Bora Bora #2: Sehr positiv überrascht!

Jetzt sind wir schon ein paar Tage auf Bora Bora.

Neben Tahiti ist es wohl die bekannteste Südsee-Insel. Die Tourismus-Branche vermarktet sie als DIE romantische Honeymoon-Location schlechthin, allerdings zugleich als ungemein exklusiv und entsprechend als eines der kostspieligsten Urlaubsziele im Südpazifik. Die Overwater-Bungalows – angeblich hier auf Bora Bora „erfunden“ – liegen pro Nacht inzwischen deutlich im vierstelligen Euro-Bereich.

Da haben wir im Inwater-Bungalow „Flora“ also schon mal ziemlich viel Geld gespart. Die Preise für die praktisch obligatorischen Moorings sind nämlich nicht so unverschämt. Umgerechnet zahlen wir zu dritt etwa 230 Euro pro Woche, etwa 11 Euro am Tag pro Person. Klar, für ankerverwöhnte Langfahrer summiert sich das bei längerem Aufenthalt ganz schön auf, aber ob es von einer Stipvisite abhalten sollte?

Nach allem, was wir vorher so über die Insel gehört und gelesen haben, fürchten wir ein Super-Edel-Luxus-Inselchen mit Jet-Ski-und Tour-Boat-Gewusel, permanentem Hubschrauber-Lärm und Schicki-Micki-Boutiquen. Reservierung für den Bojenplatz sehr empfohlen.

Wollen wir da wirklich hin?

Schon vor der Ankunft relativiert sich manches. Auf unsere WhatsApp-Nachricht an BoraBora Mooring Services bekommen wir selbst am Samstagabend sofort eine Antwort. Kein Problem, reichlich Moorings frei. Vielleicht war es gut, dass wir bis nach dem Etappenstart der World-ARC-Flotte gewartet haben, vielleicht wäre aber auch ohnehin etwas frei gewesen.

Die Haupt(-einkaufs-)straße des Inselstädtchens Vaitape bietet tatsächlich einige Souvenirshops, Bars, Restaurants und Südsee-Perlen-Boutiquen, aber von Schicki-Micki-Passagen ist das dann doch denkbar weit entfernt:

Und ja, es gibt Tourboote und Jetskis.

Fairerweise halten sie aber offenbar – anders als etwa in Moorea – meist gebührenden Abstand. Das ist auch vergleichsweise leicht möglich, die Lagune um die Insel bietet reichlich Platz. Auch für uns, die Bojenfelder sind mit großzügigen Abständen gesetzt und unseres ist nur spärlich belegt, zeitweise liegen nur ganze drei Boote hier.

Auch zum Wingfoilen gibt es reichlich Raum und Gelegenheit, Elisa tastet sich da mit ersten Übungen mit dem Wing auf dem Paddelboard und später auch auf dem Foilboard langsam ebenfalls heran.

Was uns aber am allermeisten fasziniert, ist die traumhafte Landschaft hier auf Bora Bora.

Seit unserer Anfahrt haben wir die Hauptinsel fast ganz umrundet, zum Teil außerhalb, zum Teil innerhalb des Atolls.

Der hochaufragende Berg Otemanu präsentiert sich dabei und auch je nach Lichteinfall immer wieder neu, immer wieder auf andere Weise beeindruckend. Der vulkanische Ursprung Bora Boras ist unverkennbar. Naturgewalt und Naturschönheit.

Dazu Farben der Lagune, das saftige Grün der Palmen, das Weiß der Brandung und das tiefblaue Wasser des Ozeans drum herum.

Ja, nur so wird man als Insel wohl zu dem exemplarischen Beispiel des Südseetraums.

Die Nebel von Avalon? Catalina Island

Eine unruhige Nacht verbringen wir auf dem ziemlich rolligen Ankerplatz hinter Santa Barbara Island, dann brechen wir auf zu dem nur gut 20 Seemeilen langen Törn hinüber nach Santa Catalina Island. Und diese Insel ist anders als die zuvor besuchten Kanalinseln. Zwar ist auch das etwa 35 km lange Santa Catalina Island in weiten Teilen karg bewachsene Wildnis, aber auf Catalina gibt es mit Two Harbors und Avalon auch zwei Orte, in denen sich die Insel gänzlich anders präsentiert.

Obwohl Catalina fast 650 m hoch reicht, können wir sie von Santa Barbara aus nicht sehen und das bleibt auch auf der Überfahrt lange Zeit so. Erst als wir sie fast schon erreicht haben, schälen sich steil abfallende Felshänge aus den Nebelwolken.

