Campbell River

In Campbell River bleiben wir ein paar Tage. Der Ort bietet fußläufig gute Einkaufsmöglichkeiten, außerdem auch ein gut gemachtes Museum. Die Abteilungen über die First Nation Ureinwohner (hier sind es Wei Wai Kum, die in Gemeinwirtschaft sehr erfolgreich große Teile des Ortes verwalten, darunter auch die Marina), über die Entwicklung von Logging (Holzwirtschaft) und Fischerei sind jeweils spannend und modern und multimedial präsentiert. Daneben fasziniert uns im Museum auch ein dokumentarischer Film über die Sprengung des „Ripple Rock“. Die Spitze dieses Unterwasserfelsens in den von uns gerade durchfahrenen Seymour Narrows wurde 1958 in die Luft gejagt – eigentlich mehr ins Wasser -. Vorher ragten seine beiden Gipfel mitten in der Passage bei Ebbe bis etwa drei Meter unter die Wasseroberfläche und verwirbelten das Wasser um einiges mehr, als es heute noch der Fall ist (immer noch schlimm genug). Jetzt ist die Durchfahrt immerhin mindestens 14 m tief. Bis zu der Sprengung waren weit über 100 Schiffe auf der Untiefe verunglückt, mindestens 114 Menschen dabei ums Leben gekommen. Nachdem andere Versuche zuvor gescheitert waren, wurden in über zweijähriger Minen-Arbeit Stollen vom Festland unter der Meerenge hindurch bis in die Felsen getrieben und mit 1.375.000 kg (1.375 to !!!) Sprengstoff gefüllt. Schon logistisch eine immense Herausforderung. Die bis dahin weltweit größte absichtliche menschengemachte nichtnukleare Sprengung war dann erfolgreich und verlief plangemäß.

Bei weiterhin herrlichem Wetter nehmen wir gemeinsam mit Ben und George von der „Island Time“ ein Taxi und lassen uns hinaus zu den Elk Falls* kutschieren. Schon wieder Wasserfälle? Ja, aber auch die hier haben etwas ganz besonderes: eine 60 m lange stählerne Hängebrücke führt in 64 m Höhe dicht an den Fällen über die tiefe Schlucht des für die Stadt namensgebenden Flusses. Mitten im Wald, man muss von der Straße aus ein Stückchen dahin wandern. Interessanterweise kostet es keinen Eintritt, keine Souvenirshops stehen daneben, allzuviel Betrieb ist auch nicht.

Und danach führt ein wunderschöner Wanderweg, der Canyon View Trail, durch den Wald zurück Richtung Stadt.

Die erste Herbstfärbung im Ahorn ist auch schon da und macht unseren Waldspaziergang noch stimmungsvoller.

Immer wieder gibt es auch Ausblicke auf den Campbell River, an ruhigen Stellen können wir in Nebenarmen Lachse beobachten, im schnell fließenden Hauptarm sind Kanuten unterwegs und am Ufer schwingen Fliegenfischer elegant ihre Angelruten.

😎

(*) birgt mal wieder Tücken in der Übersetzung: ein kleines Stück weiter flussaufwärts der Elk Falls liegen im Campbell River tatsächlich die Moose Falls => die Elch-Wasserfälle. Im amerikanischen Englisch bezeichnet „Elk“ zwar auch eine Hirschart, jedoch den Wapitihirsch, einen großen Rothirsch. Im britischen Englisch meint Elk allerdings den Elch.

Re. Oder: Die verflixte Strömung

Der Chatham Channel kann bis zu 8 kn Strömung erreichen. Das hört sich toll an, nach dem Motto: da muss man ja nur auf den richtigen Zeitpunkt warten und dann wird man bei 5 kn Fahrt mit 13 kn seinem Ziel entgegen geschoben. Schön wärs.

Aber so einfach klappt das leider nicht. Technisch gesehen liegt das an einer physikalischen Kennzahl, der Reynolds-Zahl (Formelzeichen Re). Sie ist in der Strömungslehre von besonderer Bedeutung und ermöglicht zum Beispiel Modellversuche im Windkanal, Berechnungen zum Turbulenzverhalten von Flugzeugtragflächen oder von potentiellem Strömungsabrissen, sei es am Flügel von Windkraftanlagen oder am Steuerruder eines Bootes.

