Sonne-Wolken-Mix, nicht so bedeckt wie gestern. Und gleich sieht die Welt wieder etwas besser aus.
O.k., das permanente Beschleunigen und Abbremsen, das Schaukeln und der plötzliche seitliche Versatz durch eine an der Bordwand explodierende Querwelle sind geblieben. Das Gefühl der Schiffsbewegungen auch, irgendwo zwischen „Polyp“ auf dem Jahrmarkt und Waschmaschine im Schleudergang.
Aber erstens sieht alles eben etwas sonniger aus (auch im Gemüt) und zweitens wird langsam ein Ende absehbar. Noch 3 Tage, dann sollten wir Hilo auf Hawai’i erreichen, wenn weiter alles glatt läuft. Im Moment sieht es allerdings nach einer Ankunft mitten in der Nacht aus, das kann sich aber durch den wohl im Stau vor den hohen Bergen deutlich geringeren Wind noch ändern.
Um keinen falschen Eindruck zu erwecken, die Wellen sind wirklich nicht dramatisch und wie üblich sehen sie auf den Fotos und Videos eher niedlich aus.
Ein Nachmittag oder gar ein Tag lang bei diesen Bedingungen wäre ein wunderschöner sportlicher Törn, schnell und fordernd.
Ein paar Tage lang … da gesellt sich zu dem Spaß dann doch der Aufwand, sich dauernd festhalten und abstützen zu müssen. Wir sind jetzt knapp zwei Wochen in dieser Konstellation unterwegs. Und ja, wir sind schnell. Aber selbst das Schlafen ist da anstrengend, jeder Gang zur Toilette eine Herausforderung, Duschen ein Balanceakt mit etappenweisem Festkrallen. Wie Wiebke im Stemmschritt verkeilt in unserer U-förmigen Pantry vor dem herumschwingnden Herd kochen kann ist mir ohnehin ein Rätsel.
Das Groß ist seit Tagen unverändert im zweiten Reff, dazu steht die 108% Arbeitsfock. Die Schoten haben wir ebenfalls seit Tagen nicht angefasst (das Groß ist ja ohnehin mit dem Bullenstander festgesetzt). In den stärkeren Böen fallen wir falls es notwendig ist einfach 10 oder 15 Grad ab, luven hinterher wieder an (nix mit der Amwind-Regel „jede Bö gibt Höh“, hier gehts nur darum, nicht in die Querwellen hineingedrückt zu werden).
Essen: Kartoffeln mit Hering in Honig-Senf-Soße (unser letztes Glas „Sild“ von Ikea) mit frisch gemachtem Coldslaw / Krautsalat, verfeinert mit frischen Karotten und (Dosen-)Ananas.
Etmal: 196 sm, gesamt gesegelt bisher 3.853 sm, noch geschätzte 447 sm nach Hawai’i.
Das hört sich nicht nach einer Weicheier Tour an – also nichts für uns😂🤣😂🤣
Wiebke ist ja eh hart im nehmen – trotzdem allen Respekt – für diese abwechslungsreiche Bordküche ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ und wir wissen ja aus Erfahrung, dass es auch noch lecker schmeckt …
Durchhalten- ihr seid einfach Spitze 😎😎🌞👍
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…hallo Crew Flora, zunächst einmal Glückwunsch zum Wechsel des Ozean. Es ist wieder spannend euren Törn zu verfolgen. Besonders gefallen uns die Beschreibungen vom unmittelbaren Törngeschehen an Bord. So auch dieser Bericht vom Tag 23! Für einen kurzen Moment fühlen wir uns bei euch an Bord. Respekt für eure Segelleistungen. Kommt gut auf Hawai an. Wir freuen uns auf Bilder vom Bordleben und vom Segeln auf dem riesengroßen Meer. Lieben Gruss Crew Elisa, die bald auch wieder die Leinen lösen wird.
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