Mola, Bananen, Kokosnüsse (und Inseln wie auf der Fototapete)

Der Ankerplatz vor Green Island ist gut besucht, in mehrfacher Hinsicht. Zum einen haben sich etwa 10 Segelboote eingefunden:

Das ist leicht verständlich, denn der Platz ist sehr geschützt. Er liegt quasi in der zweiten Reihe, weiter draußen halten die Cayos Coco Bandero schon einiges ab, der verbleibende Schwell wird vom inneren Riff direkt bei Green Island dann noch einmal zusätzlich aufgehalten. Und so liegt die Flora auf einer fast glatten Wasserfläche. Ententeich, wir blasen sogar die SUPs auf und paddeln auf ihnen einmal um die Insel. Auch das Schnorcheln ist in dem wenig bewegten Wasser mit seinen vielen lebenden Korallen und bunten Rifffischen toll, nachdem wir denn erst einmal die richtige Stelle mit steil abfallendem Riff gefunden haben.

Nicht zuletzt wohl wegen der vielen Ankerlieger stellt sich auch weiterer “Besuch” ein, auch wenn die mit ihren Kanus vorbeikommenden Kunas hier natürlich zu Hause sind. Molas werden uns von dem ersten Boot angeboten. Wir haben schon ein paar, aber Venancios Molas hat uns Andrea (von der Akka) besonders ans Herz gelegt. “Master Mola Maker!” Außerdem hatten wir auf den Lemon Keys Venancios Bruder getroffen, Venancio spricht uns gleich mit unseren Namen an.

Als einer von nur ganz wenigen Männern unter den Mola-Künstlern ist er seit über dreißig Jahren eine Ausnahme von der Regel, dass die Molas von Frauen gefertigt werden. Es ist kein reines Verkaufsgespräch. Venancio zeigt sich interessiert und auch wir erfahren einiges über ihn und seine Familie, z.B dass sie mit 18 Familienmitgliedern im Haus seiner Mutter leben und alle in Hängematten schlafen. Nur eine Schwester lebt in Panama-Stadt, die gesamte übrige Familie lebt in Guna Yala.

Quasi nebenbei wird Floras Cockpit zur Galerie, eine Mola nach der anderen bekommen wir gezeigt. Nur wenige schaffen es auf unsere “Vielleicht”-Shortlist (denken wir). Aber dann werden es doch mehr und mehr.

Als wir am Ende die “Shortlist” ausbreiten, ist das Cockpit doch wieder voll.

Die Besonderheit bei den handwerklich aufwändigen Mola besteht darin, dass die verschiedenen Farben im Wesentlichen aus den übereinander liegenden verschiedenfarbigen Stoffen in Durchbrüchen herausgearbeitet werden. Nur feine Details werden danach noch aufgestickt. Je kleiner die Zieselierungen, je mehr Ecken und Winkel, je mehr Farben, um so aufwändiger. Gar nicht so einfach, sich zu entscheiden und in die Preisverhandlung einzusteigen. Aber wir haben die Worte anderer Segler noch im Ohr, sie bereuten nur, nicht noch mehr gekauft zu haben. Also unterstützten wir die lokale Wirtschaft 😊. Acht Mola wechseln den Besitzer.

Das nächste Kanu hat die leckeren Kuna-Brötchen im Angebot, das ist dann billiger (vier Stück ein Dollar).

Und dann kommen Bananen:

Diese hier ähneln eher den auch in Deutschland immer beliebter werdenden “Baby-Bananen”. Sie sind nur ungefähr fingerlang und haben eine deutlich dünnere Schale.

Für fünf Dollar hängt kurz darauf eine kleine halbe Staude an unserem Windgeneratormast. Wobei, das geht nur einen Tag gut, solange sie noch grün sind. Wenn sie reif werden, finden auch Vögel und Fledermäuse Interesse an den Früchten.