Der gut geschützten Südwestbucht von Two Harbors statten wir nur einen kurzen Besuch ab. Das (73$ pro Nacht) teure private Bojenfeld liegt ziemlich verlassen da und die Ankerplätze vor dem Bojenfeld sehen ebenfalls nicht sehr einladend aus.

Es ist erst gegen Mittag, also beschließen wir, gleich weiter zum Hauptort Avalon zu fahren.

Eine gute Entscheidung, denn auf der Fahrt lichten sich die Nebelbänke und Avalon liegt dann in strahlendem Sonnenschein vor uns. In Avalon werden die Bojen von der Kommune verwaltet und sind grundsätzlich mit 63$ ebenfalls recht happig bepreist. Aber – anders als in Two Harbors – gilt hier seit dem 15.10. das Nachsaison-Angebot: zwei Nächte zahlen, eine Woche bleiben. Das lässt den Preis dann schon ganz anders erscheinen, insbesondere wenn man von der geschützten Bucht die weiter draußen vor Anker liegenden Boote beim Stepptanz auf den Wellen beobachtet.

Avalon zieht sich wie ein Amphitheater den Hang hinauf um eine halbkreisförmige, mit kurzen Molen zusätzlich geschützte Bucht. Dieser ruhigere Bereich ist dicht an dicht mit nummerierten Mooringtonnen belegt. Im Buchteingang meldet man sich am roten Harbor Patrol Boot an und bekommt eine für die Schiffsgröße passende Boje zugewiesen. Die Moorings sind so eng gesetzt, dass es eines besonderen Systems bedarf, das wir so auch noch nicht hatten:

Faktisch macht man also an derselben Mooringleine mit Bug und Heck fest, indem die gelben Schlaufen über die Klampen an Bug und Heck gelegt werden. Klappt bei uns zum Glück auf Anhieb gut, sorgt aber in dem dichten Feld auch immer mal wieder für “Hafenkino”.

Avalon wurde tatsächlich so benannt nach der heiligen Insel der keltischen Priesterinnen, dem mystischen Ort in der Arthus-Sage. Es gab ab ungefähr 1860 Versuche, die überwiegend im Privatbesitz befindliche Insel zu einem Touristenmagnet zu machen. Erst der Erwerb großer Inselbereiche durch die Kaugummi-Magnaten Anfang des 20. Jahrhunderts sowie die folgenden Investitionen der Familie Wrigley führten zum Erfolg. Heute verkehren diverse Fähren zum kalifornischen Festland bei Los Angeles, Long Beach und Newport. Natürlich kommen insbesondere am Wochenende auch die Sportboote von dort herüber und füllen die Bucht. Nach der Einsamkeit auf den letzten Inseln ist die wuselige Sommerurlaubs-Atmosphäre für uns aber eine schöne Abwechslung, ebenso wie die guten Einkaufsmöglichkeiten und die Bars und Restaurants. Es herrscht so etwas wie mediterrane Stimmung in der Stadt.

Gelegentlich wird Avalon als „fast autofrei“ beschrieben, aber das beruht auf einem Missverständnis. Tatsächlich hat die Stadt die Zulassung von Autos mit Verbrennungsmotor auf rund 700 (bei über 4.000 Einwohnern) beschränkt, es gibt eine lange Warteliste, 14 Jahre werden kolportiert. Allerdings: Golfcarts sind davon nicht betroffen und es gibt hier knapp 1.500 davon, auch Autos unter einer Gesamtlänge von 3,05 m sind ausgenommen, Smarts und ähnliche sind also ebenfalls sehr beliebt. Der Parkplatz vor dem Supermarkt sieht jedenfalls so aus:

Eine weitere Besonderheit in Avalon ist das markante „Catalina Casino“ am Beginn der Nordmole. Der 1929 fertiggestellte markante Rundbau, außen mit klassischen Anleihen, ist innen im Art Deco Stil ausgestattet. Er war nie ein Spielkasino, sondern birgt im Erdgeschoss ein 1.500 Plätze fassendes Theater/Kino und darüber einen für 6.000 Tänzer ausgelegten Ballsaal. Derzeit findet dort ein Jazz-Festival statt, aber die Karten sind schwer zu bekommen. Im Kino aber sind wir – gemeinsam mit ein paar Bootsnachbarn – fast die einzigen Gäste.

