Segeln in BC: über Lasqueti Island nach Nanaimo

Nachdem wir zuletzt ja hier in British Columbia mangels Wind reichlich Motorstunden angesammelt haben, können wir auf dem weiteren Weg nach Süden endlich wieder segeln. Hier trennt die etwa 15 Seemeilen (25-30 km) breite und über 100 sm lange Strait of Georgia die südliche Hälfte Vancouver Islands vom kanadischen Festland. Nicht als durchgängige Wasserfläche, diverse Inseln und auch einige weitere Narrows warten noch auf uns, aber zunächst mal eben doch auch mehr offene Wasserflächen.

Als erstes Ziel haben wir uns Boho Bay ausgesucht, gut 50 sm von Campbell River entfernt. Da aber in der Discovery Passage vor der Hafenausfahrt von Campbell River bis zu 6 kn Strömung setzen, müssen wir ohnehin schon um 7.30 los, das sollte passen. Tut es, und es gibt uns auch die Zeit, bei nur leichten Winden und traumhaftem T-Shirt-Wetter herrlich unter Gennaker langsam dahin zu segeln.

Sogar ein kurzer Angelstopp ist drin und wird mit zwei Grünlingen belohnt, über Funk laden wir Ben und George zu „Fisch asiatisch“ zum Dinner auf die Flora ein, die beiden sind kurz nach uns gestartet und parallel mit gleichem Ziel unterwegs.

Die Ankerplatz zwischen Lasqueti und Boho Island entpuppt sich als imposanter als erwartet, die Küste von Lasqueti formt hier eine hohe Steilwand, die dramatisch zur Bucht hin abfällt und schon früh die Abendsonne abschirmt.

Schön auch, dass wir endlich wieder einmal Erfolg mit unserem Krebskorb verzeichnen können, gleich fünf Krebse hole ich am nächsten Morgen mit ihm hoch. Wobei, der größte Krebs sitzt nicht einmal im Kasten, sondern oben auf dem Korb, will aber trotzdem nicht vom Köder lassen und landet erst im Dinghy (und dann im Kochtopf). Alle fünf sind Männchen, die beiden Kleinsten lassen wir trotzdem wieder frei, die anderen drei sind „Keeper“.

Auch am nächsten Tag können wir segeln, diesmal unter weißen Segeln bei auffrischendem Wind hinüber nach Nanaimo. Dazu müssen wir einen kleinen Bogen um die „Firing Practice and Exercise Area Canadian Forces Maritime Experimental and Test Ranges Whiskey Golf“ machen. Das ziemlich große Schießgebiet ist heute zwar gar nicht aktiv, aber einige Schiffe sind trotzdem dort stationiert und zu denen ist ein Mindestabstand von einer Meile einzuhalten. Ist egal, wir können herrlich segeln und begegnen auf unserem Umweg sogar einigen Walen.

Nanaimo ist für uns die erste größere Stadt seit Honolulu auf Hawai‘i. Mit immerhin rund 90.000 Einwohnern die ganz knapp zweitgrößte Gemeinde auf Vancouver Island (nach Victoria, der Hauptstadt der Provinz BC). Einige wenige Hochhäuser verkünden das schon aus der Ferne, für uns Segler spannender ist da die Vielzahl der Häfen und Marinas, die sich im Naturhafen und der schmalen Passage hinter dem vorgelagerten Newcastle Island finden. Die dicht bebauten Hänge schon vor dem eigentlichen Stadtgebiet zeigen zudem an, dass wir uns aus der Wildnis des nördlichen BC jetzt in den Einzugsbereich der Metropole Vancouver bewegen. Von Nanaimo dorthin gibt es mehrere Fährverbindungen, Wasserflugzeuge fliegen im Linienverkehr und auch der „normale“ örtliche Flughafen ist dorthin angebunden. Ursprünglich aus einem Handelsposten der Hudson Bay Company hervorgegangen, nahm Nanaimo durch die nahen Kohleminen einen kräftigen Entwicklungsschub. Der Entdecker der dortigen Kohle hatte praktischerweise 1869 eine Gesellschaft zur Erschließung gegründet und als Mitgesellschafter den Oberbefehlshaber der Pazifikflotte aufgenommen. Die Flotte war dann (neben der Stadt San Francisco) der Hauptabnehmer der Kohle. Konsequenterweise gibts also hier keine Spirit-Bären auf den Kästen wie in Klemtu, statt dessen …

Und es ist so städtisch, dass es auch einen (sogar zwei) ausgewiesene Woll-Geschäfte gibt. Hatte ich schon erwähnt, dass auf Flora in den ruhigen Gewässern von BC intensiv gestrickt wird?

