Auf Wiedersehen, Exuma Cays. Hallo, Eleuthera!

Am 24. April sind wir in den Exumas angekommen, einen Monat lang bummelten wir diese wunderbare Inselkette hinauf. So viel mehr als nur die bekannten schwimmenden Schweine gab es zu sehen. Wieder waren neben der Natur die getroffenen Menschen die eigentlichen Highlights, unvergessen z.B. die spontane Tanzperformance von Izryel auf Little Farmers Cay oder auch das “deutsche Dorf” mit anderen Seglern.

Aber: wir haben das nördliche Ende der Inselkette erreicht, machen einen Schlag über den kilometertiefen Exuma-Sound nach Eleuthera.

Aus dem Flachen übers Tiefe ins sehr Flache. Als wenn sich zwischen Schleimünde und Lyø ein umgedrehtes Hochgebirge in die Ostsee hinabsenken würde 😙.

Die Barre im Südwesten Eleutheras hat es dann wieder in sich, aber durch den Davis-Channel können wir uns hineintasten nach Rock Sound. Die Bucht vor dem kleinen Ort ist ebenfalls ziemlich flach, am Ankerplatz haben wir bei Niedrigwasser nur 20 cm (und damit kaum mehr als die berühmte Handbreit) Wasser unter dem Kiel. Aber anders als der Name vermuten lässt ist der Grund praktisch durchgängig Sand, vielleicht ist der Ortsname ja doch eine musikalische Anspielung 😉.

Links im Vordergrund sieht man übrigens die Attraktion von Rock Sound, das “Ocean Hole”, ein 183 m tiefes Blue Hole, wohl über Höhlen mit dem tiefen Ozean östlich von Eleuthera verbunden. Und eine natürliche Meerwasser-Badeanstalt mitten im Ort.

Auf dem Weg dorthin fallen uns die vielen blühenden Pflanzen auf, vor allem die wunderschönen Flammenbäume (Flamboyant). Eigentlich in Madagaskar heimisch, sind sie als Zierpflanze eingeführt worden und inzwischen in den Tropen und Subtropen weit verbreitet.

Wir finden einen recht gut sortierten Supermarkt und kaufen mal wieder Frisches ein, außerdem füllen wir den Reservekannister für das Dinghy wieder auf, die Esso-Tankstelle hat dankenswerter Weise einen extra Dinghysteg angelegt.

Und wir essen zum ersten Mal seit fast einem Monat mal wieder in einem Restaurant. Auch das “Wild Orchids” hat einen eigenen Dinghyanleger und wir schauen von der Terrasse direkt auf die Flora.

Heute segeln wir größtenteils am Wind erst unter Code0 und dann Fock bei herrlich glattem Wasser an der Leeseite von Eleuthera hinauf bis nach Sands Cay. Zur Krönung geht auch noch ein leckerer Snapper an den Haken, das Abendessen (für die nächsten Tage) ist also gesichert.

Da sind die Fische beim Schnorcheln doch erstmal sicher vor unserer mitgeführten Hawaiian Sling (außer den Rotfeuerfischen, aber diesmal versteckt sich der einzige gesichtete beim Näherkommen schnell in einer Felsenhöhle). Da kann ich dann dafür die vorbeiziehende Schule von Fledermausfischen (Karibischer Spatenfisch) in Ruhe bewundern.

Das Dorf

Die Welt ist ein Dorf? Manchmal scheint es so. Von Warderick Wells aus segeln wir nach Shroud Cay, haben unterwegs mal wieder etwas Empfang und da ploppt doch glatt eine WhatsApp von Mareike auf, dass sie heute Abend zu uns stößt. Klasse, zuletzt hatten wir sie und ihre Moana vor über einem Jahr auf Antigua getroffen und diesen März in der Dominikanischen Republik leider ganz knapp verpasst.

So kommt es hier auf Shroud Cay zu einer erstaunlichen Zusammensetzung des Ankerfeldes:

Ein bisschen Vereinstreffen unseres Clubs Trans-Ocean, darüber hinaus aber auch eine ungewöhnliche vorübergehende Bildung eines deutschsprachigen „Dorfes“ hier in den Exumas. Wobei die noch getoppt wird: ein weiteres Boot liegt noch etwas weiter draußen auf dem Ankerplatz, die amerikanisch geflaggte „Ronya“. Kaum ist unser Haken im Grund, meldet sie sich auf der Funke und schwenkt gleich zum Deutschen über, Rob ist Australier, Partnerin Anya aber kommt ursprünglich aus Rosenheim. Noch dörflicher wird es, als wir bei unserem ersten Treffen herausfinden: in Anyas Tauchschule auf Key Largo haben Wiebke und ich 2014 unseren AOWD-Tauchschein gemacht.