Angenehme Überraschung für uns: das Wasser ist mit 22 Grad vergleichsweise warm und außerdem wunderbar klar. Nach erheblichen Schwierigkeiten mit der Wasserqualität noch im letzten Jahrzehnt war die Stadt Avalon (wenn auch erst durch mehrere angestrengte Verfahren) gezwungen, erheblich in ihr Abwassersystem zu investieren. Wir bekommen auch wieder eine Färbetablette in die Toilette. Inzwischen gelten die Strände und Gewässer nicht mehr als verschmutzt und die Tauch- und Schnorchelplätze erfreuen sich großer Beliebtheit. Direkt am Casino ist ein abgetrennter Tauch- und Schnorchelbereich. Das lassen wir uns nicht entgehen. Erstmals schnorcheln wir in einem Kelpwald. Ein ganz besonderes Erlebnis, zumal sich hier neben kleinen Schwarmfischen, Grünlingen und anderen Fischarten auch Garibaldi-Fische darin tummeln. Diese mit über 30 cm ziemlich großen leuchtend orangefarbenen Riffbarsche sind eine Besonderheit dieser Meeresregion und sorgen für wunderbare Farbkontraste im grün-braunen Kelp.

Endlich wieder schnorcheln. Wir haben den Norden sehr genossen, aber das Gefühl, so langsam wieder im Süden anzukommen, ist auch richtig klasse.

Flora im Vulkan!

Schon eine Woche sind wir in und auf Hawai‘i, langsam wird es Zeit sich auch um die anderen Inseln des Archipels zu kümmern. Also lichten wir den Anker und segeln Richtung Maui. Es ist ein Übernacht-Törn, etwa 100 sm. Mittags geht es los, mit kräftigem raumen bis achterlichen Wind brausen wir an der Nordostküste von Big Island entlang. Über dem Land hängen dichte fast bis zum Meer hinunter, lediglich die Steilküste mit unzähligen über sie hinabstürzenden Wasserfällen und den tiefen Taleinschnitten können wir ausmachen.

Der ungewöhnliche Südwind schiebt uns schnell hinauf in den Alenuihaha-Channel zwischen Big Island und Maui und er sorgt dafür, dass wir in diesem Kanal heute nicht die gefürchteten Starkwinde der Acceleration Zone zwischen den hohen Vulkanbergen erleben. Stattdessen haben wir ab Mitternacht wie vorhergesagt Flaute und motoren durch den Rest der Nacht.

Zum Sonnenaufgang zeigen sich eine hell strahlende Venus und ein durch die niedrige Wolkendecke hindurchstoßender Vulkan auf Maui.

Wie geplant erreichen wir die Ankerbucht “La Perouse Bay” im Hellen. Bloß, die vorgefundenen Bedingungen sprechen ziemlich deutlich gegen sie. Ein hässlich hoher Schwell aus Südwest steht genau in die Bucht hinein und lässt die Gischt an der steinigen Küste hoch aufspritzen. Wir drehen ab und laufen etwa 5 sm weiter zur Insel Molokini. Schon der Blick auf die Seekarte macht deutlich, dass es sich dabei um die Reste des Kraterrandes eines Vulkans handelt.

Die Smiley-Insel Molokini 😀

Halbkreisförmig und nach Süden geschlossen sollte der Schutz bei den aktuellen Bedingungen gut sein. Ankern dürfen wir dort zwar nicht, aber es sind reichlich Bojen ausgebracht. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Als wir in den Krater einfahren, sind schon einige Tauch- und Schnorchelboote da, es ist aber noch genug Platz vorhanden. Wir haben sogar das große Privileg, eine der nur zwei an der Wasseroberfläche befindlichen Bojen zu bekommen.

Ernsthaft, alle anderen Bojen sind von der Naturschutzbehörde drei Meter tief unter der Wasseroberfläche angebracht. In den offiziellen Anweisungen steht, ein Crewmitglied solle ins Wasser springen und tauchend die Leine durch die Öse der Boje fädeln. Die Touristenboote voller Schnorchler machen es auch genau so.

😮

Na gut, wenn hier schon so viele Schnorchler sind, wird es ja wohl was zu sehen geben. Das Wasser ist jedenfalls kristallklar, wir können den Korallengrund in 20 m Tiefe von Bord aus sehen und auch schon einige Fische an Floras Rumpf.

Dann mal rein und … Aquarium, vor allem näher am Ufer!

