Es gibt nur wenige Orte in den Bahamas, an denen die Ambivalenz von plötzlich aus dem tiefen blauen Ozean auftauchenden Inseln und den ausgeprägten türkisen Flachwassergebieten so deutlich wird, so plastisch hervortritt, wie eben am berühmten „Glass Window“ auf Eleuthera. Noch bis ins letzte Jahrhundert hinein gab es hier einen natürlichen Felsbogen, ausgehöhlt von dem aus Osten heran brausenden Atlantik (auf dem sich auf dieser Breite den Wellen seit dem afrikanischen Festland kein Land mehr in den Weg gestellt hat). Mehrere Stürme zu Beginn des 20. Jahrhunderts aber brachten sie zum Einsturz, auch die als Ersatz gebauten Straßenbrücken mussten danach mehrfach erneuert werden. Und so ist es heute eine schmuck- und pfeilerlose Betonbrücke, die das „Glass Window“ überspannt. Selbst nicht im eigentlichen Sinne schön, gibt sie doch den Rahmen für den Blick vom Türkis zum Blau – oder umgekehrt.



Wir ankern in einiger Entfernung, direkt an der Bücke ist es zu flach für unsere Boote.
Die Fahrt hier her war (nachdem wir die enge Felsenausfahrt von Hatchet Bay Harbour passiert hatten) wieder einmal feines Buddyboating, noch dazu hatten wir endlich mal wieder unterwegs Angelglück, ein leckerer großer Mutton Snapper ging uns an n Haken. Vielleicht, weil wir für die knapp 7 sm faulerweise nur die Fock ausgerollt hatten und entsprechend nicht ganz so flott unterwegs waren.


Ziel war aber nicht nur das Glass Window, sondern auch „Queen’s Bath“, das sich ganz in der Nähe auf der Atlantikseite findet. Der Ozean brandet hier an natürliche Felsterrassen und hat über die Zeit verschiedene Becken und Mulden herausgespült. Je nach Wasseraustausch variiert auch die Temperatur (und die Anzahl der Duschen und Sprudelbäder). Selbst in Halbhöhlen beschattete natürliche Badewannen sind zu finden.





Nach ausgiebigem Genuss dieser (wieder einmal) eintritsfreien Wellnessanlage und einem kurzen Abstecher zur ebenfalls fußläufig gut erreichbaren Felsfomation „Cow & Bull“ verholen wir uns mit unseren Booten ein Stück zurück zu dem zu unserem Fang passenden Mutton Fish Point, dessen Felsnase uns besseren Schutz vor dem Südschwell bietet.
Und – neben glasklarem Wasser und tollem Schnorcheln zwischen intakten Fächerkorallen – überraschend eine wunderbare Einstimmung darauf bietet, was uns bei der demnächst anstehenden mehrtägigen Passage von den Bahamas in die USA erwarten könnte: schönes Geschaukel 🥺😉😎 :
