Das Gute und das Nicht-so-Gute.

Wir fangen mal mit den guten Nachrichten an. Wir haben tatsächlich kurzfristig einen Hafenplatz in der Taina Marina und auch einen Flug nach Deutschland bekommen (auch wenn der Preis für letzteren ziemlich unverschämt ist). Aber entschieden ist entschieden. Schon Freitag früh fliegen wir los, sollen Samstagabend in Hamburg ankommen.

Bevor wir die Cook’s Bay auf Moorea verlassen, präsentiert sie sich anders als am Vortag dann noch einmal von ihrer Sonnenseite:

Und nicht nur deshalb war es eine gute Entscheidung, hier einen Zwischenstopp einzulegen. Ballerten uns am Vortag der Wind und die Wellen noch genau auf die Nase, können wir jetzt wunderschön segeln. Auch wenn es nur 20 Seemeilen sind, wir genießen den Törn zurück nach Tahiti sehr. Beste Segelbedingungen, außerdem können wir noch mal den Code0 lüften und trocknen. In seiner Stautasche am Seezaun ist das Segel mit dem Flora-Logo in den letzten Tagen doch auch immer mal wieder nass geworden und für unsere geplante Abwesenheit wollen wir ihn lieber unter Deck stauen.

Zunächst mal geht es an den Ankerplatz am Flughafen, einen der wenigen offiziellen Ankerplätze Tahitis. Ist durchaus gut gefüllt, aber wir finden noch einen guten Platz gleich neben unseren Freunden Barbara und Ralph. Auf deren Lille Venn gibt es ein Fest- und Abschiedsessen.

Am nächsten Morgen wollen sie nach Moorea aufbrechen. Eigentlich. Ein Elektrowurm legt die Ankerwinsch der Lille Venn lahm. Bei der Suche kann ich (gemeinsam mit Jeroen von der My Motu) mehr oder weniger nur moralische Unterstützung und Handlangerdienste bieten, aber am Ende seiner systematischen Suche findet Ralph die versteckte Schwachstelle im Kabel.

Beim Dinghy-Cruisen durchs Ankerfeld begleitet und dann eine Weile ein Adler-Rochen, im klaren Wasser ist auch sein Schatten auf dem Sandgrund klar auszumachen.

Nachdem die Lille Venn mit Verspätung dann doch Richtung Moorea aufgebrochen ist, sagen Wiebke und ich “Hallo” bei der “Wasabi”, die mit deutscher Flagge ganz in unserer Nähe ankert. Sie laden uns zum Sundowner ein, wir haben einen schönen Abend mit Andrea und Hans-Jörg und nicht nur das. Hans-Jörg bietet uns an, am nächsten Tag mit ihm im Jeep den Dirt Track durch die Berge über die Inselmitte von Tahiti zu nehmen. Lassen wir uns natürlich nicht entgehen und es wird ein unvergessliches Erlebnis.

Mit diversen Fluss-Durchfahrten, einem „Tropfsteinhöhlen“-Tunnel, zum Teil an steilen Hängen entlang führt die zumeist einspurige, nur teilbefestigte Piste einmal durch das fast unbewohnte Zentrum der gebirgigen Insel. Schlaglöcher satt, aber ebenso Wasserfälle, Seen und atemberaubende Ausblicke im Gebirge. Das Wetter spielt ganz gut mit. Klar hängen Wolken in den Bergen, aber meist haben wir gute Sicht. Es regnet nur einmal kurz, zum Teil können wir sogar das Targa-Dach abnehmen.

Am Abend treffen wir uns dann zu sechst in einem der Restaurants an der Taina Marina. Zu Andrea, Hans-Jörg und uns beiden kommen noch Nora und Ralf von der Barbarella dazu, wieder ein schöner Abend.

Tja, und heute verlegen wir Flora dann in die Taina Marina. Wir melden uns wie gewünscht 10 Minuten vor der Einfahrt per Funk an. Das Anlegen muss dann aber erstmal warten, die Mitarbeiter der Marina klarieren von ihrem Motorboot aus und schnorchelnd erstmal einige Mooringleinen, eine Viertelstunde kreisen wir vor dem Hafen. Aber dann klappt das Manöver trotz ordentlich Wind ganz gut. Mit derzeit drei Heckmooringleinen und dem Bug zum halbhohen Schwimmsteg liegt Flora hoffentlich sicher.