😁

Morgennebel

Es wird etwas kälter, die Nachttemperaturen sinken jetzt bei klarem Nachthimmel in den einstelligen Bereich. Weil das Pazifikwasser aber immer noch 12 Grad warm ist, haben wir morgens jetzt häufiger Nebel.

Bleiben wir halt ein bisschen länger in der Koje und fahren etwas später los, wenn die Sonne den Nebel aufgelöst hat. So funktioniert das an unserem ersten Ankerplatz in BC, Kelp Passage Cove:

Drei Krebse sind am Morgen in unserem Krebskorb, allerdings: einer zu klein, die beiden anderen sind Weibchen. Also kein Krebsschmaus diesmal. Von Kelp Passage Cove aus haben wir dafür dann aber einen wunderherrlichen Segeltag, können bei achterlichem Wind sogar den Gennaker wieder setzen.

Unser Ziel am nächsten Tag ist das Kumealon Inlet, am nördlichen Ende des Grenville Channels. Im hinteren Teil dieses Inlets, abgeschirmt durch kleine Inselchen, findet sich ein wunderbar geschützter Ankerplatz. Mit dem Dinghy oder einem Kajak könnte man von hier aus auch durch die Narrows in die Kumealon Lagune fahren. Allerdings müsste man die Zeit genau abpassen, denn die Narrows sind nur um Stillwasser herum passierbar. Dieses kleine Abenteuer hatten wir in Warm Springs in Alaska schon einmal (erfolgreich) ausprobiert, wo der Zugang zur Lagune sich bei Niedrigwasser sogar in einen Wasserfall verwandelt. Hier in Kumealon sind aber die Entfernungen um einiges größer und so bleiben wir diesmal auf der Flora und erkunden die Umgebung nur mit der Drohne, genießen den sonnigen Tag an Bord. Wiebke backt leckere Erdnusskekse 😋, ich versuche mich erfolglos beim Angeln.

In der Abenddämmerung können wir mit dem Fernglas am Waldrand unseren ersten Schwarzbären beobachten, der ein paar mal zwischen den Bäumen und dem felsigen Tidenbereich hin und her pendelt.

Am nächsten Morgen ist die Welt wieder in weiße Watte gepackt, okay. Was aber dann beim verschlafenen Blick aus dem Fenster doch irritiert: schwimmen da etwa Eisbrocken um uns herum?

Kann doch nicht sein, hier gibt’s keine Tiden-Gletscher. Ein paar Mal geblinzelt, die Gedanken sortiert. Das muss Schaum sein, oder? Ein deutliches Zeichen, wie kräftig das Wasser aus der höher gelegenen Lagune durch die Narrows sprudelt.

Ganz langsam kommt die Sonne durch, verzaubert mit dem sich lichtenden Nebel die ohnehin schon beeindruckende Szenerie und beleuchtet die Doppelbilder auf dem von keinem Windhauch berührten spiegelglatten Wasser.

Diesmal warten wir nicht, bis sich der Nebel ganz auflöst. Der Tidenstrom im hier mit teilweise nur 350 m sehr engen Grenville Channel kann bis zu 6 kn erreichen, da müssen wir die richtige Strömungsrichtung abpassen. Insofern tasten wir uns unter Radar auf unserem alten Track aus der Bucht, müssen aber feststellen, dass sich der Nebel im Kanal noch etwas dichter gehalten hat. Nur auf Radar und AIS sehen wir, dass uns zwei Boote mit bis zu 26 kn entgegenkommen. Zu Augen bekommen werden wir sie nicht, nur hören. Diese Geschwindigkeit bei weniger als 50 m Sicht finden wir um so erstaunlicher, als hier im Kanal doch erschreckend viel großes Treibholz unterwegs ist, zum Teil auch bei guter Sicht nicht ganz einfach zu erkennen. Selbst als sich der Nebel endlich verzogen hat, müssen wir dem mehrfach ausweichen und die felsige Uferböschung sieht am Rande der Tidenzone teilweise aus wie ein Lagerplatz für Baumstämme.