Noch immer nicht „Dorf“ genug? Am zweiten Abend kommt ein amerikanisches Motorboot dazu. Die deutschsprachige Gemeinschaft hat sich am Strand eingefunden, Jonathan und Jonas spielen Gitarre, haben sogar Liederbücher dabei, was das Mitsingen für den einen oder anderen erleichtert, es wird ein wunderschön entspannter geselliger Sundowner. Das Dinghy der Motoryacht landet an und begrüßt uns mit einem kräftigen Moin Moin. Verena und Jan sind aus Hamburg. Unfassbar.

Ein neues Drohnenbild mit den beiden weiteren Schiffen drauf gibt’s leider nicht, es kachelt hier derzeit ganz ordentlich. Bis 35 kn Wind waren es heute Nacht, aber Ankergrund und Landschutz sind gut 😌.

Der Wind hält uns aber nicht davon ab, mit den Dinghys Ausfahrten in die Shroud Cay durchziehenden Wasserläufe zu machen. Die Flüsse sind seicht, teilweise auch nur um Hochwasser herum befahrbar, aber sie schlängeln sich kreuz und quer durch die weitgehend flache Insel. Meist verlaufen sie durch Mangroven, manchmal aber auch an weiten Sandflächen vorbei, aus denen gelegentlich schon kleine Mangrovenschößlinge sprießen. „Mangrove Nursery“ wurde das auf Warderick Wells Cay genannt, frei übersetzt Mangroven-Kinderstube. Geschütztes Refugium sind diese hier sehr klaren Wasserrinnen aber auch für eine Vielzahl von Schildkröten, die wir von den ganz langsam dahintreibenden Dinghys aus durch das klare Wasser „fliegen“ sehen.

Wir erkunden an verschiedenen Tagen mehrere Flussläufe und sind immer wieder aufs Neue angetan.

Aber die Wartezeit auf ein Wetterfenster für die Weiterfahrt (dann zum Teil in verschiedene Richtungen, mal wieder stehen Abschiede bevor) verkürzen wir uns z.B. auch mit Ausflügen an die Strände und auf die Sandbänke, wo man hunderte von Metern vom Ufer entfernt nur knietief im hell-türkisblauen Wasser wandern kann. Die Kiter unter den Crews kommen hier ebenfalls voll auf ihre Kosten.

Unser deutsches Dorf auf Shroud Cay wird sich wieder auflösen, aber es ist schön zu sehen, dass den Abschieden eben auch Wiedersehen folgen. Die Welt ist doch ein Dorf.

Warderick Wells Cay

Mit dem in die Mastspitze gezogenen Aliv-Router haben wir hier sporadisch doch noch ab und zu Empfang. Also nur ein ganz kurzes Update:

Nach dem Motoren durch die aufregend schmale und flache Passage westlich von Bell Island und einem Stückchen herrlichem Amwind-Segeln sind wir auf dem mitten im Exuma Cays Land and Sea Park liegenden Warderick Wells Cay angekommen. Die Gegend macht dem Namen des Parks alle Ehre. Tatsächlich scheinen Land und See zu verschmelzen, ineinander überzugehen, gegenseitig aneinander festzuhalten. Die Grenze ist mit der Tide fließend, die Landschaft dadurch einmalig schön. Es gibt zwar Bojen in den beiden tiefen Prielen vor der Nationalparkverwaltung, aber die Strömung ist dort enorm und die Windvorhersage von kräftigeren NE ist nicht ideal. Wir haben uns deshalb für den ruhigeren Anker- und Bojenplatz am Emerald Rock (=Smaragdfels) entschieden, wobei die Bezeichnung von der Wasserfarbe hier und nicht von dem Felsen herrührt.

