Delfin-Eskorte zum Traumstrand

Es ist ein fast unwirklich stillen Morgen. Kein Plätschern am Bootsrumpf. Kaum ein Windhauch kräuselt das Wasser. Flaute am Ankerplatz. Nur die dünnen Striche der Palmen-Motus am Rande des Atolls verhindern in der Ferne, dass die See und der Himmel am Horizont ansatzlos mit einander verschmelzen.

Das Wasser ist so kristallklar, dass wir in zwölf Meter Tiefe jede Muschel und jeden kleinen Fisch erkennen. Zeit für ein Bad. Wir lassen uns ins Türkis gleiten, Hineinzuspringen käme uns schon als Störung vor, schwimmen zur vor uns ankernden Lille Venn hinüber.

Mit Ralph besprechen wir, kurz nach Mittag im Pass tauchen zu gehen. Fein, dann können wir vorher noch mit dem Dinghy hinüber zu den Motus im wildromantischen Flachwasserbereich westlich des Passes fahren. Die Korallenriffe und die ausgreifenden Sandbänke dort machen den Besuch praktisch nur an stillen Tagen wie heute möglich.

Tatsächlich wären es Luftlinie vom Ankerplatz nur etwa anderthalb Meilen dorthin, durch die erforderlichen Umwege ist es allerdings fast die doppelte Strecke. Aber die lohnt sich, zumal uns die Slalomfahrt um die Bommies durch eine unerwartete tierische Begleitung versüßt wird.

Wir haben bisher in Französisch Polynesien erstaunlich wenige Delfine gesehen, hier aber begrüßt uns einer, kommt so nahe zu unserem Dinghy heran, dass wir im flachen Wasser seinen Schatten auf dem Sandgrund erkennen können.

Und das Beste: er bleibt bei uns, schwimmt mit etwas Abstand vor unserem Dinghy her, lässt sich zurück fallen, überholt wieder und schwimmt voraus, als wolle er uns durch das Labyrinth der Korallenbommies lotsen.

Erst kurz vor den Sandbänken der Motus verlässt er uns. Als es selbst mit schon angeklapptem Außenbordmotor zu flach wird, ankern wir Florecita und waten hinüber.

Ein tropischer Inseltraum empfängt uns und wir haben dieses abgelegene Idyll ganz für uns allein.

Dinghy-Ausflug zum Eiscreme-Baum.

Der Wind frischt auf. Vom Pool am Motu Oatara verholen wir die Flora zur tief in die Insel Raiatea einschneidende Baie Faaroa. Dort finden wir deutlich besseren Schutz vor den sich jetzt schnell aufbauenden Wellen. Auch die Easy One und die Moana gehen hier vor Anker. Denn die Bucht hat neben ihrer geschützten Lage noch mehr zu bieten: sie ist gleichzeitig die Mündung des einzigen schiffbaren Flusses in ganz Französisch Polynesien. Wobei: schiffbar ist vielleicht ein bisschen hoch gegriffen. Das Flüsschen Faaroa (manchmal auch Āpo’omā’ū bezeichnet) windet sich von der Bucht Faaroa aus etwa zwei Kilometer ins Landesinnere. Um über die vorgelagerte Barre in das Flüsschen zu gelangen, müssen wir den Außenbordmotor unserer Dinghies hochklappen. So machen es auch die flachgehenden Tourboote, die vereinzelt den Āpo’omā’ū hinauffahren. Ihr Ziel (und auch unseres) ist der kleine Bootsanleger am botanischen Garten.

Die Ausblicke auf der Fahrt dorthin sind malerisch.

Immer enger rücken die Ufer, teils müssen wir wegen überhängender Vegetation schon die Köpfe einziehen.

Der Botanische Garten ist gepflegt und hübsch angelegt mit Gewächsen aus verschiedenen Vegetationszonen der Insel.

Schade nur, dass lediglich einige wenige Schilder uns die einzelnen Bäume, Büsche und Blumen erläutern. So genießen wir im Wesentlichen die Blütenpracht der verschiedenen Helikonien (auch Hummerscheren oder Falsche Paradiesvogelblumen genannt) …

… und bewundern die Brettwurzeln der hoch wachsenden Kapokbäume. Mit den von Naturwachs überzogenen hohlen Fasern seiner Samenkapseln wurden früher Rettungsringe und Schwimmwesten gefüllt, auch heute noch gibt es auf vielen Booten Kapok-Kissen.

Aber der kleine Garten reicht uns noch nicht, um die Seglerbeine mal wieder ein bisschen im Landgang zu trainieren. Wir schließen gleich noch eine kleine Wanderung von etwa 5 Kilometern durch die Hügellandschaft am Fuß des über 1.000 m hohen Mont Toomarun an.

Ein paar Bäche wollen dabei durchwatet werden, zwischen den Steinen entdecken wir Aale und auch ca. 5 cm große Süßwassergarnelen.

Zurück an den Dinghys setzen wir vom Botanischen Garten aus nur einmal über das Flüsschen, denn am anderen Ufer liegt der Garten von André.