Oder eben Aussagen dazu, wann fließendes Wasser nicht mehr (laminar) dahinströmt, sondern chaotisch wird, Eddies und Wirbel, stehende Wellen und Strudel bildet. Das passiert selbst in einem glatten Rohr bei entsprechender Fließgeschwindigkeit, wird aber durch Verengungen, Felsen und Flachstellen deutlich begünstigt, der kritische Re-Zahlenwert wird dann schneller erreicht.

Und dann würde das Wasser unsere Flora eben nicht mehr durch den Chatham Channel schieben, sondern uns steuerlos herumwirbeln. Um das zu vermeiden, stellen wir den Wecker und fahren mit nur langsam schiebenden Strom durch die Enge. Bis zu drei Knoten erreicht die Strömung, das passt gut und wir kommen völlig problemlos durch. Selbst der Nebel hat ein Einsehen, habt sich ein wenig und erlaubt uns etwas Sicht, bevor er kurz nach der Passage wieder pottendick wird. Unter Radar tasten wir uns weiter bis zu unserem Tagesziel, Port Neville.

Wir machen am Schwimmsteg vor der alten Poststation fest. Die ist zwar heute ein Privathaus und nicht mehr ganzjährig bewohnt, der Steg ist aber immer noch kommunal und wird von den Behörden gut in Schuss gehalten. Wir dürfen kostenlos dort anlegen und auch das Gelände betreten. Am Strand finden wir frische Bärenspuren, es lässt sich aber keiner sehen.

Die nächste Tagesetappe führt uns die Johnstone Strait hinunter und wir können hier – bei reichlich Platz – mit den Verwirbelungen der schiebenden Tide weitere Erfahrungen sammeln. An Helmcken Island führt nördlich die “Currant Passage” südlich die “Race Passage” vorbei. Als Verkehrstrennungsgebiet ausgeführt, ist es für uns die Race Passage. Obwohl dem Fahrwasser folgend, müssen wir bei 4 Knoten Schiebeströmung teilweise bis zu 45 Grad vorhalten (also den Bug in die “falsche” Richtung steuern) und werden immer mal wieder 20 Grad nach rechts oder links gedrückt. Beeindruckend.

Tagesziel ist der Ankerplatz hinter Turn Island.

Der nämlich liegt nur 13 Seemeilen vor den Seymour Narrows. Und für genau die war das Ganze der Aufgalopp zum Üben. Bis zu 15 Knoten können die Strömungen hier erreichen, es ist DIE berühmt berüchtigte Passage in British Columbia. Selbst Wikipedia fabuliert von einer astronomischen Reynolds-Zahl für diese zentrale Enge. Die offiziellen kanadischen Sailing Directions empfehlen allen kleinen Booten (unter 20 m !!!) nachdrücklich, sie nur um Stillwasser herum zu befahren.

Stillwasser ist in den Seymour Narrows maximal 15 Minuten, oft weniger. Das reicht nicht für die Strecke, also soll die erste leicht mitlaufende Tide helfen.

Und das wollen wir morgen versuchen. Uns also bei Gegenstrom etwa drei Stunden lang heranarbeiten, um dann zum genau richtigen Zeitpunkt (morgen um 11.00 Uhr Ortszeit herum) hindurch zu fahren. Drückt uns die Daumen, dass wir richtig gerechnet haben. Wenn nicht, sollten wir es auf den 13 Meilen schon merken und können dann (Plan B) umdrehen oder (Plan C) in die Brown Marina direkt vor den Narrows einlaufen.

Wetterglück in British Columbia

Es ist eigentlich kaum zu fassen, was für ein Glück wir mit dem Wetter hier in BC haben. Wohlgemerkt: wir. Die Lachse nicht so sehr. Wann immer wir Einheimische ansprechen, hören wir, dass es für die Jahreszeit viel zu trocken ist. Für die Lachse ist das schlecht, sie bleiben in tieferem (Meer-)Wasser und warten auf den großen Regen, damit sie dann die anschwellenden Bäche und Flüsse hinaufwandern können. Lachse im tiefen Wasser sind wiederum auch schlecht für die Fischer, denn dort sind sie wesentlich schwieriger zu erwischen.