Aufklarieren, Wäsche waschen in der Marina-Laundry, Hafenformalitäten und dann erste Vorbereitungen, um das Boot für einige Wochen allein zu lassen. Der Wassermacher muss für die Zeit der Nichtbenutzung „gepickelt“ werden, sonst leidet die Membran. Dazu wird ein Biozid (Metabisulfite) in 10 Litern Wasser aufgelöst, die dann von der Pumpe in die Membran gespült werden. Eigentlich. Nur leider springt die elektrische Hochdruckpumpe des Wachermachers nicht an. Gestern hatte sie noch einwandfrei funktioniert, heute: kein Mucks. Grrr. So wird aus der schnell zu erledigenden Routineaufgabe eine aufwändige Fehlersuche. Ist es der Schalter? Ein Kabel? Die Pumpe selbst? Müßig zu erwähnen, dass das Schaltpanel im Bad im Schrank, die Pumpe in der Ecke unter der Achterkoje und die Kabel quasi überall zwischen Batterie, Sicherungskasten, durch den Motorraum und die Badezimmerschränke hindurch verbaut sind. Machen wir vor der Abfahrt halt nochmal richtig Chaos im Boot. Der Fehler ist übrigens bisher noch nicht gefunden, morgen geht die Suche weiter. Immerhin konnten wir (mit etwas Fern-Hilfe durch Chief Jan) heute den Schalter als Übeltäter schon mal ausschließen.

Und nun?

Der Ankerplatz hinter dem Riff am Point Vaipahu ist belebt. “Vibrant”, wie unserer amerikanischer Nachbar es formuliert. Ausflugsboote, Tauchboote und Schnorchelboote sausen vom nahegelegenen Hilton-Resort mit seinen edlen Wasser-Bungalows durchs Ankerfeld zum Außenriff.

Wer wollte es ihnen verdenken. Dazu kommen je nach Wind die SUPs und Kayaks oder die Surf- und Kiteboards der Segler. Oder ihre Dinghys, wenn sie selbst zum Schnorcheln oder Tauchen an die Bojen außen am Riff fahren. Und – aus Seglersicht schon manchmal unangenehm – die Jet-Skis. Auch sie sausen täglich mehrmals im (geführten) Formationsflug vorbei und schaukeln uns mit ihren Wellen ziemlich durch.

Na klar, Moorea ist eben auch ein touristischer Hot Spot.

Ich muss aber zugeben, dass mir das weniger ausmacht, wenn ich mich selbst sportlich betätigen kann. Jetzt, mit meiner Beinverletzung, geht das auf absehbare Zeit nicht. Morgens kurz ins Wasser hüpfen, dabei vielleicht ein bisschen den Wasserpass schrubben? Wingkiten lernen? SUP? Kayak? Schnorcheln? Tauchen? Alles Tabu! Hiken fällt ebenfalls aus, selbst Wandern geht nicht. Und das, obwohl ringsum die traumhafte Umgebung dazu verlockt.

Bein hochlegen.

Es ist ein feiner Unterschied zwischen nichts tun müssen (oder es sich jedenfalls selbst einteilen zu können) und nicht machen DÜRFEN.

Hinsichtlich eines möglichen Deutschlandbesuchs sind wir weiter auf der Suche nach einem Liegeplatz für Flora. Gestaltet sich nicht ganz einfach, aber wir bleiben dran. Am Steg hier auf Moorea wird es nichts, da hätten wir wesentlich langfristiger buchen müssen.

Von der kleinen Werft in der Phaeton Bucht drüben in Tahiti bekommen wir ebenfalls eine Absage, weder an Land noch im Hafen sind Plätze verfügbar. In der Papeete Marina können wir nicht reservieren, müssten vor Ort sein und täglich fragen. Etwas südlicher in der Marina Taina könnte es vielleicht klappen, aber auch da wäre es besser, vor Ort zu sein.