Der verkauft uns nicht nur ein bisschen Obst und Gemüse, unter anderem ziert mal wieder eine Bananenstaude das Achterstag der Flora. Sondern er zeigt uns auch mit großer Begeisterung, was er hier auf rund zwei Hektar Fläche so alles anbaut. Darunter ist natürlich Bekanntes wie etwa Ananas, Bananen, Papaya und so weiter, auch Kürbisse und Gurken und sogar Vanille.

Aber wir lernen auch einiges Neues dazu. So hat André verschiedene Taro-Pflanzen angebaut, darunter auch eine Sorte, bei der nicht nur die Wurzeln, sondern auch die (jungen) Blätter essbar sind.

Nebenbei öffnet uns André auch noch Trink-Kokosnüsse, macht uns Naturlöffel zum Ausschaben des weichen Kokosfleisches, und er zeigt uns seine Konstruktion einer Wildschwein-Falle, mit der er sich auf Jagdausflügen in die Berge mit Fleisch versorgt.

Besonders spannend sind für Wiebke und mich aber die Früchte des für uns neuen “Eiscreme-Baums”. Von dem hat André tatsächlich ebenfalls verschiedene Sorten angebaut.

Die Bäume sind auch als “Pacay” oder “Inga” bekannt, oder eben als Eiscreme-Bohnenbaum.

Die Fruchte ähneln einer überdimensionierten Bohne. Sie enthalten mehrere Samen, die jeweils einzeln von einem fluffig-faserigen Fruchtfleisch umhüllt sind, das in Geschmack und Textur tatsächlich an Softeis erinnert.

Lecker!

😋

Geburtstag und Maramu-Verstecken auf Tahanea

Erst mal ganz lieben Dank für die vielen Glückwünsche zum Geburtstag, die mich auf allen möglichen Kanälen erreicht haben. Das hat mich wirklich sehr gefreut.

Für die nächsten Tage sind hier in den Tuamotus böige Wind der Stärke 7 bis 8 Beaufort vorhergesagt. Wir blieben also erst einmal wo wir sind, relativ gut geschützt hinter den mit Palmen bestandenen Motus im Südosten von Tahanea. “Maramu” werden diese kräftigen und manchmal ganz schön lange anhaltenden Winde aus Süd oder (in unserem Fall) Südost genannt.

Da viele Atolle insbesondere auf der Südseite nur ein relativ flaches Riff aufweisen, führen die Maramu-Winde oft auch dazu, das extrem viel Wasser über das Riff hinweg in die Atolle gedrückt wird. Raus kann es nur durch die Pässe. Anhaltender Maramu sorgt dann dafür, dass im Pass stets ablaufendes Wasser mit starken Strömungen herrscht und ein Einlaufen von See sowie auch das Auslaufen aus dem Atoll gefährlich oder gar unmöglich macht.

Also erstmal Füße still halten.

Etwa 15 Boote haben sich hier versammelt und warten den Maramu ab.

In der “Ruhe vor dem Sturm” gibt’s noch ein Seglertreffen mit Lagerfeuer am Strand, für die nächsten Tage wird das wohl nichts mehr werden.

Aber schon an diesem Abend bleibt es nicht so beschaulich. Eines der Dinghies ist unbemerkt abgetrieben, Mikael kommt entsprechend aufgeregt zum Feuer zurück. Wiebke und ich springen mit ihm in unsere Florecita, auch einige andere Beiboote mache sich auf die Suche. Einfach wird es nicht, es ist inzwischen stockdunkel und eben weiter draußen in der Lagune auch ganz schön windig. Wir holen noch unsere große Maglite-Stabtaschenlampe von Bord der Flora und beginnen dann, Suchmuster zu fahren. Geschätzt 1 bis 2 Meilen könnte das Dinghy schon abgetrieben sein. In der Finsternis gleicht das ein wenig der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Von den Wellen sind wir inzwischen klatschnass und Mikael denkt mehrfach laut ans Aufhören, aber so schnell geben wir nicht auf. Das zahlt sich aus, nach einer halben Stunde Zickzackfahrt durch die Finsternis erscheint im Lichtkegel der Maglite tatsächlich ein grauer Fleck. Das muss es sein und es ist es. Wahnsinn. Glück gehabt.

Am nächsten Tag: die Kitesurfer haben sich mit ihren Booten zunächst noch vor die Lücken zwischen den Motus gelegt: hier gibt es ungestörte Winde zum Kiten. In den letzten Tagen hat das für sie ganz gut geklappt, inzwischen verholen manche ihre Boote aber doch in den Landschutz. Der Wind hat heute nochmal kräftig zugelegt, inzwischen bilden sich selbst hier am Ankerplatz manchmal erste Schaumkronen.

Die Drohnenfotos sind deswegen “vorher” 😉.

Neues Dinghy zum Unabhängigkeitstag

Mit unserem Außenbordmotor haben wir uns ja schon etwas länger rumgeärgert. Schlechtes Anspringen (insbesondere halbwarm), von Wiebke gar nicht zu starten, unrunder Lauf, Ausgehen bei Standgas (selbst wenn es schon so hochgedreht war, das das Dinghy beim Gangeinlegen erst mal einen Hüpfer machte). Grrrr. Der Service durch einen Techniker letztes Jahr brachte kaum Besserung, der neue Vergaser nur eine gewisse Linderung der Symptome.