Auch wir haben bisher nur wenig Lachs gefangen, sind aber trotzdem sehr froh über das schöne Spätsommerwetter. Zu diesem gehört hier in BC der Morgennebel wohl dazu, navigatorisch manchmal anstrengend, aber auch von magischer Schönheit. Fast jeden Tag führt er dazu, dass wir etwas länger in der Koje bleiben und erst losfahren, wenn sich der Schleier über der Landschaft etwas hebt und zumindest erste Blicke in den blauen Himmel freigibt.

Nebel und Sonnenschein, diese Kombination führt zu dem farbenprächtigen Halo, den die Drohne um Flora herum aufgenommen hat:

Von Port Hardy aus geht es erstmal wieder in die Einsamkeit: die Broughton Islands sind unser erstes Ziel. In dem Inselwirrwarr wählen wir die Waddington Bay als Ziel, ein toller Tip von Tereza und Jakub.

Und wir haben Angelerfolg. Ein großer Grünling geht an den Haken, wieder mal eine neue Art Fisch für uns, sehr lecker.

Die nächste Ankerbucht haben wir auch wieder für uns allein, Shoal Harbor nur etwa 5 sm weiter östlich. Die Einfahrt ist eng mit Flachs gleich neben uns, aber der Bewuchs mit Kelp zeigt die Lage der Unterwasserfelsen gut an und so können wir uns problemlos hindurchschlängeln.

Mit dem Dinghy fahren wir ein Stück zurück zur Echo Bay. Michelle und Tom von der Paraiso hatten uns in Alaska ans Herz gelegt, hier unbedingt das kleine Museum in den grünen Häuschen zu besuchen.

Wir machen Florecita am Steg fest und oben am Hang erhebt sich Billy aus seinem Gartenstuhl und kommt langsam zu uns herunter. William “Billy” Proctor ist 87 Jahre alt. Fast ebenso lange hat er am Strand Fundstücke aufgesammelt und zusammengetragen, Muscheln ebenso wie Gebrauchsgegenstände der Ureinwohner, kleine und medizinballgroße Netzbojen aus Glas, die vom fernen Japan herüber getrieben sind, Flaschen aller Art, Otter-, Wolfs- und Bärenfallen, schön säuberlich handbeschriftet, Angelköder allenthalben, ergänzt mit Haushaltsgegenständen und Werkzeugen, wie sie hier in Gebrauch waren zu einem Einblick in die Zeitgeschichte.

Die eigentliche Attraktion des Museums aber ist Billy selbst. Still, fast schüchtern, weiß er doch (auf unsere Frage) zu jedem Ausstellungsstück eine kleine Geschichte zu erzählen. Die Fallen etwa hat er selbst benutzt, er erklärt uns, in welchen Wintermonaten man die besten Felle erhält und zeigt uns die Werkzeuge, mit denen die Pelze weiter bearbeitet wurden. Erzählt, das über den Fallen ein Werkzeug zum Öffnen in die Bäume gehängt wurde, für den Fall, dass versehentlich ein Mensch hinein trat.

Ungefähr ein Eintrag pro Tag findet sich im Gästebuch. Billy nimmt sich Zeit, wir auch.

😊

Zurück auf Flora sind wir zwar noch immer das einzige Boot am Ankerplatz und sehen auch keinen anderen Menschen, dafür haben es sich aber Robben auf den Holzstämmen vor einer Hütte am Ufer bequem gemacht. Knapp 30 von ihnen zählen wir in der kleinen Bucht.

Wenn sich die Tiere hier so wohl fühlen, sollte dann auch …

Ja, unser Krebskorb ist endlich mal wieder gefüllt. Die beiden Weibchen gehen gleich zurück ins Wasser, aber das große Männchen sorgt für ein Festmahl auf Flora.

Am nächsten Morgen motoren wir bei sich lichtendem Nebel weiter durch den Tribune Channel in die Kwatsi Bay.

Der Törnführer verspricht spektakulär steile Hänge rund um die Bucht und damit hat er recht. Nicht aber mit der erwähnten Marina, der wir wegen des schlechten und steil ansteigenden Ankergrunds eigentlich den Vorzug geben wollten. Die Anlage ist verlassen, die Landverbindung des Schwimmsteg versunken.