Kurz vor unserem Tagesziel überholt uns ein Kreuzfahrer und biegt ebenfalls in das Lowe-Inlet ab.

Die “National Geographic Venture” ist allerdings eines der kleineren Kreuzfahrtschiffe und ankert zudem im vorderen Teil der Bucht, während wir noch um Pike Point herumgehen und im inneren Nettle Basin in der Nähe des Wasserfalls ankern. Bei Hochwasser arbeiten sich Lachse die etwa 5 m hohen Stromschnellen an seiner Seite hinauf, bei Niedrigwasser haben sie keine Chance, denn die Fallhöhe hat sich verdoppelt.

Zum zweiten Mal hintereinander bringen wir fast unsere gesamte Kettenlänge aus (wir fahren 100 m Kette), denn wie schon in Kumealon ankern wir auch hier bei etwa 25 m Wassertiefe (und zusätzlich 6 m Tide). Es gibt genug Schwoiraum zum Herumschwingen, aber durch die starke Strömung vom Wasserfall bewegen wir uns ohnehin kaum. Es soll einen Trail entlang der Wasserfälle hoch zum See geben, aber trotz intensiver Suche finden wir weder den Einstieg noch eine (bei der herrschenden Tide) geeignete Stelle zum an Land gehen. Dann eben Kaffee und frisch gebackener Blaubeerkuchen im Cockpit.

Als ich morgens den ausgebrachten Krebskorb einhole, taucht dicht neben dem Dinghy mehrfach ein Seehund auf und scheint mich mitleidig interessiert zu beobachten. Tatsächlich ist außer Seegras nichts drin, sicherlich am falschen Platz ausgebracht. Was die Robbe vielleicht weiß, für mich aber in dem undurchsichtig dunklen Wasser nicht zu erkennen war. Na gut.

Für uns geht es heute morgen (diesmal ohne Nebel, die Nacht war bewölkt) weiter durch das Labyrinth der fjordähnlichen Wasserstraßen von British Columbia. Die Navionics-Seekarte zeigt, dass sich hinter den mit Regenwald bestandenen und von Bächen und Flüssen durchzogenen Bergen auch noch unzählige Seen verbergen was für eine Landschaft!

Erst noch den fast geraden Grenville Channel hinunter und dann soll es mit einigen Windungen hinüber nach Bishop Bay gehen. Rund 40 sm motoren, denn es ist fast kein Wind. Eventuell halten wir zwischendurch in Hartley Bay zum Tanken und können dort mit Mobilfunknetz diesen Beitrag bebildert rausschicken.

😊

P.S: For the English speaking readers: Google translate usually does a great job. Still, the headline should be Morning mist or Morning fog, not Morning crab.

Crabby mist, misty crab. 😂

West Palm Beach und dann zum Lake Sylvia in Fort Lauderdale

Palm Beach begrüßt uns mit Hochhäusern, Industriehafen und Superyachten, aber der Ankerplatz im Lake Worth zeigt auch die schöne Seite der Stadt. Vom (allerdings eine lange Dhinghyfahrt entfernten) städtischen und damit kostenlosen Dinghydock führt eine palmengesäumte Promenade am Ufer entlang.

Auf der anderen Seite sind weihnachtliche Sandskulpturen zu sehen, ein riesiger Sandtannenbaum nimmt gleich einen ganzen Platz ein und der Weihnachtsmann passt doch auch gut zum Manatee, oder? Rudolph braucht ja auch mal Pause und vielleicht eine Abkühlung. Andere Länder, andere Sitten.

Unser Weg führt uns dann weiter zum Norton Museum of Art. Die sehr sehenswerte Sammlung überwiegend zeitgenössischer Kunst wird mit wechselnden Sonderausstellungen ergänzt, uns hat neben der Empfehlung der LuSea-Crew die aktuelle “Frida Kahlo, Diego Riviera & Mexican Modernism” hier her gelockt. Sie gefällt uns sehr gut, aber auch das übrige Museum weiß zu begeistern.