Hilft nix, ein neuer soll her. Und wo wir schon dabei sind, das etwas überdimensionierte 340er Dinghy mit seinem Luftboden und seiner PVC-Hülle würden wir auch gerne durch ein 310er (Länge in Zentimetern) mit robustem Aluminiumboden und UV-beständigeren Hypalonschläuchen ersetzen, idealerweise mit einem festen Staukasten im Bug. Der dient als bequemer Tritt beim Einstieg, lässt den Tank, das Kabel zum Anschließen und die in den USA obligatorischen Rettungswesten verschwinden und von dort aus wird der Benzinschlauch zwischen dem doppelten Aluboden nach hinten zum Motor geführt. So stellen wir uns das jedenfalls vor.

Die erste Internetrecherche ist allerdings ernüchternd. Fast überall heißt es „derzeit nicht verfügbar“. Beim Spaziergang durch Eastport (auf der Südseite des Hafenbeckens von Annapolis und durch eine Klappbrücke verbunden) finden wir an einem Hinterhof das Schild „Annapolis Inflatables“ und schauen dort hinein. Tatsächlich verbirgt sich hinter dem unscheinbaren Eingang ein ganz veritabler Showroom mit diversen Dinghys (leider fast alle mit „verkauft“-Schild) und sogar auch einigen Motoren. Schon länger bestellte Außenborder sind angekommen, noch verpackt stehen sie in der Ecke. Und wir haben Glück, ein 20 PS Tohatsu ist dabei und noch nicht verkauft, da werden wir uns schnell handelseinig.

Bei den Dhinghys können wir die von uns favorisierten Marken „AB“ und „Highfield“, außerdem „Achilles“ direkt vergleichen. Ein 310er Highfield gefällt uns am besten, allerdings steht der Käufername schon dran. Weitere sind aber bestellt und sollten spätestens im September kommen. Nach etwas Hin und Her in den folgenden Tagen ergibt sich, dass wir ein (anderes) bestelltes 310er Highfield bekommen können, der Käufer hat es mit einem Suzuki-Motor bestellt, die Lieferung des Motors verzögert sich. Der Ladenbesitzer erklärt uns, er könne derzeit weit mehr Dinghys und Motoren verkaufen, als er beschaffen kann – COVID-bedingter Run auf den Wassersport und COVID-bedingte Lieferknappheit seien eine blöde Kombination.

In Zahlung nimmt er unsere Florecita und den Honda leider nicht, und so wandert der Honda auf die Halterung am Heckkorb, Florecita wird geschleppt. Der Nachbarlieger unkt „It’s always good to have a spare.“

Wir hoffen aber, die beiden Sachen über Ebay oder Facebook Marketplace bald loszuwerden.

In Annapolis wird es voll, die freien Bojen werden schon mit Paddleboards und Dinghys reserviert. Ein paar historische Segelschiffe kommen herein und drehen eine Ehrenrunde durch das Hafenbecken. Sie haben eine US-Nationalflagge mit nur 13 (statt der heute 50) Sternen gehisst, die „Betsy-Ross-Flagge“. Betsy soll im Juni 1776 diese erste US-Nationalflagge nach einer Zeichnung von George Washington genäht haben, was aber historisch umstritten ist. Jedenfalls kamen ursprünglich für jeden weiteren Staat der Vereinigten Staaten ein Streifen und ein Stern dazu, bis der Kongress 1818 beschloss, die Zahl der Streifen auf 13 (Zahl der Gründerstaaten) zu beschränken und jeweils am 4. Juli nach dem Beitritt eines weiteren Staates einen Stern hinzuzufügen, so dass die Zahl der Sterne der aktuellen Zahl der Bundesstaaten entspricht. Zuletzt wurden am 4.Juli 1960 zwei Sterne hinzugefügt, nachdem Alaska und Hawaii 1959 zu weiteren Bundesstaaten erklärt worden waren.

Zu den Feiern am amerikanischen Unabhängigkeitstag bleiben wir nicht mehr in Annapolis, sondern segeln schon hinunter nach Herrington. Am 4. Juli gibt’s auch hier Feuerwerk, wenn auch kleiner und ohne Umzüge auf den Straßen. Macht nichts. Wir müssen die Flora vorbereiten, schließlich soll sie in der nächsten Woche an Land gestellt werden. Nicht am 5. Juli, da ist hier Ruhetag. Wenn ein Feiertag (4. Juli) auf ein Wochenende fällt, wird dafür der folgende Montag frei 😎.