Wir beschließen, zurück nach Tahiti zu segeln. Anker auf, los geht’s. Aber außerhalb des Riffs bläst uns der Wind kräftig genau auf die Nase, laut Wetterbericht soll er jetzt doch erst später drehen. Das Wetter ist auch eher durchwachsen mit vielen tiefhängenden Wolken. Kurzentschlossen laufen wir die nächste Bucht auf Moorea an und ankern in der Cook’s Bay vor dem Örtchen Paopao.

Klar, bei dem Wetter keine Reiseprospekt-Hochglanzschönheit. Und doch: was für eine beeindruckende Kulisse.

Und hier vor Anker bekommen wir dann doch eine ermutigende Email der Taina-Marina, dass sie uns wohl einen Platz anbieten können.

Dann werden wir jetzt mal nach Flügen suchen. 😎

Von Tahiti nach Moorea

Wir stecken ein bisschen fest. Wissen nicht so recht, wie wir am besten weitermachen. Nachdem wir lange überlegt und dann die Reservierung für Neuseeland gemacht hatten, schien erst einmal alles entschieden und das fühlte sich gut an.

Aber dann schleicht sich doch wieder die vorher schon erwogene Alternative in unsere Köpfe. Doch noch eine weitere Saison in Französisch Polynesien? Doch statt im Dezember jetzt schon Ende August mal wieder nach Hause fliegen? Zu Wiebkes Geburtstag und zu meinem Abi-Treffen zu Hause zu sein wäre klasse. Wir klären mit unserer Versicherung was geht (und zu welchen Bedingungen).

Dieses Jahr wird ein La Niña Jahr, tropische Stürme im Südpazifik sind deutlich unwahrscheinlicher. Gegen rund 40 % Aufschlag wären wir auch in der Zyklonsaison hier versichert, wenn wir auf See sind oder das Boot auf einem spezielle Anforderungen erfüllenden Lagerbock an Land steht. Letzteres ist allerdings praktisch nicht machbar, da solche „aus einem Stück gefertigten“ Lagerböcke hier nicht verwendet werden. Bliebe nur die einzelne Approbation des Lagerbocks durch die Versicherung, scheint ebenfalls nicht sehr praktikabel. Aber wenn wir jetzt schon nach Hause flögen, wären wir vor November wieder da und an Bord. Hm. Wir erkundigen uns nach Hafenplätzen, aber auch das erweist sich als schwierig. Also bleiben wir (planerisch) weiter in der Schwebe. Untypisch für uns, ungewohnt.

Egal. Nach zwei teuren Wochen in Papeete, diversen Erledigungen, mit wieder funktionierendem AIS und Watermaker verlassen wir den schön ruhigen Ankerplatz von Arue. Dort wurden wir zwar geduldet, im Büro des Yachtclubs wies man uns aber schon auf verschärfte Regeln und Kontrollen ab August hin. Der Bojenlieger direkt neben uns ist zurück, es wird also auch eng.

Wir holen den Anker auf, fahren Richtung Point Venus. Aber die drei Kats dort liegen bei dem Wind recht unruhig. Wir drehen ab und entschließen uns, direkt hinüber nach Moorea zu segeln. Das sind nur ungefähr 20 Seemeilen, allerdings derzeit hoch am mit 20 bis 25 kn blasenden Wind.

So wird es eine flotte, wenn auch etwas raue Überfahrt, drei Reffs im Groß und die Fock.

Abschied von Tahiti
aber da sieht man schon Moorea.

Beim Näherkommen zeigt sich dann, trotz anfänglich noch grauen Himmels, die landschaftliche Schönheit von Moorea.

Die tief in die Nordküste eingeschnittene Bucht von Opunohu ist schon aus der Entfernung gut auszumachen, mehrere riesige Superyachten (mit eigenen Hubschraubern an Bord) zeigen den Standort an.

Etwas näher sehen wir dann auch die Wellen über dem Saumriff brechen und dahinter gut geschützt den unseren anvisierten Ankerplatz.

Sieht voll aus, aber natürlich findet sich noch ein Plätzchen.

Interessant ist, dass wir auf der Überfahrt und auch hier am Ankerplatz größere Teppiche von piksigen Algen herumtreiben sehen. Sie ähneln Sargassum, allerdings sehen wir nicht die für diese in der Karibik verbreitete Alge typischen Blasen (edit: doch, wir haben jetzt auch die Blasen entdeckt, es scheint eine Sargassum-Art zu sein).