Auch uns schmecken sie richtig gut, sehr süß, überhaupt nicht mehlig, und bei dieser Sorte mit einer leichten Zitrusnote.

Beim Lobsterkanu machen wir diesmal den Fehler, unsere Tauchtausche (=Netztasche) hinunter zu reichen und den Lobster nicht selbst hineinzustecken. Die Tasche hängen wir erstmal außenbords ins Wasser. So stellen wir erst am Abend fest, das man uns ein eiertragendes Weibchen verkauft hat. Gut für die Lobsterdame, die sich in wiedererlangter Freiheit jetzt nur eine neue Höhle in ungewohnter Umgebung suchen muss. Künftig: Augen auf beim Lobsterkauf!

Was an uns vorbeigeht, aber nicht an Susan und Holger auf der Ultimate: das Kokosnuss-Kanu. Durch ein Missverständnis kaufen sie gleich zweimal mehrere Kokosnüsse, ein Glück für uns. Mit Machete, Tupperdosen und Kleinwerkzeugen wie Messer und Löffel geht es zu viert hinüber nach Green Island und das Kokosnuss-Schlachten beginnt. Am Strand, stilecht unter Palmen. Und in alten Klamotten oder Badesachen, weil Kokosnusswasser ziemlich schwer entfernbare Flecken machen kann.

Noch einen weiteren Tag verbringen wir vor Green Island, schnorcheln, fahren die Stand Up Paddleboards und nutzen das leidlich gute Internet, um in den Spanisch-Lektionen bei Duolingo deutlich voranzukommen (bin im September angefangen und jetzt fast durch). Das macht die Kommunikation hier doch deutlich einfacher.

Und dann gehen wir ankerauf, nur um uns kurz darauf wieder in den Coco Bandero an einen einsameren Ankerplatz zu legen. Diesmal wählen wir die westlichere Inselgruppe, außer der Flora ist nur ein anderes Boot dort. Der Schutz der Insel Orduptarboat direkt hinter im Außenriff ist zwar nicht ganz so gut, es hat etwas mehr Schwell, aber der breite Sandstrand der Insel, das Rauschen der Brandung und die Farben des Riffs wiegen das locker auf.

Ein Kanu ist bisher noch nicht vorbei gekommen. Auch so:

Pura Vida.

Gefühlte Jahreszeiten

Kaum zu fassen, aber wir erleben seit über 14 Monaten durchgehend Sommer. Routenbedingt natürlich, denn den kalendarische Herbst, Winter und Frühling haben wir in den Kanaren, Kapverden und der Karibik verbracht und damit von den Temperaturen und dem Wetter her gefühlt eben durchgehend im Sommer. Und als es in den USA in der Chesapeake Bay hochsommerlich SEHR heiß wurde, sind wir – wie es auch viele Amerikaner gerne tun – nach New York und weiter hinauf in die Neuengland-Staaten gesegelt.

Und nun – im August – fühlt es sich für uns erstmals ein bisschen herbstlich an.

Derzeit sind keine kurzen Hosen, sondern Jeans, Pullover oder Jacke und sogar Mütze angesagt, es ist frisch geworden. Fühlt sich gut an und stört uns überhaupt nicht, sondern ist vielmehr eine wirklich willkommene Abwechslung.

Trotzdem sind unsere Tage hier im wunderschönen Maine gezählt, denn morgen gibt es auf absehbare Zeit (zumindest für die nächste Woche) das einzige annehmbare Wetterfenster für einen Schlag nach Süden. Nicht perfekt, aber wohl machbar. Wir wären zwar gerne noch ein wenig durch Maines Inselwelt gebummelt, aber wir möchten auch Cape Cod, Martha’s Vineyard und nach Möglichkeit Nantucket noch erkunden, noch ein paar (Wartungs-)Arbeiten in einer Werft in der Chesapeake Bay vornehmen. Dann also los in Richtung Süden.

