New York will uns noch nicht

Erst mal hält uns die Windvorhersage zurück. Wie Uwe mal so schön formulierte: “Schipper mit Tiet hätt jümmer goden Wind”. Nordwind für den Schlag von Cape May nach New York? Warten wir halt noch.

Ostwind, über Südost auf Süd drehend ist die Vorhersage für den nächsten Tag, geht doch ☺️!

120 sm sind zu bewältigen, dass wird für unsere Gäste Greg und Michael die erste Nachtfahrt überhaupt. Aber der Wind soll die ganze Zeit unter 20 Knoten bleiben und hält sich auch daran. Die beiden bleiben trotzdem nicht ganz unbeeindruckt von den Atlantikwellen.

Auf Höhe von Atlantic City findet sich kurz vor der Dämmerung ein weiterer Gast bei uns ein. Höchst ungewöhnlich (wir sind schon auf 39 Grad Nord) segelt ein junger Weißbauchtölpel ein paar elegante Runden um Flora und lässt sich dann auf dem Burgkorb nieder. Die eigentlich nur in den Tropen beheimateten etwa gänsegroßen Vögel werden wohl gelegentlich von Stürmen auch in andere Gebiete verweht, aber das hier ist doch schon sehr weit und das Verhalten lässt auch auf Erschöpfung schließen, denn nach einer weiteren Runde ruht er sich nochmals auf dem Seitenschiff aus und putzt sein zerzaust wirkendes Gefieder.

Der Balanceakt auf dem Süllbord währt dann aber auch nicht sehr lange. Noch vor der Nacht macht er sich wieder auf den Weg.

Leider ziehen am Morgen dicke Wolken auf und just als wir der Silhouette von New York näher kommen, die Wolkenkratzer von Manhattan hinter dem Vergnügungspark von Coney Island und den dunklen Fassaden von Brooklyn sich einzeln aus dem Dunst herauszuschälen beginnen, da verdichten sich die Wolken schon dramatisch, bescheren uns einen Wolkenbruch und verschlucken den Blick auf die Häuserschluchten.

Auch gut. Machen wir halt einen Schlenker, ankern hinter Sandy Hook und fahren morgen in den Big Apple.

Segler mit Zeit hat ja vielleicht auch besseres Wetter 😉.