4. Tag Passage USVI Bahamas

Nach etwas über 4 Tagen (genau 98 Stunden) fällt der Anker am HOGSTY REEF. Das Zwischenziel, der Sehnsuchstsort (die virtuelle Stecknadel) ist erreicht. Was macht das Hogsty Reef so besonders? Zwei unbewohnte Sandflecken auf dem nicht ganz vollständigen Ring eines ansonsten zumeist überspülten Korallenriffes. Drumherum tiefes blaues Wasser, im inneren der etwa 5 km breiten und 9 km langen Lagune aber nur 2 bis 7 m tief. Es ist, wie der Revierführer schreibt: „The closest thing that you will find to a true coral atoll in the North Atlantic Ocean“. Ein ziemlich perfektes Korallen-Atoll im Nordatlantik. Eines von nur vier (neben dem Glover Reef, dem Lighthouse Reef in Belize und der Cay Sal Bank). Im Pazifik und im Indischen Ozean gibt es dagegen über 400 Atolle.
Das flache Riff ist aus der Entfernung kaum auszumachen. Als erstes fallen noch die Reste der beiden großen Schiffswracks auf dem Riff auf. Wir nähern uns von Norden und sehen etwas, was zunächst wie ein in Fahrt befindliches Schiff daherkommt, sich beim Näherkommen und in anderem Winkel dann aber als zusammengefallene rostige Überbleibsel eines 1963 im Hurrikan auf dem Riff gelandeten Frachters entpuppt.

Trotz gut 1 m hoher See können wir die Brandung auf dem Riff erst spät erkennen. Unser Tiefenmesser zeigt da noch drei Striche an – das Echolot kann keinen Grund finden. Erst etwa 100 m vor der Einfahrt ändert sich das, der Grund steigt rapide an und wir ankern in Lee des Sandfleckchens Northwest Cay auf 5 m Wassertiefe über Sand. In die Lagune einzufahren verwerfen wir. Zwar reicht die Tiefe aus, aber die überall verstreuten Korallenköpfe können wir jetzt am Morgen noch nicht gut erkennen, weil wir die Sonne nicht im Rücken haben und sie noch nicht sehr hoch steht. Außerdem baut sich in der großen Lagune bei den 14 kn Wind doch schon wieder eine spürbare Windsee auf.

Ganz allein. Kein anderes Schiff, nur Flora am Hogsty Reef.

Auf früheren Seekarten findet sich für das Hogsty Reef der Name „Les Etoiles“ und so feiern wir diese kleine Sternstunde für uns mit einem französischen Frühstück mit Croissants frisch aus dem Ofen und einer Schale Cafe au Lait. Danach geht’s in die Koje, noch ein bisschen Schlaf nachholen.

Übrigens gilt immer noch: no internet in paradise 😉 Dieser Blogpost wurde ursprünglich per Iridium-Satellit übermittelt, somit nur Text ohne Bilder. Die Bilder sind nach der Passage nachträglich eingefügt.

Filmreif in den Tobago Cays

Nach einigen schönen Tagen auf Bequia sind wir jetzt etwa 25 sm weiter nach Süden gefahren und ankern in den Tobago Cays. Die Namensgebung dieser kleinen Inselgruppe kann verwirren: der Staat Trinidad & Tobago 🇹🇹 liegt noch deutlich weiter südlich, die Tobago Cays dagegen sind ein Teil der Grenadinen, die aber wiederum keineswegs zu dem Staat Grenada 🇬🇩 gehören (der allerdings im Süden unmittelbar angrenzt), wir sind immer noch in St. Vincent & die Grenadinen 🇻🇨.

Wir finden es TRAUMSCHÖN hier!

Die erste Nacht haben wir recht weit draußen auf der helltürkisen Sandfläche direkt hinter dem hufeisenförmigen Riff (Horseshoe-Reef) geankert, dann haben wir uns in den etwas geschützten Bereich zwischen den beiden Inseln Petit Bateau und Petit Rameau verholt.

Die Tobago Cays sind ein unbewohntes Naturschutzgebiet, aber von der nahen Insel Mayreau aus kommen die Locals mit kleinen Booten herüber und bieten z.B. Fisch, Brot oder Dienstleistungen wie etwa ein Lobster-Barbecue am Strand. Tische sind aufgebaut, die Zehen können beim Dinner im feinen Sand wühlen. Haben wir gestern sofort genossen.

Hier wird unser Abendessen von den Fischern angelandet, wobei die Lobster nicht hier in den Cays, sondern nördlich von Mayreau gefangen werden.
Und hier wird es serviert. O.k., die waren nicht alle für uns, wir haben mit fünf Finnen an einem Tisch gesessen. Lecker war’s!

Und auch das Schnorcheln hier gefällt: Wiebke hat direkt am Schiff unter anderem einen großen Rochen und eine Schildkröte gesehen. Jan und ich waren mit dem Dinghy raus zum Riff. Ein kleiner Film davon:

Fische am Horseshoe-Reef in den Tobago Cays

Eben gerade ist das Baguette 🥖-Boot vorbeigekommen. Hier bleiben wir noch etwas 😁.