Maine macht uns den Abschied nicht leicht, zeigt sich beim Törn nach Rockland und auch auf der Weiterfahrt nach Port Clyde erstmal von seiner sonnig schönen (trotzdem frischen) Seite.

Und auch Port Clyde, von dem wir bisher nur den Ankerplatz auf der anderen Seite der Barre kennen, gefällt uns richtig gut.

Wir machen an einer Gästeboje des “General Store” fest. Mit dem Dinghy setzen wir über, bezahlen im Store und kaufen noch ein paar Lebensmittel ein. Unter anderem auch wieder Hummer, der selbst in diesem urigen Supermarkt frisch aus dem Wasser geholt wird und supergünstig ist (etwa 7 bis 8 $ pro Hummer).

Noch ein kurzer Gang durch den Ort, die für Maine typische Holzkirche mit ihrer von uns so noch nicht gesehenes “Wetter-Taube” bewundern.

Und schwupp – schon wieder ein Tag rum.

Heute morgen dann ein ganz anderes Bild. Zunächst regnet es wie vorhergesagt. Ein Nachbarboot ist mit ihrem Hund an Land, auf der Rückfahrt zum Schiff fällt der Elektro-Außenborder aus, natürlich in einer kräftigen Böe und bei Gegenstrom. Die beiden mühen sich erst rudernd dann paddelnd, treiben aber immer weiter ab. Ich kann sie aber mit Florecita einfangen und zu ihrem Boot schleppen, zum Glück tut unser Außenborder diesmal brav seinen Dienst. Am Nachmittag hört der Regen auf, vorhergesagt waren jetzt Gewitter. Statt dessen: Flaute und Nebel.

Maine-Stimmung und ein bisschen gefühlter Herbst im August.

Und für die Spezialisten: das mittlere Boot mit dem in Europa eher ungewöhnlichen Rigg ist ein Zweimast-Catboat mit Wishbone-Rig (Spreizgaffel). Dieser Riggtyp ist an der US-Ostküste häufig und wird als Ein- oder Zweimaster, und von der Jolle über den Daysailer bis zum großen Fahrtenschiff gefahren.

Lobster-Fest

Ein Fest für uns, nicht für die Lobster 🦞, obwohl oder gerade weil sie hier in Maine die Hauptdarsteller sind. Knapp über 100.000.000 pounds (Einhundert Millionen!) Lobster wurden von den rund 4.500 Lobsterman in Maine 2019 “geerntet” (wobei ein amerikanisches pound 0,454 kg entsprechen). Wohl auch wegen eines kalten, späten Frühlings keineswegs ein Rekord, 2016 waren es über 130 Millionen, aber eben doch im neunten Jahr in Folge über der neunstelligen Grenze.

Und dabei legen die Lobsterman Wert darauf, dass ihre Arbeit eine der nachhaltigsten Naturfischereien überhaupt ist. Eiertragende Weibchen werden nicht nur zurück ins Meer geworfen, sondern zuvor markiert, damit man sie auch ohne Eier als solche erkennen kann. Auch übergroße Männchen werden nicht “geerntet”, weil sich die großen älteren Weibchen nur mit mindestens gleichgroßen Männchen paaren.

Über die Vielzahl der Lobsterpots, also der mit Bojen gekennzeichneten Korbfallen, habe ich mich ja schon mehrfach ausgelassen. Selbst hier am Bojenplatz im Hafen von Bar Harbor sind sie so zahlreich, dass nicht nur die Anfahrt erschwert ist, sondern immer mal wieder auch eine direkt an unser Boot dengelt.

Wenn man nicht genau hinsieht, verschwinden die kleinen Bojen im Hintergrund schon wieder.

Das gemeine daran ist, dass sich hier im Norden von Maine vermehrt Bojen finden, die mit einer kleineren Nachbarboje (zum Aufnehmen) mit einem Seil verbunden sind. Die bereiten uns mehr Kopfzerbrechen, weil die Gefahr für unseren Propeller oder auch unser Ruder dadurch erheblich steigt.