In West Palm Beach treffen wir Freunde wieder – und müssen uns auch von ihnen verabschieden. So typisch für Cruiser, aber doch immer wieder auch traurig. Mareike mit ihrer Moana, Karen und Steve mit der Second Chance und auch Helene und Klaus mit der LuSea, sie alle wollen von hier aus zu den Bahamas. Wir dagegen wollen erst mal weiter die US-Ostküste hinunter und dann nach Mexiko. Da passt die Kunstausstellung um so besser 😉.

Ab Morgen soll erst einmal Südwind einsetzen. Also klingelt heute früh mal wieder der Wecker und pünktlich zum Sonnenaufgang lichten wir den Anker.

Wie vorhergesagt, können wir zunächst noch mit raumem Nordost-Wind von 8 bis 10 kn segeln, ab Mittag wird der Wind dann einschlafen. So kommt es auch, aber bis dahin ist es herrliches Gennaker-Segeln.

Und wir haben mehrfaches Glück, der Golfstrom bremst uns nicht, sondern lässt uns eine für uns gute Neerströmung nutzen; schenkt uns zudem aber auch wieder Angelerfolg. Dieses Mal ziehen wir einen schönen Schwarzflossen-Thunfisch an Bord.

Auch Fort Lauderdale begrüßt uns mit Hochhäusern und Industriehafen, aber einmal rechts um die Ecke, durch die erste Klappbrücke, der 17th Street Bascule Bridge, hindurch, schon sind wir in einer anderen Welt.

Eine Vielzahl von Wasserwegen durchzieht Fort Lauderdale. Sie zweigen links und rechts vom ICW ab, die Kanäle versorgen eine Unzahl von Grundstücken mit Wasserzugang. Unfassbare 40.000 Sportboote soll es hier geben. Andererseits:

Trotz – oder vielleicht wegen – der vielen privaten Stege sind öffentliche Ankerplätze im Stadtgebiet eher rar. Ein paar finden sich in Verbreiterungen des ICW, sie sind aber zumeist recht flach und durch den Intracoastal auch schwellig.

Wir entscheiden uns, einen Versuch im Lake Sylvia zu wagen. Der liegt ruhig, etwas abseits vom ICW, und er weist eine gute Ankertiefe auf. Kleine Haken: die Einfahrt ist ein bisschen tricky und der Platz ist oft voll. Wir tasten uns ganz nahe am Ostufer durch die Einfahrt, wechseln kurz vorm See auf die Westseite und werden belohnt: was für ein toller Platz in der Stadt:

Pura Vida.

Segeln durch die Mona-Passage hinüber in die Dominikanische Republik

Der Ankerplatz bei Puerto Real im Westen von Puerto Rico ist hervorragend geschützt, eine schmale, gut betonte Riffdurchfahrt führt in die fast kreisrundere Bucht. Da macht es auch kaum etwas, dass der schlammige Grund dem Anker erst beim zweiten Versuch genug Halt bietet. Was Puerto Real darüber hinaus auszeichnet ist die Marina Pescaderia, genauer gesagt deren Manager José.

Zum einen können wir bei ihm ausklarieren, er faxt und emailt das bekannte Formular CBP 1300 an die zuständigen Stellen und schon eine halbe Stunde später bekommen wir das gestempelte Ausklarierungspapier in die Hand gedrückt. Normalerweise jedenfalls. Heute dauert es etwas länger, die Behörde hat scheinbar Empfangsprobleme. Kein Drama, wir möchten eh noch Besorgungen machen. Die Marina hat vier Mietwagen, aber die sind leider alle bereits gebucht.

Macht nichts, Chuck (La Rive Nord) bekommt von José die Schlüssel für dessen privaten Pickup. Und so schaffen wir es, für die La Rive Nord und die Flora nochmal die amerikanischen Propangasflaschen zu füllen, Apothekenbesorgungen zu machen und die Easy-One kann Technikkram im WalMart-Superstore (und wir alle auch noch Lebensmittel) ergänzen. Wieder zurück in der Marina sind auch die Ausklarierungspapiere klar. Nach nunmehr 5 Wochen in diesem Land sagen wir: Tschüß Puerto Rico, vielen Dank, Du warst ein toller Gastgeber.

Am nächsten Morgen machen sich bei Sonnenaufgang zuerst Helen und Kirk mit der Landscape auf den Weg, kurz darauf ein französischer Segler und etwas später dann auch die Easy-One, die La Rive Nord und zuletzt wir. Fünf Boote mit dem gleichen Ziel, nach Nordwesten in die Samana Bay in der dominikanischen Republik.