Wir machen einen kleinen Hike hoch auf den “Boo Boo Hill”, den Spukhügel. Ist aber grade keine Vollmondnacht, in der die verlorenen Seelen eines untergegangenen Missionarsschiffes hier singenderweise herumgeistern sollen😉. Oben auf dem Hügel gäbe es eine weitere Gelegenheit, wie so viele andere Crews vor uns den Schiffsnamen auf Treibgut zurückzulassen. Allerdings lassen wir das diesmal aus (anders als im Hog Cay Yacht Club auf den Ragged Islands), zu wirr, zu sehr an einen Scheiterhaufen erinnernd finden wir die zusammengeworfenen Treibhölzer.

Aber die Aussicht ist klasse. Und auch das anschließende Schnorcheln begeistert erneut, bei mehreren Korallenbommies und auch im Kanal sind Dinghymoorings angebracht, äußerst bequem.

Von ganz klein (hier gleich 4 Flamingozungen auf einer Gorgonie (Fächerkoralle) über größer und auch bunt (Königin-Drückerfisch, dann Nassau-Zackenbarsch, dann Mutton Snapper)

bis hin zu den karibischen Riffhaien:

Compass Cay

Die Entfernungen sind klein hier in den Exumas, statt langer Schläge ist es mehr ein Hüpfen von Insel zu Insel, die Ankerplätze liegen praktisch in Sichtweite voneinander. Trotzdem müssen wir „außen rum“, also hinaus in den tiefen Exuma Sound und dann wieder durch einen Cut hinein zwischen (und hinter) die Inseln.

Von Staniel Cay kommend wählen wir als nächstes Compass Cay. Schon der Name ist verlockend maritim, aber vor allem interessieren uns der Hike durch das fast trocken fallende kleine Flussbett und – da sind wir durch die Thunderball-Grotte offenbar auf den Geschmack gekommen – die per Dinghy erreichbaren Höhlen in den gegenüber liegende Rocky Dundas.

Zunächst liegt die Flora noch allein mit der Easy-One in der Bucht, doch kurz darauf gesellen sich die Thula und die Caroline dazu. Vier deutsche Boote“! Für die Thula ist der Besuch auf Compass Cay eigentlich Pflicht, lautet das Motto (auf ihrer Website) doch: LIVE YOUR LIFE BY COMPASS, NOT BY CLOCK. 😎

Und später am Tag kommen dann die holländische Doejong und die schweizer Jollity auf den Ankerplatz, beide Boote und Besatzungen kennen wir von früheren Begegnungen.

Die Höhlen der Rocky Dundas sind weniger bekannt wie die Thunderball-Grotte, aber auf ihre eigene Art ebenso attraktiv. Sie liegen bereits im „Exuma Cays Land and Sea Park“ und tatsächlich ist das Unterwasserleben vor den Grotten bunt und reichhaltig. Viele gesunde Korallen und entsprechend auch die dort Schutz findenden Rifffische begrüßen uns, als wir an einer der beiden vor den Höhlen angebrachten Dinghybojen festmachen.

In dem ziemlich flachen Wasser in den Höhlen selbst dann nur wenig Fisch, dafür aber eine beeindruckende Felsenlandschaft mit Stalagmiten und Stalagtiten, die wiederum durch Löcher in der Höhlendecke ganz malerisch beleuchtet wird. Und ein Farbenspiel, dass von dem pinkfarben bewachsenen Stein im überspülten Bereich über die grün bemoosten Wände bis zu ockerfarben matten und bläulich glänzenden Flächen im oberen Höhlenbereich reicht.

Nach einem ersten Besuch mit Wiebke, Andrea und Ingo fahren Ingo und ich noch ein zweites Mal hinüber, diesmal mit Janna und Ilja von der Thula.

Die Wanderung durch das Bachbett auf Compass Cay macht man am besten bei Hochwasser. Nicht wegen des Hikes selbst, sondern weil am Ende ein Bad in „Rachel’s Bubble Bath“ wartet. Bei Hochwasser (und Ostwind) schwappen die Wellen über die schmale Felswand, die Nordspitze von Compass Cay mit dem Rest der Insel verbindet. Das Luft-Wasser-Gemisch blubbert dann in den natürlichen Pool, aus dem heraus der Bachlauf dann zu unserem Ankerplatz fließt.

Ein gemeinsamer Abend am Strand, ein Spieleabend (Mexican Train Domino) mit den Andrea, Natascha, Ingo und Jochen auf der Easy-One. Wir sind sehr dankbar dafür, dass so etwas auch in Covid-Zeiten hier möglich ist. Viele Segler konnten sich inzwischen bereits impfen lassen, wir hoffen, dass es für uns direkt nach der Einreise in die USA klappen wird.