Am nächsten Tag ist der Wind fast weg, die Algen auch. Eine der Superyachten ist abgefahren, dafür liegt jetzt der kleine Kreuzfahrer „Paul Gaugin“ (318 Gäste) an seinem Platz.

Davor liegt die 86 Meter lange Segelyacht „Aquijo“, sie kann mit ihrer 17-köpfigen Crew nur bescheidene 12 Gäste aufnehmen und ist in der Nebensaison für eine halbe Million Euro pro Woche zu chartern.

Tja, und dann sind da die glücklichen Eigner aus aller Welt mit ihren kleineren Booten, die ihren Törnplan selbst bestimmen können (sich dafür aber auch wie Eingangs beschrieben ein bisschen mehr Gedanken machen müssen beziehungsweise dürfen).

Die Traumkulisse von Moorea ist für alle dieselbe ☺️.

Covergirl Flora

Im Transocean Magazin ist wieder einmal ein Artikel von uns erschienen, volle sieben Seiten. Unser Thema in dieser Ausgabe: San Francisco.

Besonders erfreulich ist natürlich auch, dass unsere Flora gleichzeitig auch noch Cover-Girl ist.

Sehr schön. Und was machen wir sonst so?

Erstmal Schnorcheln am Bommie nahe bei Flora.

Geimeinsam mit Alex von der „No Stress“ und Ralf von der „Barbarella“ fahren wir dann am Nachmittag mit unserem Dinghy aber auch nochmal in den Südpass von Fakarava. Wiebke macht die Begleitung und bleibt im Dinghy, wir anderen drei tauchen noch einmal mit den Haien. Zur besseren Einordnung, weil Graue Riffhaie vielleicht nicht ganz so geläufig sind: in der Größe liegen sie nur leicht über den Schwarzspitzen-Riffhaien. Männchen werden maximal 2,50 m lang, Weibchen sind etwas kleiner.

Das Tauchen mit ihnen ist (auch) wegen ihrer großen Anzahl aufregend, aber nicht stressig. Die Haie bewegen sich zumeist ganz ruhig, scheinen uns kaum zur Kenntnis zu nehmen. Wir unsererseits sehen zu, dass wir am Rand der Wall of Sharks bleiben und sie möglichst wenig stören. So treiben wir mit der Strömung seitlich an ihnen vorbei.

Beim Ausklingen des Tauchgangs im flacheren (und damit lichtdurchflutetem) Wasser kommen dann auch die Farben wieder besser durch. Da strahlen die Falterfische und der Pfauen-Kaiserfisch …

… und auch der skurril geformte Trompetenfisch und die Ananas-Seewalze kommen selbst ohne auffällige Farben gut zur Geltung.

Nur der Camouflage-Zackenbarsch vertraut weiter auf seine Tarnung und hält sich versteckt. Kein Wunder, er ist eine Lieblingsspeise der Haie.

Das Deko-Bier nach dem Tauchen und der Sundowner auf dem Vordeck gehen ineinander über. Und was für ein Sundowner. Zuerst scheint sich die Sonne hinter den Wolken zu verstecken, dann bricht sich doch noch einmal durch und beleuchtet nach ihrem Untergang die flauschigen Wolken noch von unten.

Red sky at night, sailor‘s delight.

☺️

Fakarava. Wall of Sharks.

Die Südostecke von Fakarava ist klasse. Der Starkwind flaut langsam ab, jetzt können wir auch beruhigt die Sandbänke auf dem Riff erkunden.

Ein Video dazu habe ich bei Facebook eingestellt.

Aber das ruhige Wetter lädt auch dazu ein, noch einmal am Südpass zu ankern und jetzt auch dort zu tauchen.

