Ergänzung zum Fortgeschrittenen-Puzzle

Weil das im letzten Beitrag vielleicht etwas unverständlich war, nochmal kurz zu den Besonderheiten der Bebauung hier im Washingtoner Speckgürtel.

Ja, es ist (wie so oft in den USA) Holzbauweise und unterscheidet sich damit doch ziemlich von den für uns gewohnteren Massivhäusern. Einmal fertig, sieht das ungeübte Auge das allerdings nicht auf Anhieb. Hier das gleiche Haus (wenn auch spiegelverkehrt) auf dem linken Bild in zwei verschiedenen Abschnitten im Bau und rechts fertiggestellt.

Oder hier ein anderer Haustyp in verschiedenen Stadien (Holzständer, Folie, verkleidet mit Klinkern oder Fassadenplatten):

Und hier noch ein paar weitere Beispiele, alle aus dem gleichen uns gegenüberliegenden Baugebiet „Crown“, aus dem auch die gestrigen Bilder waren.

Die Bauträgergesellschaften dieser Reihenhäuser sind für die Varianz der Fassaden ebenso verantwortlich wie für die Bepflanzung mit Grün und (hohen) Bäumen, die Parks und Grünflächen, die Gehwege und sogar die Straßen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt der Stadt übergeben werden – mit Abnahme in einem vertraglich festgelegten Zustand. Hier nochmal das Bild von gestern mit der scheinbar eintönigen Reihenausansicht im Rohbau, wobei die Häuserzeile im Vordergrund die Rückansicht der Gebäude mit den Garagentoren zeigt:

Schon spannend und mal wieder ein Beispiel für „andere Länder, andere Sitten“.

Für uns auch ungewohnt ist der Zuschnitt der Wohnungen und Häuser. Oft steht man nach dem Eingangstür (ohne Flur) direkt im Wohnzimmer oder in einem selten genutzten, aber komplett eingedeckten „guten“ Esszimmer. Bei vielen dieser Neubauten gibt es zudem mehr Badezimmer als Schlafzimmer. Überhaupt, Schlafzimmer. Die Wohnungsklassifizierung erfolgt hierzulande nicht nach der Zahl der Zimmer (3-Zimmer-Wohnung), sondern nach der Zahl der Schlafzimmer (3 bedroom). Als Schlafzimmer zählt aber nur ein Zimmer, das auch einen Einbauschrank aufweisen kann (closet). Der Master-Bedroom hat bei diesen Neubauwohnungen eigentlich immer ein En-Suite-Bad, bei den anderen Schlafzimmern ist es oft zumindest eine Option, nur die kleinen Kinderzimmer müssen sich ein Bad teilen. Wer mag, kann ja mal in den Grundrissen der Bauträger hier in Crown stöbern.

Noch etwas eingewachsener sieht es dann in ein paar Jahren aus, wie hier bei Greg und Michael auf der anderen Straßenseite:

Bauweise und Aufteilung sind aber ähnlich.

Ein Gedanke zu „Ergänzung zum Fortgeschrittenen-Puzzle

  1. Ein sehr interessanter Beitrag! Niemals hätten wir vermutet, dass sich hinter diesen schönen Klinkerbauten tatsächlich auch Holzhäuser verbergen. Für uns Deutsche sehr befremdlich 😉
    Wir wünschen Euch noch eine schöne Zeit in Washington und danach einen wundervollen Aufenthalt in Deutschland!

    Gefällt 1 Person

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