Vorher möchten wir aber die Bahamas noch ausgiebig weiter erkunden. Dabei kommen wir jetzt in den Exuma Cays Land and Sea Park, wo wir allerdings nur noch sehr eingeschränkt Internet haben werden, in weiten Teilen wohl gar keins. Also nicht wundern, wenn die nächsten Blogbeiträge evtl. keine Bilder haben 😉.

Insel der Felsendrachen

Unser nächster Ankerplatz liegt bei Bitter Guana Cay. Dieses Mal können wir westlich der Inselkette bleiben und müssen nicht durch einen Cut hinaus in den Exuma Sound und dann wieder hinein in den Schutz der Inselkette segeln. Die Bucht weist einen schönen Sandstrand, aber auch eine malerische Steilküste mit leuchtend weißen Felsen auf, kaum ist der Anker gefallen, fahren wir hinüber.

Eine Besonderheit der von Menschen unbewohnten Insel sind die hier heimischen „Northern Bahamas Rock Iguanas“, diese Felsenleguane sind eine insgesamt bedrohte Tierart, die aber auf Bitter Guana Cay in großer Zahl leben. So hat sich die Insel zu einer Attraktion entwickelt, die wegen der Nähe zu dem Touristenhotspot Staniel Cay sogar in das Programm der Tagesausflüge (wörtlich zu nehmen, ✈️) von Nassau und Miami aufgenommen wurde. Faktisch folgt daraus, dass gelegentlich kleine Motorboote von Staniel Cay herübergesaust kommen und acht bis zehn Leute auf den Strand spucken, die dann aber nach 20 Minuten schon wieder abfahren. Die meiste Zeit des Tages sind wir allerdings allein in der Bucht. Na ja, nicht wirklich allein, denn die Felsenleguane sind eben an Menschen gewöhnt und kommen auf uns zu, sobald wir den Strand betreten, selbst wenn wir sie nicht füttern.

Diese Unterart (es gibt auch noch den Allan’s Cay Iguana und den Andros Iguana) zeigt ein eher dunkles, direkt nach der Häutung leicht bläulich erscheinendes Schuppenkleid mit vielen individuellen pinkfarbenen Sprengseln vor allem auf den Wangen, dem Nasenrücken und dem Kehllappen, am Bauch und den Beinen und dem Rückenkamm. Anders als die weit verbreiteten Grünen Leguane sind ihre Rückenstacheln ziemlich klein, eher gezackte Ausformungen des wulstigen Rückenkammes und bis auf die rosa Farbe fast unauffällig.

Sie haben zwar kräftige Krallen, aber als Pflanzenfresser Zähnchen, die ihrem sonst martialischem Aussehen mit der wie blutunterlaufen scheinenden rötlichen Lederhaut der Augen zu spotten scheinen. Aber es passt auch wieder, denn sie sind friedlich, hier offensichtlich an Menschen (und Fütterung) gewöhnt und kein bisschen aggressiv, obwohl sie so urzeitlich aussehen, dass Wissenschaftler und Filmemacher sich bei ihnen Anregungen für die Rekonstruktion des Aussehens von Dinosauriern geholt haben sollen. Und sie sind mit im Normalfall unter einem Meter Gesamtlänge klein genug um nicht Angst auszulösen, als sie im knappen Dutzend aus ihren schattigen Verstecken kommen und sich auf unsere am Strand angelandeten Dinghys zu bewegen.

Leguanspur
Ankerwache oder Ankerdrache?

Übrigens finden sich bei weitem nicht alle diese Echsen am Strand ein. Als wir oben auf die Steilküste klettern, sehen wir auch dort immer wieder Felsendrachen.