Die WALL OF SHARKS. Na gut, man könnte meinen, dass es die Tourismus-Manager in Fakarava es mit der Vermarktung einfach nur besser hinkriegen als anderswo. Schließlich gibt es in praktisch allen Pässen der Tuamotus hohe Hai-Konzentrationen. Das schnell fließende Wasser ist für diese Raubfische einfach ideal. Sie brauchen durchströmte Kiemen für die Sauerstoffzufuhr. Hier können sich die vornehmlich nachtaktiven Jäger tagsüber ausruhen, quasi auf der Stelle stehen. Dazu kommt, dass die abgelegene Lage der Tuamotus mitten in der Weite des Pazifiks zwischen Südamerika und Australien und abseits der großen Touristenströme offenbar den Korallenriffen sehr zu Gute kommt. Diese Ökosysteme können sich hier noch immer weitgehend ungestört entwickeln. Auch das bietet beste Voraussetzungen für die Haie.

Das ist natürlich nicht nur in Fakarava so. Aber hier sind die Haie seit 2008 zudem auch noch umfänglich geschützt. Seit 2016 ist Fakarava auch als Unesco Biosphärenreservat Reservat anerkannt. Eine Weitere Besonderheit ist, dass jeweils zum Vollmond im Juni und Juli Unmengen von Zackenbarschen der Art Camouflage Grouper (Epinephelus Polyphekadion) hier zur Paarung einfinden. Gleichzeitig bilden sie ein Festessen für die Haie. Am Südpass von Fakarava findet sich aus all diesen Gründen die weltweit höchste Konzentration von Grauen Riffhaien. Mehrere Hundert sind es wohl immer, in der Saison sollen es laut einer wissenschaftlichen Studie über 700 (sic!) sein.

Das wiederum macht den Südpass von Fakarava zu einer Berühmtheit unter den Tauchplätzen dieser Erde. Wo wir schon mal hier sind, wollen wir uns das natürlich nicht entgehen lassen.

Den ersten Tauchgang machen wir mit einer der beiden örtlichen Tauchschulen des kleinen Dörfchens am Pass. Schon im Flachwasser unter dem Steg der Tauchschule tummeln sich Haie (hier aber die kleineren Schwarzspitzen-Riffhaie, meist unter 2 Meter) und imposante Napoleon-Lippfische.

Und auch auf dem weiteren Tauchgang gibt es viel zu sehen. Bekannte Rifffische wie die Papageifische mit ihren kräftigen Kiefern, mit denen sie an den Korallen herumknuspern (und letztlich zum feinen Sand an den Stränden beitragen). Falterfische mit langem Schnabel und – putzig anzusehen – Einhornfische. Eine Doktorfisch-Art, die auch als Pinocchio-Fisch durchgehen würde.

Ok, aber was ist denn nun mit den Haien? Einzelne Exemplare sehen wir gleich zu Beginn. Weißspitzenhaie liegen auf kleinen Sandstellen, Schwarzspitzenhaie ziehen oben am Riff entlang. Zur Mitte des Passes aber, wo es tiefer wird, bewegt sich eine Vielzahl von Schatten.

In etwa 20 Metern Tiefe suchen wir uns einen strömungsgeschützten Platz hinter einigen abgestorbenen Korallen. Es ist kaum zu fassen. Auf diesem Tauchgang und auch auf dem nächsten, den wir ohne Tauchschule machen, wird der Tauchplatz im Südpass seinem Spitznamen “Wall of Sharks” jedenfalls absolut gerecht.

Hier ein kleines Video dazu, diesmal auf Instagram.

Das Weitwinkel der GoPro-Kamera fängt die Nähe und Dichte optisch nicht optimal ein, aber sie leistet uns gute Dienste.
Sicher mit die spektakulärsten Tauchgänge, die wir bisher gemacht haben.

Tahuna Maru: wo Thor Heyerdahl mit seiner Kon-Tiki strandete.

Manchmal ist nicht direkt ersichtlich, was einen Ankerplatz am Außenriff von den vielen möglichen anderen abzuhebt und fast jedes Boot anzieht, das dieses Atoll besucht. Auf dem Riff von Raroia gibt es eine Vielzahl kleiner Inselchen (Motus). Obwohl äußerlich völlig unspektakulär, hebt sich das Motu “Tahuna Maru” von seinen Schwesterinseln ab: hier ist historisches passiert. Ein kleines steinernes Denkmal mit einer Plakette darauf erinnert daran. Als wir danach schauen, schrecken wir auf dem im Durchmesser nur etwa 75 m großen Motu erst einmal einige Feenseeschwalben auf, die im Geäst der niedrigen Bäume nisten.