“If life gives you lemons, make lemonade!” sagt Michael. Also sehen wir es positiv und sprechen die Besatzung der Fischerboote an, kaufen wiederholt fangfrischen Lobster von Studenten, die meist zu zweit auf den kleineren Lobsterbooten hier einen Ferienjob machen.

Erst mal den Richtpreis googeln 😁

Und dann gibt’s ein Lobsterfest bei uns an Bord.

Mal rustikal mit “Werkzeug” im Cockpit,
mal elegant mit Maisrisotto und Blaubeersalat im Salon.

Aber natürlich schlemmen wir nicht nur 😉. Wir erkunden den zwar touristischen, aber auch quirlig netten Ort Bar Harbor und gehen den Shore Path (kurz und vom Hafen aus am Ufer entlang) sowie den etwas längeren Great Meadow Loop. Letzterer ist ein leichter Wanderweg, der überwiegend durch lichten Wald um einen Golfplatz herum und zurück zum Ort führt. Zum ersten Mal seit längerer Zeit mischen sich dabei auch viele Birken zwischen die hiesigen Kiefern und Fichten, es duftet und fühlt sich an fast wie in heimischen norddeutschen Gefilden.

Und weil die Lobster nicht die einzigen besonderen Tiere hier sind hier noch ein kleiner tierischer Film 🎞 mit Bordbegegnungen auf unserer Fahrt hoch nach Bar Harbor.

Maine: Landschaft, Landschaft und Lobster

Jetzt, da nach dem Covid-19-Test der Weg frei ist, Maine zu erkunden, segeln wir erst einmal weiter nach Nordosten. Ein bisschen kreuz und quer durch die an die schwedischen Schären erinnernde Landschaft mit ihren vielen felsigen Inseln.

Begünstigt durch die glatte Wasseroberfläche sehen wir mehrfach Delfine, eine kleinere Art, vielleicht auch Schweinswale, die uns beim Segeln ein Stück begleiten.

Wobei, nicht immer können wir so richtig „frei“ segeln. Da sind zum einen die Felsen unter Wasser, die hier allerdings meist gut gekennzeichnet sind, häufig mit großen Glockentonnen. Zum anderen – und das ist die anspruchsvollere Herausforderung – sehen wir in diesen ersten Tagen hier in Maine schon tausende von Fischertönnchen. Hört sich übertrieben an?

Slalomkurs. Das ist ein Fahrwasser!
Mal wunderbar zu sehen,
mal eher versteckt.

Die „Lobsterpots“ gehören zu Maine wie die Hummer, deren Fallen sie markieren. Unfassbare 100.000 t des Amerikanischen Hummers werden jährlich gefangen (nicht allein, aber eben doch zu einem großen Teil in Maine). Trotz dieser Befischung gilt die Population als stabil bzw. sogar zunehmend. Allerdings müssen die Fischer ihre Fallen zunehmend weiter draußen in größeren Tiefen aufstellen, weil die Wassertemperatur in Küstennähe spürbar angestiegen ist und die Lobster in tieferes kälteres Wasser ausweichen. 19,4 Grad Celsius messen wir heute unter Flora.

Ebenfalls typisch für Maine sind die Kiefern, die nicht nur viele der Inseln bedecken, sondern auch große Teile des Festlandes. Der offizielle Beiname des Bundesstaates ist denn auch „The Pine State“, der Kiefernstaat. An unserem ersten Ankerplatz in einer Bucht bei Small Point Harbor lassen wir die Drohne fliegen und können ganz gut erkennen, woher dieser Beiname kommt.

Rechts von dem Sandstrand auf dem Bild schließt sich der namensgebenden kleine Hafen an. Keine angelegte Marina, sondern ein Naturhafen in einem schmalen Meeresarm, in dem an Bojen kleine Fischerboote, Motorbötchen und auch kleinere Segelboote der versteckt zwischen den Bäumen liegenden Häuser liegen.