Aber halt an einem der darauf folgenden Tage, also putzen wir, räumen auf, geben den uns besuchenden Greg und Michael Sachen mit (im Gegenzug zu den bei ihnen angelieferten Amazon-Paketen), schlagen schon mal die Segel ab. Letzteres funktioniert besser als gedacht. Den Code0 können wir auf dem Weg nach Herrington trockensegeln, er war bei dem Gewitter in seiner Tasche am Seezaun doch ganz schön geflutet worden. Die Fock flutscht gut herunter und beim Großsegel bekommen wir die 5 langen Segellatten (die längste ist über 15 m) mit wenig Fummelei heraus und können das Segel auf dem Steg ordentlich zusammenfalten.

Knapp zwei Jahre alt, hat aber schon deutlich über 10.000 Seemeilen auf dem Buckel. Wir finden, das Großsegel sieht dafür noch gut aus, wollen es aber trotzdem beim Segelmacher auf kleinere Beschädigungen durchsehen lassen. Bei der Fock finden wir ein paar Macken, insbesondere im UV-Schutz und an den Lieken. Besser jetzt reparieren lassen, bevor sich größere Schäden entwickeln.

Zur Feier des Tages fahren wir am Abend des 4. mit dem neuen Dinghy raus aus dem Hafen in die Bucht und genießen das rundherum in den Himmel steigende Feuerwerk 🎇 über der Herrington Bay.

Bootsarbeit und kleinere Ausfälle

Auch wenn es so aussieht als würden wir nur zwischen Segeln, Palmenstrand und Schnorcheln pendeln, ein bisschen Arbeit wartet doch immer auf dem Boot. Zum Glück derzeit nichts dramatisches, aber hier ein paar Schlaglichter:

Das Dinghy beschäftigt uns schon einige Zeit. Zum einen, weil es mal wieder Luft verliert (die letzte größere Flickaktion war ja auch auf Madeira, das ist tatsächlich schon länger her. Allerdings finden wir das Loch zunächst nicht, trotz Lecksuche mit Spüli.

Zum anderen, weil der Dinghymotor wieder Zicken macht. Es scheint wieder der Vergaser zu sein. Den hatte ja der Mechaniker in Herrington Harbour letzten Herbst in der Mangel und ich hatte ja sicherheitshalber einen neuen bei ihm bestellt. Mit Ingo baue ich das Teil auseinander, tatsächlich funktioniert er nicht mehr richtig. Als wir den Ersatzvergaser einbauen, gibt’s allerdings eine böse Überraschung. Es ist der falsche Ersatz, mit elektrischem statt mechanischem Choke. Leider kann man es nicht umbauen/kombinieren. Nur ganz oder gar nicht. Also ganz, was mir zwar einen funktionierenden Motor bringt, allerdings um den Preis, jetzt keinen Choke mehr zu haben. Verschmerzbar bei den hiesigen Temperaturen, aber doch ärgerlich.

Und wo wir schon bei Motoren sind: die Routinekontrolle unseres Volvo-Diesels ergibt eine Stelle mit leichtem Ölnebel. Das genauere Inspizieren zeigt einen Riss im Schlauch (roter Pfeil). Habe ich wahrscheinlich durch Drauflehnen bei der Wartung des neben dem Motor untergebrachten Generators selbst beschädigt.

Klar, dafür habe ich keinen Ersatz. Also wird die Stelle mit selbstvulkanisierendem „Rescue-Tape“ umwickelt, zur Sicherheit setze ich noch eine Schlauchschelle darüber. Der Austausch mit unserem „Chief“ Jan in Hamburg ergibt per Ferndiagnose, dass der Schlauch die Entlüftung des Kurbelgehäuses hin zur Verbindung von Ansaugtrakt und Turbo darstellt. Da sollte kein großer Druck drauf sein und die Notreparatur erstmal genügen.

Die erst ein paar Monate junge, in Sint Maarten gekaufte GoPro 9 stellt plötzlich den Betrieb ein, das Kabel wird beim Laden heiß. Scheint ein Fehler in der Steckverbindung innerhalb der GoPro zu sein, da kann ich nichts dran machen, werde sie in den USA reklamieren.

Steckverbindungsprobleme auch bei der Fernsteuerung der Mavic Air Drohne, ich kann die Fernsteuerung nicht mehr laden. Die salzhaltige Luft tut den elektronischen Spielzeugen offenbar nicht wirklich gut, aber das war vorher klar. Die GoPro ist dann aber doch erschütternd früh ausgestiegen.

Beim Dinghy habe ich schnorchelnd dann doch eine undichte Stelle im hinteren Unterwasserbereich entdeckt. Kleber und Flicken sind an Bord, aber die Bedienungsanleitung für den Zwei-Komponenten-Kleber lässt uns dann doch die Stirn runzeln. Eine Topfzeit von drei Stunden für die Verarbeitung ist angegeben, auf beide Flächen (Dinghy und Flicken) soll der Kleber im Abstand von 30 Minuten zweimal aufgebracht werde, beim zweiten Mal mit einer Infrarotlampe aufgeheizt und mit formpassend geschliffenen Holzklötzen angepresst werden. Nicht sehr praktikabel, zumal trotz Dosierung des „Aktivators“ am unteren Ende der angegebenen Spanne der Kleber schon nach drei Minuten fest wird und kaum noch zu verarbeiten ist. Muss wohl einmaliger Auftrag und Anpressen mit der Hand reichen. Hm. Ist sowieso schon nicht so ganz einfach, an die Unterseite des schweren 3,4 m langen Dinghys heranzukommen, aber mit der Dirk als Kran und dem Heck als Arbeitsplattform klappt es doch.

