Die erste Hauptstadt der Vereinigten Staaten (wenn auch nur für neun Monate direkt nach Ende des Unabhängigkeitskrieges 1784) ist heute noch die Hauptstadt des Staates Maryland. Gleichwohl, Annapolis hat nur etwa 40.000 Einwohner, eine beschauliche pittoreske Kleinstadt mit historischem Stadtkern.



Sie beherbergt aber auch die Marineakademie der US Navy mit etwa 4.000 Kadetten, die mit ihren weißen Uniformen im Stadtbild sehr präsent sind. Wohlgemerkt: nur die Kadetten. Die Kriegsschiffe selbst dagegen liegen hauptsächlich in der großen US-Marinebasis in Norfolk im Süden der Chesapeake Bay.
Die vielen Häfen in und um Annapolis dienen dagegen der Freizeitschschifffahrt. Segelboote, von Jollen bis zu großen Yachten prägen das Bild, zumal die in den Ort hineinragenden Creeks gespickt sind mit Bojen, Ankerplätzen und Stegen vor den schmucken Häusern an den unzähligen Wassergrundstücken. Darauf nimmt auch der inoffizielle Spitzname der Hauptstadt Marylands wortspielerisch Bezug: “Sailing Capital”.




Und Annapolis zeigt sich wirklich seglerfreundlich. Da ist z.B. der gut geschützte Stadthafen mit seinen recht günstigen Bojenplätzen (35 $ pro Nacht), für kleinere Boote und weiter hinein in den Creek hinter der Klappbrücke gibt es günstigere Bojen. Außerdem gilt in Annapolis die Regel, dass jede am Wasser endende Straße ein Dinghydock aufweisen soll, ungewöhnlich für die USA und sehr cruiserfreundlich. Auch die Service- und Zubehörangebote für die Segler sind vielfältig, was uns verleitet, uns doch mal nach einem neuen Außenborder und vielleicht sogar einem neuen Dinghy (dann mit Festboden und aus Hypalon) umzusehen. Mal sehen ☺️.