Und da ist sie, ungefähr in der Mitte des Inselchens. Eingewachsen und vom Ufer aus nicht zu erkennen. Die Plakette erinnert an die Strandung des Balsa-Floßes Kon-Tiki hier auf diesem Riff im Jahr 1947. Strandung, Schiffbruch, dass hört sich eigentlich nach einem dramatischen Scheitern für diese Expedition an. Tatsächlich ist es das Gegenteil, nämlich der erfolgreiche Abschuss eines abenteuerlichen und international Aufsehen erregenden archäologischen Experiments, das den Norweger Thor Heyerdahl berühmt machte.

Das stilisierte Gesicht auf dem Denkmal stellt den mythologischen Schöpfergott der Inka dar, der der Legende nach aus dem Osten kam, die Kultur der Inka gründete und dann nach Westen weitersegelte. Die Darstellung zierte das Segel des Balsafloßes, mit dem Heyerdahl die grundsätzliche Seetauglichkeit präkolumbianischer Boote und damit die Möglichkeit der Besiedelung Polynesiens von Südamerika aus bewies. Gestaltet wurde es vom Künstler Erik Hessenberg, der als Steuermann Teil der sechsköpfigen Besatzung der Kon-Tiki war. Mit den vorherrschenden Winden und Strömungen erreichte die Kon-Tiki von Chile aus nach 101 Tagen Raroia und strandete hier.

Wer mehr erfahren möchte über die Strandung des Floßes auf diesem Riff und darüber, wie die Inselbewohner auf der anderen Seite des Atolls darauf aufmerksam wurden, dem empfehlen wir das YouTube-Video unserer Segelfreunde Janna und Ilja von der “Thula”, die sogar ein Interview mit dem letzten noch lebenden Zeitzeugen hier auf Raroia gemacht haben. Absolut sehenswert.

Allerdings jagt uns die Vorstellung – mit welchem Boot oder Floß auch immer – hier von der Brandung auf das scharfkantige Riff geschleudert zu werden, einen Schauer nach dem anderen über den Rücken.

Dann doch lieber in der ruhigen Lagune auf der Innenseite des Riffs ankern und die Brecher nur aus der Ferne sehen.

Und in dem klaren, geschützten Wasser gehen wir ausgiebig schnorcheln.

Farbenfroh mit Wimpelfischen, eingewachsenen Riesenmuscheln und Pfauen-Zackenbarschen. Natürlich sehen wir dabei auch immer wieder Haie, wie diesen in einer Korallenhöhle ruhenden Ammenhai …

… oder (häufiger) einen der verbreiteten Schwarzspitzen-Riffhaie:

Beide Arten sind für Menschen ziemlich ungefährlich. Dieser Riffhai ist übrigens mit einem seiner typischen Begleiter unterwegs, ein Remora hat sich an seinem Bauch festgesaugt. Auf deutsch heißen diese maritimen Tramper “Schiffshalterfische”. Warum wohl?
Der Blick unter die Flora an diesem “Kon-Tiki” genannten Ankerplatz gibt da gewisse Anhaltspunkte:

Wenn sie doch bloß auch ordentlich das Unterwasserschiff putzen würden!

Windstille. Wenn die Schönheit des Atolls so richtig gespiegelt wird.

Es ist ein seltenes Geschenk. Meistens streicht ein kräftiger Passatwind über die Atolle der Tuamotus, kaum gebremst von den flachen Inselchen auf den Ringriffen.

Heute aber zeigt sich das Wasser der Lagune von Raroia spiegelglatt, nur ab und zu deuten kleine Katzenpfötchen auf der Oberfläche mit sanften Kräuselungen einen ganz leichten Windhauch an.

Draußen brandet gleichwohl die Dünung gegen das Riff, drinnen in der Lagune ist es so still, als habe die Natur kurz den Atem angehalten.

Wir wechseln den Ankerplatz. Etwa 22 Seemeilen misst die Lagune Raroia in der Länge von Nordost nach Südwest. Es gibt (gerade bei Schwachwind) unzählige Möglichkeiten, irgendwo an einem kleinen Motu zu ankern.

