Guadeloupe ist eindeutig der Schmetterling đŠ unter den Inseln des Antillenbogens. Das wird schon beim Blick auf die Seekarte deutlich:

Aber so wie der Schmetterling fĂŒr die freie, bunte, ungezĂ€hmte Natur steht hat sich auch Gwada, wie die Insel von den Einheimischen genannt wird, ein vergleichsweise hohes MaĂ an NatĂŒrlichkeit bewahrt. Das gilt ganz besonders fĂŒr den westlichen âFlĂŒgelâ Basse-Terre. Ein hoher Gebirgszug zieht sich von Nord nach SĂŒd ĂŒber diesen mit viel Regenwald bestandenen Inselteil, er beinhaltet im SĂŒden mit dem 1.467 m hohen aktiven Vulkan SoufriĂšre auch den höchsten Berg der gesamten kleinen Antillen. Grande Terre, der östliche âFlĂŒgelâ ist dagegen eher flach mit mehr landwirtschaftlich genutzten FlĂ€chen und tollen StrĂ€nden, weshalb sich auch die Hotels eher hier befinden. Genau genommen sind Basse Terre und Grande Terre jeweils eigene Inseln, zwischen ihnen liegt die natĂŒrliche Meerenge RiviĂšre SalĂ©e. An der schmalsten Stelle nur 50 m breit und an beiden Seiten von Mangrovensumpf umgeben ist die selbst bei Niedrigwasser gut zwei Meter tiefe flussĂ€hnliche Verbindung eigentlich schiffbar. Yachten konnten bis 2013 hindurchfahren, aber seitdem sind die KlappbrĂŒcken offenbar dauerhaft geschlossen. Mit dem Dinghy kommt man noch durch, aber Segelyachten bleibt die AbkĂŒrzung nun versperrt.
Wir liegen mit der Flora auf dem Pigeon Islands Ankerplatz etwa in der Mitte der WestkĂŒste von Basse Terre. GroĂe Hotelkomplexe gibt es hier nicht, Tourismus aber schon, schlieĂlich befindet sich hier der Jaques Cousteau Unterwasserpark, ein Naturschutzgebiet mit tollen Tauch- und SchnochelplĂ€tzen. Die bunten Buden an Land beim Dinghydock mit der touristischen Infrastruktur von Bars, Restaurants, VerkaufsstĂ€nden, Kajak- und Tauchanbietern mutet hier aber noch fröhlich karibisch improvisiert an.

Gemeinsam mit den Crews der Easy-One und der 2nd-Try.2 lassen wir die Szenerie bei einem Besuch im Restaurant auf der Klippe auf uns wirken und uns auĂerdem von den sich direkt neben der Terrasse sonnenden ĂŒber 1 m langen Leguanen beeindrucken. Die Mini-Dinosaurier scheinen extra fĂŒr die Kamera zu posieren. Dankeschön!


Danach – wir wollen das sonnige Nachmittagswetter ausnutzen – sausen wir mit den Dinghys hinĂŒber zu den Pigeon Islands und machen an extra ausgelegten Bojen fest. Mit Schnorchelsachen gehtâs ins herrlich klare Wasser und wir umrunden schnorchelnd gemeinsam die kleinere Petit Ălet. Ingo und ich statten dabei auch der auf einer SandflĂ€che platzierten BĂŒste von Jaques Cousteau in gut 10 m Tiefe einen kleinen Ehrenbesuch ab. Allerdings ist sie nicht sehr spektakulĂ€r und zudem etwas ramponiert, der rechte Arm fehlt.

Toll ist aber die Unterwasserwelt um das Inselchen herum. Mal SteilwÀnde, die weit in die Tiefe reichen, mal der flache Kanal zwischen den Inseln. Einige Korallen, SchwÀmme und bunte Fische, ein wirklich schöner Spot.

Hier z.B ein mĂ€nnlicher GrĂŒner Papageifisch neben einem Gelben Tubenschwamm. Warum er auch Signal-Papageifisch (bzw. auf Englisch: Stoplight Parrotfish) genannt wird, erklĂ€rt sich von selbst, wenn man dazu ein Weibchen oder Jungtier sieht:



Und, und, und. Mit Ingo haben wir verabredet, heute gemeinsam tauchen zu gehen, die Flaschen sollten wir im hiesigen Tauchshop wieder fĂŒllen können. Aber im Moment ist es noch grau und verregnet, mal sehen ob der Nachmittag wieder besseres Wetter bietet.
… wenn man bedenkt, was wir genau da alles *nicht* gesehen haben, Ihr seid einfach guhut!
GrĂŒĂle
Uwe
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