Einsamer Strand

So sieht’s aus. Low Bay, an der Westseite von Barbuda. Zumindest in Corona-Zeiten kann es Mitte Dezember passieren, dass sich kein anderes Schiff hierher an den wunderbaren, steil aus dem türkisfarbenen Wasser aufsteigenden feinsandigen Strand südlich der Lagunenpassage verirrt. Im Frühjahr hatten wir hier nördlich des Durchbruchs geankert, aber die halbverfallene und langsam ins Wasser abrutschende Hotelruine dort schlägt doch ein bisschen auf die Stimmung.

Am 6. September 2017 zog der Kategorie-5-Hurrikan “Irma” mit etwa 300 km/h genau über Barbuda, zerstörte 95 Prozent der Gebäude. Zudem riss er hier ein Loch in die schmale Nehrung, die die Codrington Lagune bis dahin nach Westen hin abschloss. Sämtliche Einwohner der Insel wurden damals nach Antigua evakuiert, viele kamen erst Monate später zurück auf die Insel (wenn überhaupt, noch nach einem halben Jahr war es weniger als ein Drittel der ursprünglichen Bewohner).

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Hurrikan der flachen Lagune einen zusätzlichen Meerwasserzugang verschafft. Und wie bisher immer, wird sich wohl auch diese Lücke irgendwann wieder auf natürliche Weise schließen. Derzeit ist aber die Passage mit flach gehenden Fischerbooten oder Dinghys möglich. Allerdings steht häufig eine konfuse Welle über dem größten Teil des Eingangs, es sieht in der Enge trotz sonst eher ruhigem Wetter auch heute durchaus beeindruckend aus:

Wir beschränken uns da lieber darauf, mit den Paddelboards auf die sogar mit ein paar Palmen bestandene Landzunge zu fahren und den Strand der Halbinsel zu erkunden, die karibischen Farben und die Blicke hinüber zu unserer Flora auszukosten.

Am Abend kommt dann die Escape an den Ankerplatz, mit Annemarie und Volker verbringen wir wieder mal einen schönen Abend, diesmal auf der Flora.