Connecticut: Kulissenwechsel

Nur einmal kurz über den Sund gesegelt, schon gibt’s statt langer Sandstrände und Dünen felsige Granitinseln mit Holzhäusern drauf. Schärenlandschaft.

Dänemark 🇩🇰 nach Schweden 🇸🇪, Gilleleje nach Hallands Väderö, Anholt nach Öckerö? Ja, auch. So kannten wir das bisher. Jetzt lernen wir, das Gleiche gilt auch für New York 🇺🇸 nach Connecticut 🇺🇸, Long Island nach Thimble Islands.

Es ist, als hätte man im Theater einmal kurz geblinzelt und die Kulissenschieber hätten – schwupp – auf die nächste Szene, den nächsten Aufzug gewechselt.

Was die Thimble Islands (wörtlich übersetzt: Fingerhut-Inseln) von ihren schwedischen Verwandten unterscheidet: Landgang ist schwierig bzw. zumeist nicht gestattet. Die Inseln sind im Privatbesitz und die Schilder mit “No trespassing” allgegenwärtig. Macht uns aber nichts aus, wir sind froh, überhaupt nach Connecticut reisen zu können. Die obligatorische Anmeldung per Telefon bei der Coast & Border Patrol ist insofern spannend, als Connecticut gerade wegen Covid eine obligatorische zweiwöchige Quarantäne für die Einreise aus diversen anderen Bundesstaaten verkündet hat. Darunter ist Maryland wo wir ja vor weniger als zwei Wochen noch waren. Andererseits, jetzt kommen wir aus New York State. Wie auch immer, wir haben jedenfalls keinerlei Problem.

Und so schlängeln wir uns zwischen halbüberspülten Felsbrocken und Inselchen hindurch an eine der Stellen, die wir als Ankerplatz ausgemacht haben. der Revierführer strotzt nur so vor “Caution!”, aber die Einfahrt ist gut betont und nicht allzu schwierig. Die Wahl des Ankerplatzes ist allerdings wegen einiger auf dem Grund liegender Kabel und wegen der vielen privaten Bojen etwas knifflig. Wir finden einen Platz (wenn auch mit begrenztem Schwoiraum) und im zweiten Versuch hält der Anker in dem schlammigen, muscheldurchsetzten Grund.

Kurz darauf zeigt sich die amerikanische Gastfreundschaft. Ein Motorboot löst sich von einer Mooring und kommt bei uns vorbei. Der Skipper informiert uns über am Abend zu erwartende heftige “Thunderstorms” (Gewitterböen) und bietet uns an, an die von ihm freigemachte kräftige Mooring zu gehen, die seinem Verein gehört. Machen wir.

Endlich ist das Wasser auch wieder klarer. Ich schwimme ausgiebig, auch wenn der Einstieg bei einer Wassertemperatur von 24 Grad uns nach der Karibikverwöhnung frisch erscheint 😉.

Zum Abendessen gibt’s auf der Überfahrt frisch gefangenen Bluefish (Blaubarsch). Danach kommt George von der neben uns an der Boje liegenden Saber 38 herüber und versorgt uns mit Tips für die Gegend, sowohl was Ziele angeht als auch hinsichtlich der Tidennavigation hier, die mit rund zwei Meter Tidenhub und kräftigen Strömungen in den Engstellen nicht ganz ohne ist.

Lange bleiben kann George nicht, dass Gewitter ist tatsächlich schon im Anmarsch, wird dann aber nicht so schlimm wie befürchtet. Trotzdem sind wir froh, an die Mooring gewechselt zu haben, um die herum Flora in den Böen bei wechselnden Strömungen einige Pirouetten dreht.

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