Wir sind uns mit der Crew der Amalia einig: das Wetterfenster sieht derzeit nicht nach einer Nonstop-Passage in die USA aus, die verschiedenen Wettermodelle ergeben ziemlich unterschiedliche Vorhersagen. Aber es sieht erstmal nach einer guten Passage vorbei an den langgestreckten Inseln Cat Island und Eleuthera hinauf in die Abacos aus. Das ist die Inselgruppe im Nordosten der Bahamas. Sie bietet zum einen den Vorteil, dass sich von da aus die kürzeste Strecke für den Törn hoch zur Chesapeake Bay ergibt. Zum zweiten kennen Wiebke und ich die Inselgruppe von einem Charterurlaub 2007 her, damals hat sie uns absolut begeistert. Allerdings ist sie vor nicht allzu langer Zeit von einem Hurrikan schwer getroffen worden, es ist kaum abzuschätzen wieviel bereits wiederaufgebaut wurde und wieviel noch immer in Mitleidenschaft gezogen ist. Jedenfalls sind wir sehr gespannt.
Spannend gestaltet sich auch die Besuchsfahrt hinüber zur Amalia, wo wir ja zum Mahi-Mahi eingeladen sind. Helena hat den unterwegs gefangenen Fisch am Abend in der Pantry noch mal abgespült. Das reicht um Steve schnell von seiner Reinigungsarbeit am Propeller wieder ins Cockpit zu scheuchen, denn sogleich leisten ihm drei Zitronenhaie unter dem Schiff Gesellschaft (und sie wirken ein bisschen aufgeregt). Auch unser Bad fällt dadurch ziemlich kurz aus. Aber: eine gute Stunde später scheinen die nun schon wieder sehr ruhigen Haie gemeinsam unter der Flora nachzuschauen, ob hier nicht auch Fischabfälle entsorgt werden. Verständlich, sehen die beiden Schiffe doch von unten identisch aus 😉
Diesmal möchte ich die Haie lieber nicht (wie beim letzten Mal den einzelnen) schnorchelnd fotografiern, lieber halte ich die GoPro ins Wasser und kriege dadurch ein paar tolle Aufnahmen der drei. Ganz gemütlich ziehen sie ihre Runden. Allerdings haben sie sich noch nicht verzogen, als wir zu zweit auf dem SUP zum Essen hinüber zur Amalia paddeln – das Dinghy ist für die Überfahrt fest verzurrt in den Davits mit Bellybands, festgebändselten Fendern drin und Persenning drüber. Wir geben uns besondere Mühe nicht reinzufallen ;-).
Ein Video dazu findet Ihr HIER.
Heute brechen wir erst gegen 9.00 Uhr auf. Der Wind sollte eigentlich passen und uns stehen etwa 200 sm bevor. Mit 6 bis 7 kn Geschwindigkeit gerechnet also ein Törn, der uns mit einer durchsegelten Nacht im Laufe des nächsten Tages ankommen lassen sollte.
Zweimal rauscht heute bei uns die Angel aus, beide Male ziehen wir aber einen großen Barrakuda an Bord, fummeln den Haken aus seinem mit beeindruckenden Zähnen bewehrten Maul und werfen ihn (wegen der Ciguateragefahr) wieder ins Meer.
Steve auf der im Buddyboating parallel zu uns segelnden Amalia hat mehr Glück und fängt einen schönen Thunfisch. Jetzt am Abend ist unsere Angel eingeholt, falls wir morgen nicht mehr Glück haben dürfen wir einmal mehr die Gastfreundschaft auf der Amalia of London genießen. Dann wohl schon in den Abacos.
Dieser Blogpost wurde ursprünglich per Iridium-Satellit übermittelt, somit nur Text ohne Bilder. Die Bilder sind nach der Passage nachträglich eingefügt.
Eure Fotos sind ja immer toll, aber dieses eine Haifoto ist der Knaller! Kompliment.
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