… aber nur das kurze Stück von den Îles des Saintes hinüber in den Südwesten von Guadeloupe. Herrliche anderthalb Stunden Segeln bei (etwas böigem) Halbwind, fast schade, dass wir so schnell da waren.
Andererseits: Buchtenbummeln hat ja auch was für sich und wir wollen schließlich noch mehr von Guadeloupe sehen. Jetzt liegen wir erst mal vor dem kleinen Stückchen schokobraunen Sandstrand zwischen der Hafenmole der Marina de Rivière Sens und der scheinbaren Fortsetzung der Mole, die aber nur die Uferstraße unterhalb des Bergwerkes schützt.
Hört sich nicht soooo gut an? Alles eine Frage der Perspektive 😁:
Andrea und Ingo sowie ihr Gast Kerstin ankern mit der Easy-One neben uns. Das ist doppelt fein, denn dadurch können wir heute gemeinsam den Geburtstag 🎁 von Andrea feiern.
Anmerkung: Dieser Beitrag war eigentlich schon veröffentlicht, er liegt zeitlich vor „Kletterpartie im Regenwald“. Aus irgendwelchen (vermutlich im deppigen Ersteller liegenden) Gründen ist er aber zu einem Entwurf zurückgestuft worden, ich hab ihn deshalb jetzt nochmal veröffentlicht.
Beim Langfahrtsegeln – so geht das Gerücht – verkümmern ja mangels Bewegungsmöglichkeiten auf dem engen Boot die Beinmuskeln. Da hilft nur aktives Gegenanarbeiten, also: schon wieder ein Hike 🥾. Diesmal haben wir uns die gut dreistündige Wanderung zu den „Bains Chauds Du Matouba“ (die heißen Bäder von Matouba) ausgesucht.
Auf etwas mehr als 1.000 m Höhe entspringen am Berg Nez Cassé heiße, schwefelhaltige Quellen, da wollen wir hin. Der Einstieg in die Wanderung liegt leicht oberhalb von Matouba, der auf knapp 700 m Höhe erbauten und damit höchstgelegenen Ortschaft von Guadeloupe. Gemeinsam mit Andrea, Kerstin und Ingo schrauben wir uns im Mietwagen die N3 hinauf und können das Auto direkt am Einstieg am Straßenrand abstellen. Nur zwei andere Wanderer werden uns auf der ganzen Tour begegnen. Der Hike ist als mittelschwer klassifiziert und er beginnt mit einem leicht begehbaren und mit kleinen Stufen versehenen ausgebauten Weg durch den schon hier faszinierend wildwüchsigen Regenwald.
Zwei Bachdurchquerungen später und etwas höher am Berg wird der Weg dann aber kniffliger, das dichte Grün rückt enger zusammen.
Statt bequemer kleiner Tritte auf Stufen wird es jetzt rutschiger und es gilt mehr und mehr über umgestürzte Bäume zu klettern (oder sich unter den Ästen und Bäumen unterdurch zu hangeln), nicht wirklich schwierig, aber eben doch mit dem Hauch des etwas Abenteuerlichen 😄:
Auch die nächste Bachdurchquerung fordert uns mehr
und bei den Steilpassagen am Hang sind zunehmend Konzentration und Trittsicherheit gefordert, wir sind ganz froh heute nicht für den schwierigeren (und viel längeren) Hike hoch zum Soufriere entschieden zu haben, der an einer Gabelung des Wanderwegs ausgeschildert ist.
Am Ziel angekommen laden dann allerdings die heißen Schwefelquellen nicht zu dem Bad ein, das ihr Name verspricht. Auf einer Bergwiese findet sich ein steingefasstes kleines Bassin, in dem wohl früher einmal eine Reihe von Duschen mit einem Wassergemisch aus dem 58 bis 60 Grad heißen Quellwasser und kaltem Bergbachwasser installiert war. Von der Konstruktion sind aber nur noch Reste vorhanden.
Es kommt auch nur wenig von dem müffelnden Schwefelwasser dort an, dass meiste wird offenbar in einem kleinen Betonhäuschen durch ein Rohr zu den unten im Ort liegenden Kliniken zur Rheumabehandlung abgezweigt.
Das hat zumindest den Vorteil, dass wir nicht die nächsten Wochen lang nach Schwefel stinken 😉, denn wir machen uns ungebadet wieder auf den Rückweg durch den Regenwald.