Und wer sagt’s denn, der Flicken klebt und nach der Trocknung hält das Dinghy wieder die Luft.

Georgetown, Exuma

Schluss mit der Segler-Einsamkeit, wir fahren in die große Stadt. Immerhin rund 1.400 Einwohner hat Georgetown. Da sich rund 70 % der Gesamtbevölkerung der Bahamas (knapp 400.000) in und um Nassau auf der Insel New Providence konzentrieren, zählt Georgetown damit schon zu dem knappen Dutzend anderer großer Städte mit über 1.000 Einwohnern. Und sie ist der Hauptort des Distrikts Exuma. Wir sehen praktisch täglich ein Versorgungsschiff hinter dem Ankerfeld durchziehen, es gibt gleich zwei kleine Supermärkte, verschiedene Schiffsausrüster, drei Gemüsehändler an der Straße, eine Tankstelle, einen Tauchshop und mehrere Bars, Cafés und Restaurants. Fast schon eine Metropole. 😉

Der Hauptankerplatz liegt allerdings gegenüber der Stadt bei der langgestreckten Insel Stocking Island, die östlich vorgelagert quasi einen geschützten Kanal bildet. Wobei das relativ ist, die Dinghyfahten zum Einkaufen und Tauchflaschen füllen gestalten sich wellig und ziemlich feucht.

Durch eine kleine Einfahrt geht es in mit dem Dinghy auf den Lake Victoria, um den herum das Zentrum des Städtchens liegt.

Jetzt um Vollmond herum haben wir hier etwa einen Meter Tidenhub, so dass das Wasser häufig mit viel Strömung durch die Enge strömt, bis zu einem Meter Welle kann hier bei Wind gegen Strömung stehen. Wir kommen trotz mal wieder sprotzendem Dinghymotor gut durch und erledigen unsere Einkäufe. Wider Erwarten ist das Gemüse gut und auch nicht allzu teuer, manche andere Artikel entsprechen eher dem Bahamas-Klischee. Laktosefreie Milch z.B. kostet 9$ für die halbe Gallone (1,89 Liter). Angelköder liegen im Schnitt auch beim Doppelten des Preises, den wir etwa auf Antigua bezahlt haben. Man muss halt im Einzelnen schauen.

Für den Müll der Segler gibt es eine karibisch praktische Lösung: gleich neben dem Dinghysteg steht in Kleinlastwagen. Im Fenster auf der Fahrerseite hängt die Preisliste. Das Geld wird durch das einen Schlitz geöffnete Fenster geworfen, auf dem Fahrersitz häufen sich die Dollarscheine.

Auf Stocking Island statten wir dem rustikalen „Chat ‘N’ Chill“-Strandclub einen Besuch ab, zum Sundowner, jedenfalls aber zum sonntäglichen Spanferkelessen (Pig Roast) findet sich hier ein Großteil der Seglergemeinschaft ein.

Noch besser allerdings gefallen uns die Sundowner im kleinen Kreis am Strand oder auf den Booten und die schönen Wanderungen auf Stocking Island. Hinauf zum Obelisken auf dem Hügel über der Bucht, von wo aus wir einen schönen Blick über den Ankerplatz in der Monument Bay haben. Von hier oben kann man auch die großen Schriftzüge mit den Schiffsnamen erkennen, die hier viele Crews aus Steinen gelegt haben.

Die hier ein verbreiteten Fächerpalmen sind auf der Leeseite neben niedrigem Buschwerk mit Kiefern durchsetzt, ein kräftiger Sommergeruch liegt in der Luft. Auf der Luvseite der Insel dagegen dominiert zwischen den Fächerpalmen das großblättrige Seagrape.

Die Früchte sehen, wenn sie erst mal reif sind, tatsächlich fast aus wie Trauben. Sie sind essbar, man kann auch Marmelade und sogar Wein daraus herstellen. Meist allerdings bedienen sich nur die Vögel 😉.

Wie in den Ragged Islands ist auch hier die See an der Ostseite der Insel rauher, die Wellen des Atlantik branden ans Ufer. Hier auf Stocking Island treffen sie allerdings nicht auf eine steinige Korallenfelsküste, sondern rollen über das Riff an den breiten und fast menschenleeren kilometerlangen Sandstrand. Wie auf der anderen Seite der Insel auch ist der Strand wunderbar feinsandig, fast samtig unter den Füßen, zumal sich so gut wie keine Steinchen oder Muscheln in ihm finden.

Zum Glück wird offenbar auch deutlich weniger Müll angeschwemmt, der sich auf der Luvseite der Raggeds in so erschütternder Menge jenseits der Hochwassermarke findet. Somit verstärkt sich die Vermutung, dass tatsächlich ein großer Teil der dortigen Strandverunreinigungen von der Strömung aus den großen Antillen, insbesondere Hispaniola herübergetragen und angespült wird während es hier weiter nördlich auch auf den Luvstränden erheblich sauberer bleibt.

