Das Traumziel, der Sehnsuchtsort. Als wir Ende Mai 2020 von den USVI per „Innocent Passage“ ohne Land betreten zu dürfen durch die Bahamas in die USA segelten, haben wir hier unseren ersten Ankerstop gemacht. Allerdings konnten wir damals nur vor der nordwestlichen der beiden Sandinselchen ankern, die den Eingang zu diesem Atoll im Nordatlantik markieren.
Dieses Mal möchten wir hinein in das hufeisenförmige Atoll und idealerweise ganz nach Osten hindurch bis vor die Riffkante, immerhin rund 5 sm.
Das klappt auch, wir nehmen die Segel weg. Wir hatten nach der Ausfahrt aus der Man-O-War-Bay zunächst kurz den Gennaker gesetzt, dann aber bald auf den Code0 gewechselt und konnten bei zwischen 60 und 90 Grad scheinbarem Windeinfallswinkel unter idealen Bedingungen zum Hogsty Reef segeln.
Nun motoren wir genau gegen den Wind durch das türkisfarbene Wasser der Lagune, das wir beim Näherkommen als unwirklich fast künstlich leutend türkisen Strich in dem dunklen Blau des umgebenden kilometertiefen Meeres ausmachen konnten.
Innerhalb des Atolls finden wir fast durchgehend um die 7 m Wassertiefe, unser Anker fällt auf der großen Sandfläche am Ostende auf rund 4 m, wobei wir versuchen keinen der zahlreichen großen Kissenseesterne zu erschlagen, die klar und deutlich am Grund auszumachen sind.
Allerdings: das Wasser ist auch hier so kurz hinter dem Riff noch ziemlich bewegt, keine lange Dünung, die wird offenbar vom Riff gebrochen, aber trotzdem deutlich mehr Welle als dass es sich nur um Windsee handeln könnte. Flora rollt zwar nicht hin und her, bockt aber doch ziemlich als führe sie vor Anker über eine kleine Buckelpiste.
Egal, für eine Nacht ist es o.k., wir hoffen auch darauf, dass das Riff bei Ebbe mit etwa 60 cm weniger Wasser einen etwas besseren Schutz bietet, dann sollte es zumindest in der ersten Hälfte der Nacht ruhiger sein.
In jedem Fall gleicht das Gefühl, an diesem ganz besonderen Ort ankern zu dürfen den etwas holperigen Ankerplatz für uns mehr als aus.
Wir gehen innerhalb des Riffs schnorcheln und finden abseits unserer Sandfläche mit ihren Seesternen und Conches in dem herrlich klaren Wasser einiges an Rifffischen, zum Teil sogar in beeindruckenden Schwärmen.
Am nächsten Morgen laufen wir trotzdem zeitig aus, schon um 7.15 holen wir den Anker auf und machen uns auf den Weg Richtung Acklins Island, vielleicht wird es auch die vor der Südwestspitze von Acklins liegende Castle Island. Heute ist etwas mehr Wind (wahr etwas über 20 kn), mit Fock und gerefftem Groß ist es wiederum wunderschönes Segeln.
Dieser Blogbeitrag wurde (ursprünglich) per IridiumGo übermittelt, Bilder gibts also erst später, bis dahin könnt Ihr Euch die leuchtenden Farben im Kopfkino ausmalen (die Bilder habe ich jetzt wider Erwarten doch heute schon einfügen können, weil wir bei Castle Island überraschend Empfang haben). Auch auf Kommentare können wir erst reagieren, wenn wir wieder Telefon- und damit Internetempfang haben.