Kleines Video dazu gibt’s HIER.

Draußen in unserer Ankerbucht liegen wir dagegen fast allein, nur ein Einhandsegler kommt kurz vor Sonnenuntergang noch hinzu und ankert ein Stück hinter uns.

Für den nächsten Tag verholen wir uns wiederum weiter nach Nordosten, diesmal machen wir zur Abwechslung an einer Boje im belebteren Boothbay Harbor fest. Große Bojenfelder belegen den ganzen inneren Teil der Bucht. Weiter draußen könnten wir zwar ankern, aber die Bojen sind mit 35 $ pro Nacht eher günstig. Wir liegen vor dem Ostufer, wo es zwar auch zwei kleinere Marinas und eine Bootstankstelle gibt, das ansonsten aber eher von den aktiven Lobsterfischern geprägt ist, während sich der durchaus hübsche aber eher touristischere Ortskern am Westufer findet. Eine wiederaufgebaute historische Fußgängerbrücke verkürzt uns den Fußweg, denn wegen des leider zunehmend und ungeachtet meiner Reparaturversuche stotternden Dinghymotors entscheiden wir uns lieber für das nächstgelegene Dinghydock.

Auf dem Rückweg machen wir bei der Boothbay Lobster Wharf Station und bestellen uns uns Abendessen „to Dinghy“, da die rustikale Terrasse gut gefüllt ist genießen wir unseren frisch gekochten Lobster lieber im Cockpit der Flora.

Jill kommt mit ihrem Kajak vorbei gepaddelt, wünscht uns „Guten Tag“ bestellt dann auf Deutsch ein Bier bei uns. 😁 Wir kommen ins Gespräch und reichen ihr eine Dose „Schöfferhofer Grapefruit“ hinüber (hatten wir gerade in Portland gefunden). Und so gibt es zum Sonntagsfrühstück heute morgen ebenfalls lokale Leckereien, denn Jill kommt schon vor dem Frühstück erneut mit ihrem Paddelboot und bringt uns Bier aus der örtlichen Brauerei (testen wir heute Abend) und eine große Portion frische Wildblaubeeren, die zwar klein sind, aber unglaublich intensiv schmecken und perfekt zu unserem amerikanischen Frühstück mit French Toast (Arme Ritter) und Bacon passen. Und als ob das nicht schon gastfreundlich genug wäre, bietet sie uns auch an in ihrem Appartement unsere Wäsche zu waschen und zu duschen, uns zum Supermarkt zu fahren und die Familienmooring in der nächsten Ankerbucht zu nutzen. WOW.

Hinterm Riff

Das vor dem Riff nach Osten hin erstmal ganz lange nichts und dann irgendwann Afrika kommt hatte ich ja im letzten Blog geschrieben. Aber was kommt hinterm Riff?

Erst mal ein Bojenfeld. Geschätzt etwa 15 Bojen, laut Aufschrift geeignet für Schiffe bis 60 Fuß Länge, also mehr als gut dimensioniert für unser Boot. Augenscheinlich mit einem Schraubanker im Meeresboden befestigt, von dem eine kräftige Kette zur Boje führt. Man macht nicht an der Boje selbst fest, sondern am Auge eines kräftigen Tampens, der oben an die Boje geschäkelt ist. Das macht das Aufnehmen der Bojenverbindung vergleichsweise einfach, weil man den Tampen mit dem Bootskaken auf Arbeitshöhe hochziehen kann und dann einfach die eigenen Festmacherleinen durch das Auge führt. Die Kette habe ich gewohnheitsmäßig nach dem Festmachen abgetaucht. Sie ist natürlich bewachsen, aber ziemlich massiv.