Los Haitises II, Mangroven, Wandern und ganz viele Vögel

Das Dinghy ist unser Lastesel, Kurzstrecken- und Flachwasserspediteur und Autoersatz. Bevor wir auf Langfahrt gegangen sind war uns zwar klar, dass wir es viel mehr als bis dato brauchen würden, aber die wirkliche Wichtigkeit und Nutzungsintensität erschließt sich erst unterwegs.

Auch heute nutzen wir es wieder ausgiebig, obwohl doch eigentlich eine Wanderung auf dem Plan steht. Wird auch gemacht, nur müssen wir erst einmal zum Startpunkt kommen. Der liegt nämlich ein gutes Stück den Mangrovenfluss Cano Hondo hinauf. Die Mündung in die Bahía de San Lorenzo ist breit und weist viele Verästelungen auf, prompt fahren wir zunächst ein Stück in den falschen Flussarm hinein. Als wir in dem träge dahinfließenden matschig braunen Mangrovenwasser gerade umgekehrt sind, treffen wir unsere schweizer Seglerfreunde Martina und Daniel von der Vairea.

Crews von Vairea und Easy-One

Die zeigen uns nicht nur den richtigen Weg, sondern geben uns auch den guten Tip, am eigentlichen Aussteigepunkt noch ein kleines Stückchen vorbei zu fahren. Dort soll es gelbe Vögel geben, die direkt über dem Flüsschen kunstvolle runde Nester flechten. Webervögel? Die sind aber eigentlich in Afrika zu Hause.

Ein guter Anlass, noch etwas länger das enger (und flacher) werdende Mangrovengeschlängel hinauf zu fahren. Wir müssen den Außenborder schon etwas hochrasten, um nicht an den Wurzeln auf dem Grund anzuschlagen. Aber es lohnt sich. Am rechten Ufer zeigt sich eine Lichtung, erst ein paar Palmen, dann eine Wiese. Und in den Büschen an deren Rand nisten tatsächlich Webervögel, Dorfweber, die schon 1791 auf Hispaniola eingeführt wurden und hier heimisch geworden sind (nachträglich ergoogeltes Besserwissen).

Die kugelig bis nierenförmigen Nester mit einem unten liegenden Einflugloch bauen sie aus langen Fasern, die sie zuvor mit ihrem Schnabel geschickt von den viel dickeren Palmblättern abziehen. Und dann weben sie daraus die oft in enger Nachbarschaft mit anderen Webervögelnestern hängenden fragilen Bauten.

Dorfwebervogelmännchen am noch unfertigen Nest

Zurück am Austeigepunkt schließen wir die Dinghys an eine Palme und gehen los. Nur ein kleines Stück weiter erwartet uns schon die nächste Überraschung. Wirken schon die bewachsenen Felsinseln hier in Los Haitises ein bisschen asiatisch, wird der Eindruck durch die am Rand der Mangroven des Nationalparks angelegten Reisfelder noch mal deutlich verstärkt. Die hatten wir hier irgendwie nicht erwartet. Und erst recht nicht, dass aus dem Reis plötzlich wilde Truthähne auftauchen und zu Balzen beginnen.

Das Eco-Ressort, das als nächstes auf unserem Weg liegt sieht interessant aus und kann besichtigt werden. Aber wir sind schon spät dran und lassen es links liegen, denn Wiebke hat auf ihrer Kommot-Wander-App eine zwar nicht schwierige aber eben doch längere Route für heute ausgesucht.

Ein kleiner Pfad zweigt vom Feldweg ab, unser Einstieg. Ein paar hundert Meter weiter dann das Aha-Erlebnis: aus der Kulturlandschaft jenseits des Nationalparks geht es wieder hinein in Los Haitises, mit WOW-Effekt. Wir stehen auf einer Anhöhe, links vor fällt uns eine steile Kalkwand zig Meter in die Tiefe, ein lehmig rot-braunder Trampelpfad windet sich zwischen Palmen und Büschen ins Tal hinunter. Kein Wunder, dass hier Teile von Jurassic Park gedreht sein sollen.

Und die Wanderung geht abwechslungsreich weiter:

Es ist zwar der gleiche (manchmal kaum erkennbare) Pfad hin und zurück und es wartet kein Wasserfall, keine Höhle oder ähnliches auf uns, aber es sind acht Kilometer wunderschöne Wanderung. Mal finden sich Kakaobäume mit reifen und überreifen Früchten, mal dichter Farn auf Lichtungen, mal klassischer Urwald. Mehrmals auch Pflanzen, die einen starken Jasmin-Duft verbreiten.

Und wir entdecken den Nationalvogel der Dominikanischen Republik, in der Landessprache Cigua Palmera genannt, auf deutsch heißt er leicht abfällig „Palmschwätzer“. Aber die charakteristischen Warnlaute des endemischen Vogels sorgen z.B. dafür, dass bestimmte Bussarde ihre Nester gern über denen der Palmschwätzer errichten.