Der vordere Teil des Steges allerdings ist noch nutzbar, wir machen für die Nacht fest und erkunden die Umgebung. Die steilen Felsen am Ufer zeigen mit ihrem Farbenspiel, dass hier wohl Eisen und Schwefel am Werk sind. Ein Fender hängt ein Stück entfernt in einem Baum. Als wir mit dem Dinghy dort anlanden, entpuppt er sich als der erhoffte Wegweiser für einen kurzen Trail hinauf zum Wasserfall im Wald. Mangels Regen (!) nur ein Schatten seiner sonstigen Fülle, aber trotzdem ein schöner Anblick und so können wir ein bisschen im Bachbett herumklettern.

Kurz vor dem Dunkelwerden tuckert dann doch noch ein zweites Boot in die Bucht, George und Ben aus Washington (State), wie Tereza und Jakub mit einer Hans Christian 38 unterwegs. Wir haben zusammen einen schönen Abend auf der Flora und werden am nächsten Morgen zu Pancakes auf die “Island Time” eingeladen.

Wie üblich, danach hat sich der Nebel gelichtet, es kann weitergehen. Strategisch günstig nah am Eingang des etwas kniffligen Chatham Channel gelegen, haben wir uns als Tagesziel die Lagoon Cove Marina ausgesucht (wieder eine Empfehlung von Michelle). Marina ist dabei vielleicht etwas irreführend: ein Schwimmsteg mit zwei Querstegen, von denen einer das Fueldock ist. Familiengeführt und liebevoll ausgestattet. Wir sind die einzigen Gäste und es ist ziemlich günstig: jetzt in Nachsaison 45 kanadische Dollar, umgerechnet gut 33 Euro pro Nacht. Mit perfektem leistungsstarken WiFi über Starlink, mit dem wir endlich einige benötigte Updates laden können. Und mal wieder einen Blogbeitrag posten 😉.

Nebel, Narrows, Fury und die Ottershow

Der Regen ist erst mal durch, die Wolken haben sich verzogen. Die Nächte sind wieder sternenklar – in der ersten Nachthälfte. Ab Mitternacht bildet sich dann aber meist Nebel über dem warmen Pazifikwasser. Am späten Vormittag löst er sich wieder auf.

Macht nichts, von der Pruth Bay sind es nur etwa 20 Meilen bis zu unserem nächsten Ankerplatz. Wir haben die Fury Cove ausgewählt, weil sie strategisch günstig für den Absprung zur Passage um das Cape Caution liegt.

Die Fury Cove liegt noch eben östlich von Calvert Island. Südlich davon ist die geschützte Inside Passage insoweit unterbrochen, als eben das Stück bis Vancouver Island keinen Inselschutz gegen den Pazifikschwell und die entsprechenden Windsysteme bietet, dafür aber starke Tidenströme und eine Vielzahl von Untiefen: Cape Caution (wörtlich übersetzt: Kap Vorsicht/Warnung/Achtung) trägt seinen Namen zu Recht.

Fury Cove hat eine etwas verwinkelte, schmale Einfahrt durch ein Inselgewirr. „Entering … for the first time can be a hair-raising experience“ schreibt der Douglas (Törnführer). Aber bei dem ruhigen Wetter ist es wenig dramatisch. Und obwohl die Bucht zwei (nicht befahrbare) Öffnungen nach Westen hat, bleibt der Schwell wunderbarerweise draußen, der Ankerplatz ist ruhig wie ein Ententeich, obwohl sich draußen die Wellen krachend an den Felsen brechen.

Überhaupt ist Fury ein toller Ankerplatz. Mit dem Dinghy setzen wir zu einem der in die Felsen eingebetteten Sandstrände über und können die größere Insel Fury Island auf einem Trampelpfad durchs Inselinnere erkunden. Auch hier ist die Hochwasserlinie der Küste wieder voller Treibholz.