Und neben uns fängt schon der Korallengarten als Ausläufer des Riffs an. Ein großer Teil der Korallen ist leider geschädigt und gebleicht, wer hier eine bunt leuchtende Korallenwelt erwartet wird sicher enttäuscht. Es finden sich gleichwohl einzelne Fächerkorallen, ein paar Blumenkorallen sowie Blattkorallen und in etwas größerer Zahl auch Gehirn- und Seilkorallen, an denen sich dann auch vermehrt Fische beobachten lassen.

Coney-Zackenbarsch und Goldschwanz-Muräne an einer Hirschgeweih-Koralle

Witzig ist die Geräuschkulisse unter Wasser. Fische sind ja sprichwörtlich stumm, aber das gilt ganz deutlich nicht für die hier:

Die Gelbstreifen-Grunzer tragen ihren Namen völlig zurecht!

Einen anderen Teil der hiesigen Unterwasserwelt haben wir (noch gerade rechtzeitig vor der heute beginnenden Schonzeit) bei Devon erworben. Der kommt gelegentlich hier mit seinem Boot vorbei, hat Obst und Gemüse dabei (wir haben z.B. leckere Mini-Ananas erstanden) und bietet an, von den Fischern fangfrischen Fisch oder Lobster zu besorgen.

Also Lobster. Er wird erstmal in unserer Tauchtasche (aus Netz und damit durchlässig für Wasseraustausch) außenbords gehängt. Mangels Grill müssen wir für an Bord erst die beste Zubereitung googeln. Wir machen ihn im Backofen und er wird

SUPERLECKER!

Zum Ausgleich Sport, Schnorcheln 🤿 einschließlich etwas am Schiffsboden rumschubbern (hört nicht auf), Standup-Paddeln und für Wiebke Yoga.

Und Genießen.

Filmreif in den Tobago Cays

Nach einigen schönen Tagen auf Bequia sind wir jetzt etwa 25 sm weiter nach Süden gefahren und ankern in den Tobago Cays. Die Namensgebung dieser kleinen Inselgruppe kann verwirren: der Staat Trinidad & Tobago 🇹🇹 liegt noch deutlich weiter südlich, die Tobago Cays dagegen sind ein Teil der Grenadinen, die aber wiederum keineswegs zu dem Staat Grenada 🇬🇩 gehören (der allerdings im Süden unmittelbar angrenzt), wir sind immer noch in St. Vincent & die Grenadinen 🇻🇨.

Wir finden es TRAUMSCHÖN hier!

Die erste Nacht haben wir recht weit draußen auf der helltürkisen Sandfläche direkt hinter dem hufeisenförmigen Riff (Horseshoe-Reef) geankert, dann haben wir uns in den etwas geschützten Bereich zwischen den beiden Inseln Petit Bateau und Petit Rameau verholt.

Die Tobago Cays sind ein unbewohntes Naturschutzgebiet, aber von der nahen Insel Mayreau aus kommen die Locals mit kleinen Booten herüber und bieten z.B. Fisch, Brot oder Dienstleistungen wie etwa ein Lobster-Barbecue am Strand. Tische sind aufgebaut, die Zehen können beim Dinner im feinen Sand wühlen. Haben wir gestern sofort genossen.

Hier wird unser Abendessen von den Fischern angelandet, wobei die Lobster nicht hier in den Cays, sondern nördlich von Mayreau gefangen werden.
Und hier wird es serviert. O.k., die waren nicht alle für uns, wir haben mit fünf Finnen an einem Tisch gesessen. Lecker war’s!

Und auch das Schnorcheln hier gefällt: Wiebke hat direkt am Schiff unter anderem einen großen Rochen und eine Schildkröte gesehen. Jan und ich waren mit dem Dinghy raus zum Riff. Ein kleiner Film davon:

Fische am Horseshoe-Reef in den Tobago Cays

Eben gerade ist das Baguette 🥖-Boot vorbeigekommen. Hier bleiben wir noch etwas 😁.