Anders als von uns gedacht, lassen sich die unter der Wasseroberfläche verborgenen Korallenköpfe von Deck aus bei diesen extrem ruhigen Bedingungen aber nicht etwa besser, sondern im Gegenteil fast überhaupt nicht erkennen. Das glatte Wasser spiegelt den Himmel. Obwohl wir mit der Sonne im Rücken und mit polarisierender Brille unterwegs sind, bleiben die Korallen praktisch unsichtbar.

Trotz Sonne im Rücken schwer oder gar nicht zu sehen: die Korallenköpfe zwischen uns und dem Motu auf dem Riff

Ein Ausguck auf der Saling hoch im Mast wäre jetzt hilfreich, aber das ist für uns ebenso wenig praktikabel wie eine dauernde Kontrolle mit der Drohne. Wir schlängeln uns deshalb mit langsamer Fahrt und stetem Blick auf das Satellitenbild um die Bommies herum südwärts. Das ist durchaus nervenaufreibend und so lassen wir uns gern von einem kleinen Sandfleck mit nur einer ausgewachsenen Palme darauf näher ans Riff locken, gehen an diesem malerischen Motu für eine Kaffeepause vor Anker.

Bestaunen die Brecher auf dem Riffdach und können es kaum fassen, das alles hier ganz für uns allein zu haben.

Hier speichern wir uns auf Basis des Satellitenbildes eine eigene Route, etwas anders als der von einem anderen Boot erhaltene Track, dem wir bisher gefolgt sind.

Ausgeruht, beruhigt und frisch gestärkt geht es dann weiter in Richtung Ankerplatz “Kon Tiki”, benannt nach dem Balsa-Floß, mit dem Thor Heyerdahl 1947 hier strandete.

Schon von weitem können wir dort Segelboote vor Anker erkennen, wenngleich durch die über dem Wasser flirrende Luft seltsam verzerrt und zugleich gespiegelt, ein fast surrealer Anblick.

In der Abendsonne vor Ort wirkt das naturgemäß wieder ganz anders, aber nicht weniger faszinierend schön.

Danke für dieses kostbare Intermezzo. Wir wissen es sehr zu schätzen. Schon am Abend kommt Wind auf, der in der Nacht dreht und kräftig auffrischt.

Vor Anker im Atoll: das “Floaten” der Kette beim Ankern auf dem Dalmatiner

Es ist eine der Sachen, über die wir uns im Vorfeld ziemlich viele Gedanken gemacht haben: das Ankern im Atoll mit Bojen, welche die Ankerkette teilweise anheben. Na klar, wir hatten davon gelesen, aber es widerspricht so sehr der gelernten, bisher angewandten Ankertechnik. Danach soll nämlich der Zugwinkel der Kette auf den Anker flach sein, damit sich der Haken fest in den Grund graben kann. So sind moderne Yachtanker konstruiert, das ist ihr System. Und da ist es schlicht gegen jede Intuition, die Kette mit Bojen anzuheben, weil es doch den Zugwinkel verschlechtern muss. Kann das wirklich funktionieren?

Wie bei so vielem beim Segeln geht es auch hier um den besten Kompromiss im Umgang mit gegensätzlichen Anforderungen.

In Atollen – wie aktuell hier in Raroia – gibt es durch das umlaufende Außenriff zwar einen wunderbaren Schutz gegen den Schwell des Ozeans. Die Lagune ist aber gespickt mit Korallenköpfen. Sie werden oft als “Bommies” bezeichnet. Die großen Bommies reichen aus der in weiten Teilen über 30 m tiefen Lagune von Raroia bis knapp unter die Wasseroberfläche, sie machen die Anfahrt durch die Lagune vom Pass bis zum Ankerplatz knifflig. Auf dem Satellitenbild sind sie als helle Flecken im dunkelblauen Wasser gut auszumachen.

(Ansicht in der Noforeignland-App)

Im flacheren Wasser des Ankerplatzes kehrt sich das Farbbild um. Auf dem hellen Sandgrund sind jetzt die zahlreichen kleineren Bommies am Grund als dunkle Flecken zu erkennen: wir ankern „auf dem Dalmatiner“.