Kihikihi (Moorish Idol)
Witwen-Drückerfisch (mit gelber Brustflosse und weiß-rosa Schwanzflosse
Papageifisch und Zitronenenflossen-Doktorfische
Kihikihi und ein Schwarm Orangerücken-Einhornfische
Dunkle Drückerfische im Schwarm
Orangenstreifen-Falterfisch und Schwarzer Doktorfisch

Danach halten wir erst mal Mittagsschlaf. Als wir wieder aufstehen, wartet die nächste Überraschung auf uns: wir haben die ganze Caldera dieses lange erloschenen Vulkans für uns allein. Erstaunlicherweise bleibt auch es auch fast den ganzen Nachmittag so. Das Wetter ist etwas bedeckt, aber hey, was für ein magischer Ort!

Aloha.

Was so alles schief läuft

Wir sind eigentlich ganz zufrieden mit unserer Segelei.

Leider heißt das nicht, dass wir nicht auch reichlich dämliche Fehler begehen. Es heißt nur, dass wir uns davon bisher nicht unterkriegen lassen. Kleine Auswahl gefällig? Für die Nichtsegler gibt’s unten ein paar Begriffserklärungen.

Gestern Abend habe ich es nach dem Ankermanöver tatsächlich geschafft, die Kettenkralle (*1) über Bord gehen zu lassen, sie ist natürlich sofort auf den Grund gesunken. Wie blöd kann man sein? Also was macht der schusselige Skipper? Er springt hinterher. Immerhin denkt er noch daran, Hose (mit Handy drin), T-Shirt und Uhr vorher abzulegen. Noch kann er die Kettenkralle auf dem hellen Sandgrund in 6m Tiefe klar erkennen, aber schon schwoit das Boot weg. Also flott, Köpper gemacht, der im Sprung erkannten Qualle unter Wasser ausgewichen und Kralle gerettet. Puh.

Oder die Sache mit dem Benzinkannister. Wieso Benzin, unser Schiffsmotor ist doch ein Diesel?!?. Ja, schon. Aber der Außenbordmotor für das Dinghy (*2) braucht Benzin. Es gibt einen etwas größeren Tank im Dinghy und einen 5 l Reservekannister. Letzterer ist so konstruiert, dass der Verschluss, wenn man ihn ab- und umgedreht wieder draufschraubt, gleichzeitig einen Einfüllstutzen darstellt. Wenn der Kannister mit 5 l gefüllt ist und in der heißen Backskiste (*3) im Heck steht, kann das folgende passieren: beim Versuch, den Reservekannister zu öffnen, habe ich nicht erkannt, unter welchem Druck er stand. Resultat: Ralf von oben bis unten mit Benzin überschüttet. Zum Glück bin ich Nichtraucher 😤.

Und wo wir schon bei Sauereien sind, da war auch noch die Sache mit dem Backofenreiniger. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man das (chronisch eher schmutzige) Dinghy mit Backofenreiniger wunderbar sauber bekommen soll, ohne dass es davon angegriffen wird. In Griechenland hatte ich mangels Vokabelkenntnissen keinen gefunden, aber hier in Italien war unsere Suche bei einem Großeinkauf von Erfolg gekrönt. Aus irgendeinem Grund hat aber beim Transport im (wasserdichten) Rucksack die Flasche übel geleckt. Richtig doof wird es, wenn man beim Ausräumen des Rucksacks die halbe Wassermelone für den Übeltäter hält und deshalb ordentlich lange mit bloßen Händen in der ätzenden Pampe herumwühlt, statt gleich den ganzen Inhalt = halben Einkauf wegzuwerfen 😩.

Nicht sonderlich pfiffig ist es auch, beim früh morgendlichen Ankerauf-Manöver (in Taormina) leicht panisch festzustellen, dass das Ruder blockiert und man nicht lenken kann. Jedenfalls dann, wenn man nach dem folgenden Notanker-Mannöver erkennt, dass der Grund dafür ein ziemlich banaler ist: um den vergessenen Ankeralarm (*4) auszuschalten, hatte der Rudergänger kurz den Autopilot (*5) eingeschaltet, aber auch das – offenbar um 04.00 Uhr noch nicht richtig wach – gleich wieder vergessen. Merke: es ist sinnlos, am Steuerrad gegen den elektrohydraulischen Autopilot kämpfen zu wollen! Andererseits ist es auch ziemlich erleichternd, wenn man irgendwann doch erkennt, dass man sich weder im Dunkeln eine Leine eingefangen hat (Vermutung1) noch das Ruder defekt ist (Vermutung2).

