Seit Mittwoch sind wir jetzt schon auf Porto Santo. Und es ist … anders.
Anders als alle Häfen und Ankerplätze, in denen wir bisher waren. Mittwoch Abend gegen 20.00 Uhr sind wir eingelaufen und haben zunächst eine Runde durch den Hafen gedreht. Der Wartesteg war belegt, im Hafen zwar ein paar Plätze scheinbar frei, aber die werden hier vom Hafenmeister zugewiesen und der war per Funk nicht mehr zu erreichen. Kein Problem, man darf im Hafen ankern und das haben wir dann auch getan. Hört sich erstmal komisch an, aber ein Blick vom nahe gelegenen Berg hinunter auf den Hafen macht das vielleicht klarer und zeigt, wieviel Platz trotz Fähre noch bleibt:
Aber das eigentlich besondere ist die Begrüßung: von jedem Schiff wird uns zugewunken, am nächsten Morgen auf dem Steg beim Gang ins Hafenbüro zur Anmeldung grüßt ebenfalls ausnahmslos jeder freundlich oder hält sogar gleich einen kurzen Schnack. Alle eint, dass ein gutes Seestück zu bewältigen war, um hierher zu kommen. Es gibt einiges zu erzählen, frische erste Eindrücke wollen mit Gleichgesinnten bzw. in ähnlicher Situation befindlichen Seglern ausgetauscht werden.
Das kumuliert am Samstag Abend in einem schönen Potluck-Grillen, jeder bringt was mit, was gerade fertig ist wird allen angeboten, fast alle vom Steg und viele Ankerlieger sind da. Wir schnacken mit Norwegern, Dänen, Franzosen, Iren und ziemlich vielen Deutschen, es wird ein langer und bunter Abend. Wobei bunt – jedenfalls was mich betrifft – durchaus wörtlich zu verstehen ist. Ich habe am Nachmittag ein bisschen die Hafenmauer und dabei auch ganz viel mich angemalt.
Schließlich ist es Tradition, hier bei der ersten Ankunft des Bootes ein Logo an die Kaimauer zu pinseln, auch wenn man eher ein Kleckser ist. Mit Jahreszahl, um beim nächsten Mal die nächste Jahreszahl dazu zu setzen. Als gutes Zeichen und Motivation für eine hoffentlich glückliche Rückkehr. So ist unser Logo geworden:
Die Insel Porto Santo ist nicht allzu groß, relativ karg und hat nur rund 5.500 Einwohner. Anders als die große Nachbarinsel Madeira kann sie aber mit einem langen natürlichen Sandstrand trumpfen, der sich direkt vom Hafen aus kilometerweit nach Westen zieht. Für Maria heißt das: morgendliches Yoga am Strand, für uns alle feines Baden im Atlantik.
Trotz der vielen Wolken (während unseres Aufenthaltes) gibt es kaum Regen. Die Insel könnte es wohl gebrauchen, ich zumindest während des Malens und des Flickens unseres Dinghys allerdings nicht, hoffen wir mal das Florecitas Boden-Heckspiegel-Verbindung jetzt wieder dicht ist 🤞.
Am Samstag erkunden wir die Insel, fahren per Mietauto einmal praktisch jede Straße ab, die Porto Santo zu bieten hat. Das sind nicht allzu viele, aber sie führen manchmal hoch hinauf etwa zu den Mühlen weit oberhalb des Hafens mit Blick auf den Sandstrand oder den schroffen Kliffs im Norden der Insel.
Und wir fahren ganz in den Westen und genießen dort den Strand (und das Restaurant).
Morgen soll es weitergehen nach Funchal auf Madeira. Ich habe uns eben schon hier ausgecheckt, weil wir schon gegen 8.00 los wollen, das Hafenbüro aber erst um 9.00 öffnet. Dabei habe ich eine weitere interessante „Porto Santo“-Erfahrung machen dürfen: etwa 40 Euro pro Nacht sollte es hier eigentlich kosten. Fünf Nächte waren wir hier, allerdings die erste Nacht ja am Anker im Hafen. „Ich berechne Ihnen lieber den MONATSPREIS, das ist billiger.“ Wirklich, 134,20 Euro FÜR EINEN MONAT stehen auf meiner Rechnung. Hätten wir auch noch etwas bleiben können 😉.
Porto Santo ist anders!
Ein sehr schöner Bericht mit tollen Fotos.
Viele Grüße, zur Zeit aus Thessaloniki.
🌞
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