Bora Bora mit Hindernissen. Probleme mit den Pumpen.

Es ist ein chaotisches Auf und Ab wie bei den brechenden Wellen auf dem Riff. Eigentlich wollten wir schon längst in Bora Bora sein. Aber nein, zunächst mal hat die Technik etwas dagegen.

Die vordere Toilette (in Elisas Bad) macht seltsame Geräusche. Sollte die Zerhackerpumpe etwa wieder den Geist aufgeben? Das wäre blöd, im Moment haben wir dafür keinen Ersatz mehr an Bord. Bevor ich das WC auseinandernehme (eine Sch…-Arbeit!) prüfe ich sicherheitshalber, ob die Duschabsaugpumpe funktioniert, die bei der zu erwartenden Sauerei immerhin den flüssigen Sumpf im Bad trockenlegen würde. Das gibt’s doch nicht. Vor ein paar Tagen hat sie noch funktioniert, jetzt verweigert sie den Dienst. Diese einfache Pumpe ist eigentlich extrem unanfällig. Aber, hilft ja nix:

Bootsyoga ist fällig, um die hinten im unteren Schrankfach versteckte Pumpe abzubauen. Auseinandernehmen, säubern, zusammensetzen, mit weiterem Bootsyoga wieder einbauen. Funktioniert wieder. Ok, dann können wir uns jetzt ums WC kümmern. Erst mal den Schlauch zwischen Zerhackerpumpe und Seeventil ausbauen. Der endet im gleichen Schrank und der ist ja jetzt jedenfalls schon mal leer geräumt. Hm, ein paar kleinere Verstopfungen, immerhin nicht ganz dichtgesetzt. Außenbords ausschlagen, durchspülen, sieht wieder frei durchgängig aus. Nach Einbau hört sich das Bordklo auch wieder besser an, aber Tropfen an der Zerhackerpumpe sorgen trotzdem noch für Bedenken. Kriegen wir auf Raiatea vielleicht Ersatz? Immerhin gibt es einen kleinen Bootsausrüster-Laden. Nur: der hat Sonntags natürlich nicht offen.

Trotzdem, wir verholen von Taha‘a nach Raiatea. Sind gleich Montag früh beim Bootsausrüster, aber der hat kein passendes Ersatzteil, kann auch nicht kurzfristig aus Papeete eins für unsere elektrische Toilette besorgen. Dann halt nicht. Ein Schlechte-Laune-Tag. Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel im gut sortierten Supermarkt ein, dann folgt der nächste Startversuch nach Bora Bora.

Weit kommen wir nicht. Es ist dann doch schon wieder etwas später geworden und als auch noch schlechtes Wetter aufzieht und gleichzeitig die Frischwasserpumpe ihren Dienst einstellt, legen wir uns kurzerhand bei der Perlfarm im Südwesten von Taha’a an eine Boje. Die nächste Pumpe! Diesmal im Motorraum. Zum Glück stellt sich heraus, dass nur der Vorfilter der Pumpe ein kleines Leck hat und Luft zieht. Ersatz ist an Bord, dieses Problem scheint erledigt. Wir schnaufen erstmal durch. Tut uns ganz gut und zum Abend schaut sogar die Sonne wieder heraus. Ein gutes Zeichen?

Scheinbar ja, denn am nächsten Tag hat sich das Wetter spürbar gebessert. Statt in strömendem Regen segeln wir nun bei bestem Gennakerwetter die rund dreißig Meilen von hier südlich um Bora Bora herum zum dortigen Pass und weiter zum Bojenfeld am Motu Toopua.

Das Riff um Bora Bora präsentiert sich dabei durchaus imposant …

… aber die Passdurchfahrt ist dann völlig unproblematisch und der Ankerplatz einfach traumhaft.

Angekommen auf Bora Bora. Geht doch.

5. Tag Passage USVI Bahamas

Mit einem breiten Grinsen machen wir uns vom Hogsty Reef aus wieder auf den Weg. Was für ein Geschenk, dieses Juwel ganz für uns allein gehabt zu haben, nach vier Tagen und Nächten Nonstop-Anreise wussten wir es vielleicht auch besonders zu schätzen. Trotzdem, nachdem wir noch ausgiebig im kristallklaren Wasser geschnorchelt habe, ein Mittagschläfchen gehalten und gut gegessen haben, ziehen wir den Anker wieder aus dem Sandgrund und machen uns auf zur nächsten Nachtfahrt.

Vom Ankerplatz aus gesehen bricht es sich über dem Riff dann doch ganz ordentlich:

Nach Clarence Town auf Long Island soll es gehen. Dort wollen wir in der Flying Fish Marina tanken, hauptsächlich weil damit notwendigerweise das Ein- und Ausklarieren in den Bahamas verbunden wäre. An Land gehen dürfen wir hier in den Bahamas wegen Covid ja leider nicht, ab das Klarieren würde eben das Cruising Permit für die USA erleichtern.
Nur – heute ist Samstag. Vielleicht doch lieber noch mal nach den Öffnungszeiten erkundigen. Internet ist ja leider nicht an Bord, aber über Iridium geht eine Mail an Ken, den Koordinator bei Salty Dawg, gleich mit der Frage verbunden ob die Übersendung des Permits an die Tankstelle schon erfolgt ist. Schnelle Antwort: Permit ja, Öffnungszeiten: wegen Covid Samstags und Sonntags geschlossen. Und noch eine zweite Mail kurz danach: Man habe leider eben bemerkt, dass Montag wegen Feiertag auch zu sei.
Na gut, beim Segeln ist Flexibilität gefragt. Einmal mehr disponieren wir um und setzen nach Absprache mit der Amalia-Crew (die wir in Clarence Town treffen wollten) Kurs auf Conception Island, nochmal rund 40 sm weiter. Unterwegs dann mit Ken das Verändern des Tank-/Klarierungsstops. Es soll jetzt in der Ramora Bay Marina auf Harbour Island im Norden von Eleuthera stattfinden. Mittwoch oder Donnerstag, Freitag ist schon wieder Feiertag (hier Tag der Arbeit).
Um 16.00 fällt der Anker in der Rocky Bay auf 4 m Wassertiefe vor dem unbewohnten Conception Island. Vor uns liegt ein zwei Kilometer langer traumhafter Sandstrand, unter uns so unverschämt klares Wasser das Schnorcheln zum Pflichtprogramm macht.