Wir erleben die Menschen hier in Samoa als ausgesprochen freundlich. Es fällt auf, dass der noch in den Kinderschuhen steckende Tourismus als Chance für das Land gesehen wird. Mehrfach werden wir aufgefordert, doch anderen vom schönen Samoa zu berichten, damit mehr Besucher kommen. Das gilt auch für die Segler. Als wir beim Einklarieren dem Biosecurity-Officer erklären, unser ganzes Obst und Gemüse aufgegessen zu haben, weil wir gehört und gelesen haben, keines nach Samoa einführen dürfen, ist er erschüttert. Nein, so sei das nicht. Den Eigenbedarf dürften wir an Bord haben. Wir sollten das unbedingt auch anderen Seglern berichten, damit sie nicht von einem Samoabesuch abgeschreckt werden. Von unterschwelliger Ablehnung angesichts der immensen Touristenzahlen, die uns in Französisch Polynesien ja auch nur ganz vereinzelt begegnet ist, haben wir hier im etwas abseits der Hauptreiserouten gelegenen Samoa bisher nirgends etwas gespürt. Stattdessen freundliche, hilfsbereite und zuvorkommende Menschen.
Da tut es ganz gut, einmal etwas zurückgeben zu können.
Wir sitzen im Cockpit der Flora hier in der kleinen „Marina“ (ein Steg) von Apia, als wir vom Ufer hinter uns aufgeregte Rufe hören. Ein Mann winkt und ruft uns zu, dass sein Kanu abgetrieben sei.
Ich lasse das Dinghy ins Wasser und hole den Mann am Ufer ab. Dann flitzen wir hinaus in die Bucht von Apia. Koto, so stellt er sich vor, hat am Malecon zwischen Marina und Stadt gefischt, als sein Kanu abtrieb. Er schwamm hinterher, aber das Kanu trieb bei dem starken Wind zu schnell weg und für ihn wurde es langsam gefährlich. Also kam er zurück ans Ufer, lief zur Marina.
Tatsächlich finden wir sein Boot weit draußen in der Bucht, wo der heute sehr frische Wind die See schon ziemlich aufgewühlt hat. Nur ein Frachter und Zweimaster-Katamaran ankern hier draußen.

Mit dem Dinghy ziehen wir das Kanu zurück zum Ufer. Dabei erzählt Koto, dass er das Auslegerkanu selbst gebaut hat. Einen Treibholz-Stamm hat er mit einem Stechbeitel ausgehöhlt, mit Bauholz-Latten dann ein weiteres zurecht gezimmertes Treibholz als Ausleger angebracht. Das Ganze im Wesentlichen nicht geschraubt, sondern mit Laschings flexibel verbunden. Einfach und klein, aber effektiv.

Jedenfalls ist Koto sichtbar erleichtert und glücklich, sein Kanu zurück zu haben. Er besteht darauf, mir einen Fisch zu schenken, ohne die leckere Spanische Makrele (Scomberomorus) lässt er mich nicht davon.
Aber das eigentliche Geschenk hat er mir schon vorher gemacht. Die spontane Gelegenheit, die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Samoaner erwidern zu können, etwas zurück zu geben, uns nützlich zu machen. Dankeschön.






























