In diesem Fall kein Drache, sondern ein Felsen-Ingo 😁

Georgetown, Exuma

Schluss mit der Segler-Einsamkeit, wir fahren in die große Stadt. Immerhin rund 1.400 Einwohner hat Georgetown. Da sich rund 70 % der Gesamtbevölkerung der Bahamas (knapp 400.000) in und um Nassau auf der Insel New Providence konzentrieren, zählt Georgetown damit schon zu dem knappen Dutzend anderer großer Städte mit über 1.000 Einwohnern. Und sie ist der Hauptort des Distrikts Exuma. Wir sehen praktisch täglich ein Versorgungsschiff hinter dem Ankerfeld durchziehen, es gibt gleich zwei kleine Supermärkte, verschiedene Schiffsausrüster, drei Gemüsehändler an der Straße, eine Tankstelle, einen Tauchshop und mehrere Bars, Cafés und Restaurants. Fast schon eine Metropole. 😉

Der Hauptankerplatz liegt allerdings gegenüber der Stadt bei der langgestreckten Insel Stocking Island, die östlich vorgelagert quasi einen geschützten Kanal bildet. Wobei das relativ ist, die Dinghyfahten zum Einkaufen und Tauchflaschen füllen gestalten sich wellig und ziemlich feucht.

Durch eine kleine Einfahrt geht es in mit dem Dinghy auf den Lake Victoria, um den herum das Zentrum des Städtchens liegt.

Jetzt um Vollmond herum haben wir hier etwa einen Meter Tidenhub, so dass das Wasser häufig mit viel Strömung durch die Enge strömt, bis zu einem Meter Welle kann hier bei Wind gegen Strömung stehen. Wir kommen trotz mal wieder sprotzendem Dinghymotor gut durch und erledigen unsere Einkäufe. Wider Erwarten ist das Gemüse gut und auch nicht allzu teuer, manche andere Artikel entsprechen eher dem Bahamas-Klischee. Laktosefreie Milch z.B. kostet 9$ für die halbe Gallone (1,89 Liter). Angelköder liegen im Schnitt auch beim Doppelten des Preises, den wir etwa auf Antigua bezahlt haben. Man muss halt im Einzelnen schauen.

Für den Müll der Segler gibt es eine karibisch praktische Lösung: gleich neben dem Dinghysteg steht in Kleinlastwagen. Im Fenster auf der Fahrerseite hängt die Preisliste. Das Geld wird durch das einen Schlitz geöffnete Fenster geworfen, auf dem Fahrersitz häufen sich die Dollarscheine.

Auf Stocking Island statten wir dem rustikalen „Chat ‘N’ Chill“-Strandclub einen Besuch ab, zum Sundowner, jedenfalls aber zum sonntäglichen Spanferkelessen (Pig Roast) findet sich hier ein Großteil der Seglergemeinschaft ein.

Noch besser allerdings gefallen uns die Sundowner im kleinen Kreis am Strand oder auf den Booten und die schönen Wanderungen auf Stocking Island. Hinauf zum Obelisken auf dem Hügel über der Bucht, von wo aus wir einen schönen Blick über den Ankerplatz in der Monument Bay haben. Von hier oben kann man auch die großen Schriftzüge mit den Schiffsnamen erkennen, die hier viele Crews aus Steinen gelegt haben.

Die hier ein verbreiteten Fächerpalmen sind auf der Leeseite neben niedrigem Buschwerk mit Kiefern durchsetzt, ein kräftiger Sommergeruch liegt in der Luft. Auf der Luvseite der Insel dagegen dominiert zwischen den Fächerpalmen das großblättrige Seagrape.

Die Früchte sehen, wenn sie erst mal reif sind, tatsächlich fast aus wie Trauben. Sie sind essbar, man kann auch Marmelade und sogar Wein daraus herstellen. Meist allerdings bedienen sich nur die Vögel 😉.

Wie in den Ragged Islands ist auch hier die See an der Ostseite der Insel rauher, die Wellen des Atlantik branden ans Ufer. Hier auf Stocking Island treffen sie allerdings nicht auf eine steinige Korallenfelsküste, sondern rollen über das Riff an den breiten und fast menschenleeren kilometerlangen Sandstrand. Wie auf der anderen Seite der Insel auch ist der Strand wunderbar feinsandig, fast samtig unter den Füßen, zumal sich so gut wie keine Steinchen oder Muscheln in ihm finden.

Zum Glück wird offenbar auch deutlich weniger Müll angeschwemmt, der sich auf der Luvseite der Raggeds in so erschütternder Menge jenseits der Hochwassermarke findet. Somit verstärkt sich die Vermutung, dass tatsächlich ein großer Teil der dortigen Strandverunreinigungen von der Strömung aus den großen Antillen, insbesondere Hispaniola herübergetragen und angespült wird während es hier weiter nördlich auch auf den Luvstränden erheblich sauberer bleibt.