Compass Cay

Die Entfernungen sind klein hier in den Exumas, statt langer Schläge ist es mehr ein Hüpfen von Insel zu Insel, die Ankerplätze liegen praktisch in Sichtweite voneinander. Trotzdem müssen wir „außen rum“, also hinaus in den tiefen Exuma Sound und dann wieder durch einen Cut hinein zwischen (und hinter) die Inseln.

Von Staniel Cay kommend wählen wir als nächstes Compass Cay. Schon der Name ist verlockend maritim, aber vor allem interessieren uns der Hike durch das fast trocken fallende kleine Flussbett und – da sind wir durch die Thunderball-Grotte offenbar auf den Geschmack gekommen – die per Dinghy erreichbaren Höhlen in den gegenüber liegende Rocky Dundas.

Zunächst liegt die Flora noch allein mit der Easy-One in der Bucht, doch kurz darauf gesellen sich die Thula und die Caroline dazu. Vier deutsche Boote“! Für die Thula ist der Besuch auf Compass Cay eigentlich Pflicht, lautet das Motto (auf ihrer Website) doch: LIVE YOUR LIFE BY COMPASS, NOT BY CLOCK. 😎

Und später am Tag kommen dann die holländische Doejong und die schweizer Jollity auf den Ankerplatz, beide Boote und Besatzungen kennen wir von früheren Begegnungen.

Die Höhlen der Rocky Dundas sind weniger bekannt wie die Thunderball-Grotte, aber auf ihre eigene Art ebenso attraktiv. Sie liegen bereits im „Exuma Cays Land and Sea Park“ und tatsächlich ist das Unterwasserleben vor den Grotten bunt und reichhaltig. Viele gesunde Korallen und entsprechend auch die dort Schutz findenden Rifffische begrüßen uns, als wir an einer der beiden vor den Höhlen angebrachten Dinghybojen festmachen.

In dem ziemlich flachen Wasser in den Höhlen selbst dann nur wenig Fisch, dafür aber eine beeindruckende Felsenlandschaft mit Stalagmiten und Stalagtiten, die wiederum durch Löcher in der Höhlendecke ganz malerisch beleuchtet wird. Und ein Farbenspiel, dass von dem pinkfarben bewachsenen Stein im überspülten Bereich über die grün bemoosten Wände bis zu ockerfarben matten und bläulich glänzenden Flächen im oberen Höhlenbereich reicht.

Nach einem ersten Besuch mit Wiebke, Andrea und Ingo fahren Ingo und ich noch ein zweites Mal hinüber, diesmal mit Janna und Ilja von der Thula.

Die Wanderung durch das Bachbett auf Compass Cay macht man am besten bei Hochwasser. Nicht wegen des Hikes selbst, sondern weil am Ende ein Bad in „Rachel’s Bubble Bath“ wartet. Bei Hochwasser (und Ostwind) schwappen die Wellen über die schmale Felswand, die Nordspitze von Compass Cay mit dem Rest der Insel verbindet. Das Luft-Wasser-Gemisch blubbert dann in den natürlichen Pool, aus dem heraus der Bachlauf dann zu unserem Ankerplatz fließt.

Ein gemeinsamer Abend am Strand, ein Spieleabend (Mexican Train Domino) mit den Andrea, Natascha, Ingo und Jochen auf der Easy-One. Wir sind sehr dankbar dafür, dass so etwas auch in Covid-Zeiten hier möglich ist. Viele Segler konnten sich inzwischen bereits impfen lassen, wir hoffen, dass es für uns direkt nach der Einreise in die USA klappen wird.

Vorher möchten wir aber die Bahamas noch ausgiebig weiter erkunden. Dabei kommen wir jetzt in den Exuma Cays Land and Sea Park, wo wir allerdings nur noch sehr eingeschränkt Internet haben werden, in weiten Teilen wohl gar keins. Also nicht wundern, wenn die nächsten Blogbeiträge evtl. keine Bilder haben 😉.