Überhaupt, die Helferlein: mit dem Bugstrahlruder (*6) sind wir auch noch nicht so richtig vertraut, auf unseren vorherigen Schiffen hatten wir keines. Wenn man die Flora im Hafen schon festgemacht hat (mit dem Heck an der Pier, mit dem Bug an Moorings (*7), aber auf der einen Seite sehr dicht am Nachbarschiff liegt ist es keine gute Idee, sich mit dem Bugstrahlruder etwas von dem Nachbarschiff wegzudrücken um die gegenüberliegende Mooringleinen durchzusetzen. Tut man es trotzdem, so wie wir in Palermo, kann der Propeller die Mooringleine wunderbar ansaugen. Dann darf man ins Hafenwasser steigen und schnorchelnd versuchen, die Leine wieder freizubekommen (hat zum Glück geklappt, die dicke Mooring hatte sich nur hinter dem Schutzgitter des Bugstrahlruders verhakt, pfffff).

Das war natürlich bei weitem nicht alles (z.B noch Ankerfernbedienung geflutet, Bugspriet nach dem Polieren nicht richtig befestigt, Endlosrolle Code0 verkehrt herum angeschlagen), aber es soll zur Illustration erst mal reichen.

Worauf es ankommt: wir haben trotzdem GANZ VIEL SPAß! Und wir verwenden viel Mühe darauf, jedesmal zumindest NEUE Fehler zu machen.

😀😂😀

(*1) KETTENKRALLE: ist tatsächlich so etwas wie eine Kralle mit zwei Leinen daran. Die Kralle wird auf die Ankerkette gesetzt, die Leinen auf den Klampen am Bug des Schiffes belegt. Dann wird die Ankerkette gefiert, also etwas mehr Kette gegeben. Der Effekt ist, das die Last jetzt auf den Leinen und damit den festen Klampen liegt und nicht mehr von der Kette auf die Ankerwinsch belastet wird. Auch das Einrücken bei Welle am Ankerplatz wird dadurch gedämpft.

(*2) DINGHY: unser Beiboot, ein Schlauchboot. Vom Vorbesitzer des Schiffes mit 3,40 m Länge vielleicht etwas üppig dimensioniert, ebenso wie der dafür verwendete Außenbordmotor mit 20 PS.

(3*) BACKSKISTE: von außen mit einer Klappe zugänglicher Stauraum des Schiffes. Wir haben eine große und tiefe Backskiste im Cockpit (also da, wo man draußen sitzt) und zwei ebenfalls recht große aber flachere Backskisten im Heck der Flora.

(*4) ANKERALARM: man kann auf dem Plotter (entspricht grob dem Navi im Auto, kann aber noch eine Menge mehr) beim Ankern einen Warnkreis eingeben, dessen Radius man idealerweise etwas größer wählt als die Länge der verwendeten Ankerkette. Bewegt sich das Boot aus dem Kreis heraus, gibt der Plotter optisch und akustisch Alarm. Man sollte also den Ankeralarm ausstellen, bevor man wieder losfährt.

(*5) AUTOPILOT: ist man mit kleiner Crew unterwegs, wäre es sehr anstrengend, wenn einer der Crew stets das Steuerrad bedienen müsste. Auf der Flora gibt es deshalb einen an die Instrumente und einen elektronischen Kompass gekoppelten Autopiloten, der z.B. dafür sorgt, dass das Schiff einen eingegebenen Kompasskurs steuert. Ausguck muss man natürlich trotzdem halten.

(*6) BUGSTRAHLRUDER: auch Querstrahlruder genannt, was es eigentlich ganz gut trifft. Vom Steuerstand der Flora aus kann man einen Propeller bedienen, der in einem Unterwassertunnel quer durch den vorderen Bereich des Schiffes sitzt. Bei Stillstand des Schiffes oder ganz langsamer Fahrt kann man damit den Bug des Schiffes zu einer Seite hin manövrieren.

(*7) MOORING: hier im Mittelmeer ist es üblich, dass der Bug im Hafen mit einer oder zwei Mooringleinen festgemacht wird. Die Leinen sind am Grund des Hafens (meist an schweren Betonblöcken) befestigt. Eine dünne Leine führt von der Pier aus zu der Mooringleine. Diese dünne Leine nimmt man auf oder sie wird einem von einem freundlichen Mitarbeiter des Hafens gegeben. Man geht dann auf dem Schiff nach vorn und zieht dabei mit der dünnen Leine die Mooringleine hoch, die man auf der Bugklampe des Schiffes stramm befestigt.