Auch wenn es so aussieht als würden wir nur zwischen Segeln, Palmenstrand und Schnorcheln pendeln, ein bisschen Arbeit wartet doch immer auf dem Boot. Zum Glück derzeit nichts dramatisches, aber hier ein paar Schlaglichter:
Das Dinghy beschäftigt uns schon einige Zeit. Zum einen, weil es mal wieder Luft verliert (die letzte größere Flickaktion war ja auch auf Madeira, das ist tatsächlich schon länger her. Allerdings finden wir das Loch zunächst nicht, trotz Lecksuche mit Spüli.
Zum anderen, weil der Dinghymotor wieder Zicken macht. Es scheint wieder der Vergaser zu sein. Den hatte ja der Mechaniker in Herrington Harbour letzten Herbst in der Mangel und ich hatte ja sicherheitshalber einen neuen bei ihm bestellt. Mit Ingo baue ich das Teil auseinander, tatsächlich funktioniert er nicht mehr richtig. Als wir den Ersatzvergaser einbauen, gibt’s allerdings eine böse Überraschung. Es ist der falsche Ersatz, mit elektrischem statt mechanischem Choke. Leider kann man es nicht umbauen/kombinieren. Nur ganz oder gar nicht. Also ganz, was mir zwar einen funktionierenden Motor bringt, allerdings um den Preis, jetzt keinen Choke mehr zu haben. Verschmerzbar bei den hiesigen Temperaturen, aber doch ärgerlich.

Und wo wir schon bei Motoren sind: die Routinekontrolle unseres Volvo-Diesels ergibt eine Stelle mit leichtem Ölnebel. Das genauere Inspizieren zeigt einen Riss im Schlauch (roter Pfeil). Habe ich wahrscheinlich durch Drauflehnen bei der Wartung des neben dem Motor untergebrachten Generators selbst beschädigt.

Klar, dafür habe ich keinen Ersatz. Also wird die Stelle mit selbstvulkanisierendem „Rescue-Tape“ umwickelt, zur Sicherheit setze ich noch eine Schlauchschelle darüber. Der Austausch mit unserem „Chief“ Jan in Hamburg ergibt per Ferndiagnose, dass der Schlauch die Entlüftung des Kurbelgehäuses hin zur Verbindung von Ansaugtrakt und Turbo darstellt. Da sollte kein großer Druck drauf sein und die Notreparatur erstmal genügen.

Die erst ein paar Monate junge, in Sint Maarten gekaufte GoPro 9 stellt plötzlich den Betrieb ein, das Kabel wird beim Laden heiß. Scheint ein Fehler in der Steckverbindung innerhalb der GoPro zu sein, da kann ich nichts dran machen, werde sie in den USA reklamieren.
Steckverbindungsprobleme auch bei der Fernsteuerung der Mavic Air Drohne, ich kann die Fernsteuerung nicht mehr laden. Die salzhaltige Luft tut den elektronischen Spielzeugen offenbar nicht wirklich gut, aber das war vorher klar. Die GoPro ist dann aber doch erschütternd früh ausgestiegen.

Beim Dinghy habe ich schnorchelnd dann doch eine undichte Stelle im hinteren Unterwasserbereich entdeckt. Kleber und Flicken sind an Bord, aber die Bedienungsanleitung für den Zwei-Komponenten-Kleber lässt uns dann doch die Stirn runzeln. Eine Topfzeit von drei Stunden für die Verarbeitung ist angegeben, auf beide Flächen (Dinghy und Flicken) soll der Kleber im Abstand von 30 Minuten zweimal aufgebracht werde, beim zweiten Mal mit einer Infrarotlampe aufgeheizt und mit formpassend geschliffenen Holzklötzen angepresst werden. Nicht sehr praktikabel, zumal trotz Dosierung des „Aktivators“ am unteren Ende der angegebenen Spanne der Kleber schon nach drei Minuten fest wird und kaum noch zu verarbeiten ist. Muss wohl einmaliger Auftrag und Anpressen mit der Hand reichen. Hm. Ist sowieso schon nicht so ganz einfach, an die Unterseite des schweren 3,4 m langen Dinghys heranzukommen, aber mit der Dirk als Kran und dem Heck als Arbeitsplattform klappt es doch.

Und wer sagt’s denn, der Flicken klebt und nach der Trocknung hält das Dinghy wieder die Luft.