Und der Abendblick aus dem „Küchenfenster“:

Am nächsten Morgen das gleiche Spiel: Nebel. Gegen 10.00 Uhr fahren wir los und scheinen ihn hinter uns zu lassen. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, immer wieder machen sich Nebelbänke breit, wir sind froh über das Radar. Auch Cape Caution schaut nur zum Teil aus dem Nebel.

Wir entscheiden uns, heute nicht bis Port Hardy durchzugehen, sondern noch einen Ankerstop im Miles Inlet einzulegen. Prompt reißt der Nebel komplett auf und wir können die schmale Gasse zum Ankerplatz bei strahlendem Sonnenschein durchfahren. Die Skizze im Törnführen warnt vor einer Flachstelle in der Durchfahrt mit nur einem Faden Tiefe (die amerikanischen und kanadischen Papier-Seekarten und auch der Törnführer verwenden hier wie auch in Alaska durchgängig die für uns sonst eher ungewohnte Maßeinheit Faden). Das wären nur rund 1,8 Meter, aber wir haben fast Hochwasser bei rund drei Metern Tidenhub. Die Navionics-Karte gibt an der flachsten Stelle 4,6 m an (plus Tide). Tatsächlich haben wir mindestens 7,6 m, das passt also mit Navionics und wir könnten mit Floras 2 m Tiefgang zur Not auch bei Niedrigwasser auslaufen.

Das schmale Miles Inlet bietet ein paar Besonderheiten. So ankern wir praktisch mitten auf einer Kreuzung. Ein kleines Stück in die beiden Seitenarme hinein wäre Ankern auch noch möglich, aber der Schwoiraum ist dann doch sehr begrenzt.

Die zweite Besonderheit: auch wenn es zunächst aussieht, als würde es noch ein Stückchen weiter gehen, sollte man Erkundungstouren nur mit dem Dinghy oder Kanu unternehmen und zeitlich gut planen.

Was sich nämlich bei Hochwasser noch so präsentiert…

… sieht bei ablaufendem Wasser noch vor Niedrigwasser schon so aus:

Wir können den kleinen Wasserfall jetzt von unserem Ankerplatz aus sehen und hören, unsere Dinghy-Erkundungstour im südlichen Arm des Miles Inlet endet nach einem 90 Grad Knick ebenfalls vor einem beeindruckenden Tiden-Wasserfall. Und doch sind die Rapids hier im Miles Inlet nur eine kleine Fingerübung der Natur (*). Knapp dreieinhalb Meile nordöstlich liegen die Nakwakto Rapids, in der Seekarte mit einem „⚠️“ versehen, sie gehören zu den kräftigsten Tidenstromschnellen der Welt. Bis zu 14 kn Geschwindigkeit erreichen die Wassermassen dort bei Flut, bei Ebbe werden es sogar bis zu 16 kn. Die Tuburlenzen und Eddies werden als „extremly hazardous“ beschrieben. Und doch: bei Stillwasser, egal ob hoch oder niedrig, sollen sie problemlos von Yachten passiert werden können, die beiden möglichen Routen sind selbst bei Niedrigwasser noch 10 bzw. 16 m tief.. Dann ist der Weg frei in die beiden großen, hinter der kurzen Schmalstelle der Nakwakto Rapids liegenden Fjorde Seymour Inlet und Belize Inlet. Aber das heben wir uns auf für ein andermal, vielleicht.

Zwar ankern wir auch im Miles Inlet (wie an den letzten Ankerplätzen auch) als einziges Boot, allein sind wir aber trotzdem nicht. Ein großer Seeotter dreht den ganzen Nachmittag völlig entspannt rückenschwimmend seine Runden um die Flora, döst treibend in unserer Nähe und verschwindet nur kurzfristig mal, um sich einen Krebs als Snack zu holen. Was für eine wunderbare Show:

(*) … oder des Planetendesigners Slartibartfaß. Wer statt unseres Douglass-Törnführers lieber Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder die anderen vier Bände von dessen „fünfbändiger Triologie“, insbesondere den dritten Band „Das Leben, das Universum und der ganze Rest“ liest, kennt ihn sicherlich. Ich musste jedenfalls sowohl in Alaska als auch hier in BC öfter an ihn und seine Liebe zu den von ihm designten Fjorden („die einem Kontinent ein schönes barockes Flair verleihen“) denken.

😊