St. Pierre auf Martinique

Die Küstenstadt St. Pierre hat heute etwa 4.000 Einwohner, ist also viel kleiner als bei ihrer vollständigen Zerstörung durch den Vulkanausbruch 1902. Wir besuchen das kleine Museum “Frank A. Perret”, in dem sehr eindrucksvoll (per Audioguide) und anhand persönlicher Dokumente ein Einblick in das Geschehen um den Ausbruch und die Zerstörung gegeben wird.

Die beim Vulkanausbruch zerstörte Glocke im zentralen Museumsraum, an der Wand die Namen der Getöteten.

Anders als damals wird St. Pierre heute nicht mehr als das “Paris der Karibik” gelten. Und doch hat sich wieder ein schnuckeliges Örtchen entwickelt, der gute Ankerplatz auf der alten Reede ist ziemlich gefüllt. Das war er (wie die Eintrittskarte des Museums zeigt) auch bei der Vulkankatastrophe 1902, wobei praktisch alle Schiffe, die nicht rechtzeitig das Weite gesucht hatten durch die pyroklastische Wolke versenkt wurden. So ist denn auch ein Teil der Reede mit Tonnen markiert und gesperrt, die regionalen Tauchschulen bieten hier Wracktauchgänge an. Allerdings liegen die meisten Wracks in Tiefen von 30 bis 50 m, das lockt uns nicht so sehr.

Wir suchen uns eine Stelle in der etwas südlich gelegenen Anse Turin, wo mit Bojen markiert ebenfalls eine Ankerverbotszone um einige kleinere, in nur 6 bis 7 m Tiefe liegende Wracks ausgewiesen ist. Gemeinsam mit Ingo von der Easy One und Guido von der Imperia gehen wir dort vom Dinghy aus auf Tauchgang. Von der Wracks ist nicht mehr allzu viel übrig (eigentlich sind es Wracks von Wracks 😉), aber auf den Trümmern haben sich Schwämme, Korallen und Anemonen angesiedelt und viele Fische nutzen den Schutz.

Und so finden wir bei dem guten Licht in der geringen Tauchtiefe unter anderem

Gefleckte Muräne
Braunflecken-Igelfisch
Goldtupfen-Schlangenaal
Schöne große Langusten (die wir aber trotz der Versuchung da lassen)
und bei genauerem Hinsehen auch diesen gepunkteten Skorpionfisch.

und natürlich noch einiges mehr. Zur Krönung dieses schönen Tauchgangs füllt Guido unsere Tauchflaschen mit dem Kompressor der Imperia gleich wieder auf, während wir auf seinem Vorschiff unser Dekompressionsbier trinken.

Und am Abend finden wir wir uns gemeinsam mit den Crews der Easy One und der 2nd try.2 schon wieder auf der Imperia ein und genießen Ti-Punch (Limette, 3 Teile Rhum-Agricole, ein Teil Rohrzuckersyrup, Eis nach Belieben, ein Klassiker hier der uns auch im Restaurant als Aperitif serviert wurde; haben wir gleich adaptiert).

2 Gedanken zu „St. Pierre auf Martinique

  1. Hi Ralf,
    Hi Wiebke,

    Es macht unglaublichen Spaß, Eurem Blog zu folgen ! Superscharfe Bilder von wunderschönen Landschaften oder faszinierenden Tieren und Pflanzen und dann noch sehr interessante Schilderungen über die jeweiligen Orte ! Besonders schmerzhaft beeindruckt waren wir von den Folgen des Vulkanausbruches in St. Pierre 1904 !
    Weiter so, es liest sich sehr unterhaltsam und spannend ! Wenn man Euren Blog vom vorherigen Wochenende nimmt, seid Ihr ja noch lange nicht am Ende Eurer Reise 😊👍!

    Liebe Grüße

    Tanja und Rüdiger

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