Der Weg führt quer über die Mona-Passage. Sie trennt Puerto Rico von Hispaniola, der Insel auf der Haiti und die Dominikanische Republik liegen. Und obwohl vor uns nur etwa 140 sm liegen, begegnen wir der Mona-Passage doch mit gehörigem Respekt. Nach der in ihrer Mitte liegenden und zu Puerto Rico gehörenden Isla Mona benannt, weist die zum Teil über tausend Meter tiefe Meerenge auf beiden Seiten einige Flachs auf. Insbesondere das “Hourglass-Shoal” vor der DomRep ist berüchtigt. Die Seekarte warnt: “Tide rips and heavy swells may be encountered at any time along the edge of this bank”. Das verwundert ein bisschen, denn sooo flach ist die von der Form an ein liegendes Stundenglas erinnernde unterseeische Verlängerung der Ostküste der DomRep eigentlich gar nicht. Aber sie weist eben auf beiden Seiten große Tiefen auf und außerdem liegt sie genau auf der Grenze zwischen dem karibischen Meer und dem offenen Nordatlantik.

Aber das Windfenster sieht vielversprechend aus und ist auch tatsächlich gut gewählt. Direkt vor Puerto Real geht gleich unser blauer Gennaker hoch und Harry Potter (weil er unter Floras Niedergangstreppe wohnt) begeistert uns mit einer ruhigen schnellen Fahrt bei erst südöstlichen und dann flauer und südlichen werdenden Winden zwischen 6 und 12 kn. Kaum zu fassen, bei halbem Wind schafft Flora mit Großsegel und dem flach geschnittenen Gennaker etwa soviel Fahrt, wie wir scheinbaren Wind haben. Das nennt man wohl Sweetspot 😁 (und die Strömung hilft auch noch).

Erst nach dem Abendessen holen wir Harry Potter herunter und wechseln auf die Fock. Da haben wir die Nordostecke des Hourglass-Shoal bereits (mit einigem Abstand) passiert und können in der Ferne sogar schon das Cabo Engaño liegen sehen. Wir gönnen uns einen alkoholfreien Sundowner und mit den bewährten 3-Std-Wachen geht’s in die Nacht. Herrliches Segeln, sternenklarer Himmel. Wobei – wir sind wieder mal zu schnell. Beim Wachwechsel um 22.00 Uhr binden wir drei Reffs in das Groß, einfach um langsamer zu werden und nicht im Dunkeln anzukommen. Erst gegen 4.00 und damit deutlich später als vorhergesagt kommt dann Flaute, wir holen die Segel ein und motoren den Rest, selbst als wieder Segelwind aufkommt. Zum einen wegen der vielen Flachstellen in der Bahía Samana, vor allem aber wegen der erhofften Begrüßung 😁. Die stellt sich nämlich ein: Wale. Genau genommen Buckelwale (Humpback Whales), von denen sich viele hier regelmäßig zwischen Mitte Januar und Ende März aufhalten, denn hier liegt eine der großen Kinderstuben für Buckelwale.

Erst sehen wir nur ab und zu einen Blas oder einen Rücken mit Finne, aber dann häuft sich das Klatschen aufs Wasser mit den langen Brustflossen, ab und zu sehen wir einen Wal springen und auch das Zeigen der Fluke vor dem Abtauchen. Wir sind völlig begeistert. Was für ein Geschenk, so in der Dominikanischen Republik empfangen zu werden.

Tschüss Antigua

Tschüss Falmouth, tschüss Antigua.

Das waren wieder wunderschöne zweieinhalb Monate mit Dir.

Aber: in den letzten zwölf Monaten waren wir insgesamt fünf Monate auf Antigua und Barbuda 🇦🇬. Wird mal wieder Zeit für etwas neues.

Jetzt geht’s in die Nachtfahrt nach Sint Maarten 🇸🇽, gut 90 sm, wir sollten morgen Vormittag ankommen. Der Wind ist gleichmäßig und mit um die 10 kn eher ruhig angesagt und soll laut Wetterbericht aus einem wahren Windwinkel (TWA) von 140 Grad wehen. Daher die für uns eher ungewöhnliche Nachtfahrtvorbereitung mit gesetztem Gennaker.