doch irgendwann daran gewöhnt, man entspannen und sogar lesen kann.

Segel-Schaukel im Passat
Und ja, blaue Flecken von unvermittelt zufallenden Kühlschrankdeckeln gehören auch dazu.

Tierfotos hätte ich Euch gern mehr geboten, aber wir haben (sicher auch den hohen Wellen geschuldet) nicht allzuviel tierische Begegnngen gehabt. Nur die allgegenwärtigen Fliegenden Fische (von denen es einer trotz selbstverständlich geschlossener Fenster sogar in den Salon geschafft hat) und ab und zu ein Vogel (zumeist Weißbauchtölpel, wobei Tölpel sich nur auf das Verhalten an Land bezieht und den eleganten und mit bis zu 1,5 m Flügelspannweite auch großen Segelfliegern auf See und in der Luft nicht gerecht wird).

Na ja, und dann noch mal zu den Squalls. Wir hatten vorher viel darüber gelesen und konnten uns doch nicht recht etwas darunter vorstellen. Es sind kleine Regenzellen (manchmal auch Gewitterzellen, hatten wir aber zum Glück nicht), räumlich meist ziemlich begrenzt, vielleicht ein Kilometer im Durchmesser. Sie bringen oft (aber auch nicht immer) deutliche Veränderungen in der Windstärke und der Windrichtung, was bei der Vormwindbesegelung unangenehm sein kann, weil die Segel ja dann ziemlich in ihrer Position fixiert sind (zu dem Leinenwirrwarr schreibe ich demnächst noch mal was). Man kann die Squalls aber ganz gut auf dem Radarbild erkennen:

Hier auf dem Seekartenoverlay: das Radar zeigt einen Squall links vor uns und einen rechts hinter uns, außerdem ein bisschen Nieselregen knapp links hinter uns.

Meist kommen die Squalls am Abend oder Nachts, aber ein komplettes Band von Squalls hat uns auch einen Tag lang ganz gut beschäftigt 😉.

Ein Squall zieht auf.

Tja, und das Segeln …

HOCH UND HINAUS

Am Samstag spät in der Nacht treffen unsere Freunde Christian und Maria ein. Maria plant, bis zu den Kanaren auf Flora mitszusegeln. Die beiden kommen direkt vom Charterurlaub in den Kykladen, haben also eine kleine Europa-Odyssee hinter sich. Der Sonntag gestaltet sich eher ruhig, außer dass wir das Großsegel tauschen und das neue Groß aus Hydranet einziehen.

Montag nutzen wir erstmal den Mietwagen, mit dem die beiden von Málaga hergekommen sind und widmen uns noch einmal unserer fast leeren griechischen Gasflasche. Tatsächlich bekommen wir sie auch hier nicht befüllt, ABER die verrostete Stahlflasche wird kostenfrei gegen eine Aluflasche gleicher Größe mit Butangas getauscht. Aus dem Baumarkt besorgen wir noch den passenden „Clip-on“-Regulatoraufsatz, schließen alles auf Flora an und: es funktioniert! Außerdem erledigen wir mit dem Auto auch gleich noch einen größerer Verproviantierungseinkauf.

Am Nachmittag erkunden wir dann „the upper rock“, also den Felsen von Gibraltar, der steil bis auf 426 m ansteigt. Er ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse, mit militärisch motivierten Höhlensystemen aus verschiedenen Kriegen, aber auch mit imposanten Tropfsteinhöhlen.

Aber noch viel mehr ist „The Rock“ natürlich bekannt für die einzige in Europa frei lebende Affenpopulation. Die Berberaffen (Macaca Silvanus) sind zutraulich bis dreist. Sofern man etwas dabei hat, was sie als Futter erkennen, wird von ihnen auch überfallartig der Rucksackreisverschluss geöffnet oder das Auto angesprungen, ansonsten aber sind sie friedlich.

Vom Kamm aus können wir den Blick in fast alle Richtungen genießen, auf dem Rückweg dann auch über die Landebahn des Flughafens hinüber bis zu unserem Boot im Hafen von La Línea.

Im modernen Teil Gibraltars im Vordergrund beschließen wir den Abend im Ocean Village, einem Kneipen-, Restaurant- und Kasinodorf am Hafen.

Und heute morgen ging’s dann früh los:

(Foto Credit: Christian) erst einmal günstig volltanken im zollfreien Gibraltar und dann drei Stunden nach Hochwasser Gibraltar hinaus. Eine große Schule Delphine empfängt uns in der Bucht und mit bis zu zweieinhalb Knoten mitsetzendem Strom werden wir quasi durch die Meerenge und vorbei an Europas südwestlichstem Festlandspunkt Tarifa gespült.

Wir sind auf dem ATLANTIK!

Bis zum Cabo Roche (Conil) können wir vor dem Wind (zumeist Schmetterling) segeln, zum Teil müssen wir das Groß dabei allerdings bis ins zweite Reff nehmen. Der Wind hat seit Gibraltar mit uns mitgedreht. Jetzt ist er leider eingeschlafen aber wir haben es auch nicht mehr allzu weit bis zu unserem Tagesziel Cádiz.