Zurück bei den Dinghys gehts bei noch niedrigerem Wasserstand durch die Mangroven zurück Richtung Ankerplatz. Diverse Reiher sitzen auf den trockengefallenden Wurzeln und spähen nach Beute. Wir sehen Silberreiher, Kleine Blaureiher und Krabbenreiher (im englischen poetischer als Yellow Crowned Night Heron bezeichnet, die langen gelben Schmuckfedern im Nacken zeigen die Paarungszeit an).

Unter Segeln gleiten wir am nächsten Morgen an der grün-buckeligen Landschaft vorbei, verlassen die Bahia de San Lorenzo und suchen uns einen einsamen Ankerplatz nur wenige Meilen weiter westlich. Geschützt von den Cayos de los Pajaros, den Inseln der Vögel. Das passt doch.

Und wer könnte einem solchen Ankerplatz schon widerstehen:

„Bacardi“-Insel oder nicht

Wenn es für die Dominikanische Republik eine Windregel gibt, dann wohl die, dass die Brise nachts und am Morgen eher flauer ist und dann wieder zunimmt. Angesichts der spiegelglatten See entscheiden wir uns daher heute, mit den Dinghys die etwa drei Seemeilen hinüber zur Cayo Levantado zu flitzen. Diese Insel soll für einen der Bacardi-Werbespot als Kulisse gedient haben. Wir haben den Hit von Kate Yanai im Ohr, als wir auf den palmenbestandenen Strand zusteuern.

Allerdings, was aus der Entfernung so klischeehaft dem Karibikbild entspricht, erfüllt eben auch manches Karibik-Vorurteil. Noch während wir die Dinghys vorm Strand verankern wird uns eine Massage angeboten, unter den Palmen stehen (leere) weiße Liegen in Reih und Glied. Hinter den Palmen verbirgt sich ein Hotel, der Strand wird von Ausflugsbooten aus Santa Bárbara de Samaná regelmäßig angefahren. Auch wenn es jetzt hier relativ leer ist, so richtig wohl fühlen wir uns nicht.

Wir holen den Anker wieder auf und fahren hinüber zum „Mainland“, suchen uns dort eine kleine Bucht. Weniger türkises Wasser, weil vorgelagert im Wasser nicht flacher Sand sondern korallenbesetztes Riff zu finden ist. Da kommen unsere mitgebrachten Schnorchelsachen doch noch zum Einsatz.

Sandstrand nur vorn zwischen den beiden Felsen, dahinter ist es Kies. Dafür ist es schön einsam. Yoga am Strand.

Und als Zugabe bekommen wir wieder mal einen endemischen Vogel zu sehen: ein Haiti-Specht (gibt’s nur auf der Insel Hispaniola und ihren kleinen Nebeninseln) brütet in der Palme gleich hinter uns.

Nach einem ausgiebigen Picknick geht’s zurück zur Flora, da frischt der Wind tatsächlich auch schon wieder auf und die Dinghyfahrt wird etwas welliger. Ein kleines bisschen hatten wir gehofft, vielleicht auch wieder Buckelwale zu sehen, aber diesmal lässt sich hier keiner blicken.

Erst am Abend auf dem Malecón und beim dort an einer der kleinen Buden mit Blick auf den Ankerplatz genossenen Sundowner sehen wir wieder welche 😉, wenn auch eher als Zeichen dafür, wie wichtig die Wale für den Tourismus hier in der Stadt und der Region sind.

Es geht rund

Rund Culebra zunächst mal. Wir verlassen unsere wunderbare Bahia Tortuga auf Culebrita, allerdings nicht ohne vorher noch einmal einen Spaziergang über den Strand hin zu den „Pools“ am Montecito Primero zu machen. Die felsige Nordspitze der Insel wird hier von immer mal wieder durch die Brocken flutenden Wellen quasi abgeschnitten. Dabei bilden sich mehrere Pools, teils ganz ruhig, teils echte Wellenbäder.

Von einem Sitzbad nehmen wir aber Abstand, fast überall unter Wasser machen sich kleine Seeigel breit.

Statt dessen werden endlich mal wieder die Segel gesetzt und wir folgen der amerikanischen „Honu Kai“. René und Carole geben uns vor dem Auslaufen noch Tips für die Weiterfahrt. Wir können uns bald dafür revanchieren, denn nachdem wir die Westspitze von Culebra runden, sehen wir sie an der Boje am Punto Tamarinde. Wir sind schon fast vorbei, als uns auffällt, dass Carole etwas ratlos mit dem Bootshaken unter dem Boot stochert und wir die Boje nicht sehen.

Tatsächlich kann ich den beiden schnorchelnd helfen, wieder freizukommen und neu an der Boje festzumachen. Uns ist es hier aber zu rollig und so gehen wir wieder ankerauf, umrunden auch die Südspitze von Culebra und ankern letztlich in der Bahía de Almodóvar, wieder wunderbar geschützt von dem vorgelagerten breiten Riff. Die Oroboro von Yuka und Francesco ist schon da, die beiden kiten. Kurz nach uns laufen Kim und Chuck mit der La Rive Nord ein. Ansonsten finden jetzt am Wochenende allerdings auch einige Motoryachten von der Ostküste Puerto Ricos hier herüber. Sie machen alle – für uns ungewohnt – mit Heckanker in Richtung Riff (also zum Wind) und Buganker in Richtung Bucht fest. Voll ist es übrigens trotzdem nicht, sogar ein paar Moorings sind noch frei.

Die Einfahrt ist allerdings ein bisschen verwirrend, weil die im nächsten Bild links am Bildrand liegende „Insel“ zwar auf der Navionics-Karte als solche eingezeichnet ist, jedoch vollständig versunken und nur in der Luftaufnahme oder mit der Sonne im Rücken, aber im Gegenlicht eben nicht leicht zu erkennen ist.

Das wir von hier nach nur zwei Nächten weiterfahren liegt an unseren zu füllenden Tauchflaschen. Und so ankern wir an der Punta Melones westlich des Ortes Culebra, verfrachten die Tauchflaschen ins Dinghy und ich düse in den Ort. Wir sind allerdings offenbar inzwischen so tiefenentspannt, dass wir ein kleines Detail übersehen haben: heute ist Sonntag. Oops 😬. Also unverrichteter Dinge zurück. Na gut, dann können wir auch nochmal verholen, es steht doch einiger Schwell auf unseren Ankerplatz.

Vielleicht ist es drüben in der Cayo de Luis Peña auf der gleichnamigen unbewohnten Insel besser? Wir tasten uns durch die Riffeinfahrt, aber hier steht trotz des Riffs zu viel Windsee hinein. Nächster Versuch: immer noch Luis Peña, nur um dessen Ostecke herum in Lana‘s Cove. O.k., da bleiben wir, allein an einer Boje vor dem Sandstrand, an dem sich auch wieder ein paar Palmen finden. Kann man sich dran gewöhnen.

Obwohl, Florecita muss noch mal ran. Ein kleines Motorboot torkelt in die Bucht, offensichtlich kaum zu manövrieren. Miguel geht bei uns längsseits und versucht einen Schlepp zurück nach Culebra zu organisieren, aber das erweist sich zur vorgerückten Stunde am Sonntag als schwierig. Es droht, dunkel zu werden, also bieten wir an ihn hinüberzuschleppen. Miguel nimmt sichtlich erleichtert an, aber als wir Flora klarmachen meint er, ich solle ihn lieber mit dem Dinghy schleppen. Tatsächlich bekomme ich ihn (mit geriggtem Hahnepot) und unserem 20 PS Außenborder trotz der zwischen den Inseln stehenden Welle ganz gut hinüber geschleppt. Mit Flora hätten wir auch nicht durch den Kanal fahren können sondern ganz außen herum in die Ensenada Honda (die Große Bucht auf der anderen Seite des Ortes) gemusst. Selbst so komme ich im Dunkeln zurück auf Flora an.

Auf geht’s, endlich mal wieder

Nach fast zweieinhalb Monaten auf Antigua und Barbuda 🇦🇬 wollen wir mal wieder das Revier wechseln. Wir sind dankbar, dass wir die heiße Corona-Phase gerade hier in diesem abwechslungsreichen und mit Augenmaß auf die Pandemie reagierenden Inselstaat verbringen durften.

Wir klarieren in English Harbour aus. Das bedeutet, dass wir für die letzten drei Tage vor Anker in Falmouth eine Nationalparkgebühr und eine Müllgebühr zahlen müssen, aber dafür brauchen wir nicht extra nach St. John’s zu fahren. Stattdessen segeln wir bei herrlichsten Bedingungen nach Jolly Harbour (wo das Ausklarieren leider im Moment nicht möglich ist), tanken Flora nochmal voll und bereiten sie für die Überfahrt in die USVI vor. Der Außenborder kommt an den Heckkorb, wir erledigen diese kleine “Kranarbeit” ziemlich unproblematisch mit der Dirk. Florecita wird in den Davits fest verzurrt, bekommt also ihre Bellybands (breite Spanngurte, die unter ihrem Boden durchführen) und kleine Spanngurte, die sie quer verspannt am Schaukeln hindern. Der Code0 wird wieder einsatzbereit an die Reling geklippst und die Spinnakerschoten angeschlagen, unter Deck natürlich alles seefest gestaut. Der Wetterbericht ist gut. Es kann losgehen.

Um sechs Uhr weckt uns die aufgehende Sonne.

Und um sieben ziehen wir den Anker hoch und machen uns auf den Weg. Etwa 200 sm sind es bei Charlotte Amalie auf St. Thomas, dem Hauptort der USVI. Wir rechnen mit etwa 36 Stunden.

Der Tracker auf Noforeignland wird leider unseren Reisefortschritt diesmal nicht anzeigen, denn wir haben (als erforderlichen Test für die Salty Dawg Flotilla) den IridiumGo-Tracker auf PredictWind umgestellt. Dort wartet er aber noch auf Freigabe. Sobald die erfolgt, könnt Ihr die Position der Flora (und der anderen Salty Dawgs) HIER sehen.