(Ansicht in der Noforeignland Website)

Auch wenn die Bommies einfach nur Felsbrocken wären, könnte sich die Ankerkette verhaken oder beim Schwoien um sie herum wickeln – mindestens ärgerlich und gelegentlich auch gefährlich für die Beschläge des Schiffes oder weil dadurch ein notwendiges rasches Ankerauf-Manöver behindert wird. Diese Risiko bestehen natürlich ebenso auch bei den Korallenköpfen. Die Bommies aber sind zudem lebendig (Korallen eben) und zudem schützenswerter Lebensraum der Unterwasserwelt, Kinderstube der Rifffische, ein ganzes eigenes Habitat.

Und zwar ein sehr verletzliches. Eine Ankerkette kann an den extrem langsam wachsenden Korallen immensen Schaden anrichten. Das gilt es zu vermeiden.

Wie also funktioniert das „Floaten“ der Ankerkette?

Zunächst zu den „Floats“: man kann Fender verwenden, die werden aber durch den Dauerdruck des Wasser erheblich belastet. Besser sind daher Perlfarmbojen, die sich oft auf dem Außenriff angeschwemmt finden lassen. Für die Handhabung ist es am einfachsten, sie mit einer kurzen Leine zu versehen und an deren Ende einen Karabiner zu befestigen. Der kann dann beim Ankermanöver leicht in ein Glied der Kette geklickt oder beim Ankerauf-Manöver schnell entfernt werden. Die Karabiner haben wir uns bereits in Mexiko gekauft.

Zum Ankern sucht man sich einen möglichst großen Sandfleck ohne dunkle Punkte am Grund. Das ist tatsächlich hier im etwa sieben Meter tiefen Wasser von Bord aus recht gut zu erkennen.

Hier sollte beim Ankermanöver zunächst mindestens die doppelte Wassertiefe an Kettenlänge ausgebracht werden, bevor die erste Boje eingeklinkt wird. Manchmal wird empfohlen, die erste Boje als Doppelboje (zweifacher Auftrieb) zu setzen. Das kann insbesondere bei sehr engem Raum oder bei sehr wenig Wind nötig werden, um die Kette auf eine Mindesthöhe zu bringen.

Je nach Auftriebskörper werden dann im Abstand von 5 bis 10 Metern weitere Bojen gesetzt.

Wir ankern hier zum Beispiel mit 40 m Kette bei 7,5 m Wassertiefe. Nach 17 m haben wir die erste Boje eingeklickt, dann mit jeweils etwa 7,5 m Abstand zwei weitere.

Ich habe das bei verschiedenen Windbedingungen mehrfach abgeschnorchelt, die Kette ist gut von allen Korallenköpfen frei.

Nicht maßstabsgerecht, aber so in etwa sieht das Prinzip aus:

Übrigens muss man sich bewusst machen, dass die Kette einer ankernden durchschnittlichen Fahrtenyacht schon bei Windstärke 6 bis 7 Beaufort (um die 30 Knoten Wind) oder beim kräftigen Einfahren des Ankers eine annähernd gerade Linie zwischen Anker und Bugbeschlag bildet (sic!). Bei solchem Zug machen die Floats dann keinen großen Unterschied mehr. Umgekehrt wird dadurch auch deutlich, warum bei geringeren Winden die Haltekraft des Ankers durch die Floats nicht wesentlich herabgesetzt ist.

Noch eine Anmerkung: der notwendige Mindestabstand beim Vorbeifahren vor dem Bug anderer ankernder Boote erhöht sich an den Ankerplätzen in den Atollen ganz erheblich. Die Floats sind oft unter der Wasseroberfläche und entsprechend nicht immer gut zu erkennen.

Raroia Atoll: Erste Eindrücke vom ersten Ankerplatz in den Tuamotus.

Ich gebe zu, mir fehlen ein bisschen die Worte, um die ersten Eindrücke von diesem Ankerplatz im Nordosten von Raroia zu beschreiben.

Die Szenerie, die Farben, das Licht, die Stimmung.

Wir genießen, saugen es auf, versuchen dieses intensive Empfinden zu bewahren. Und sind dankbar.

Minenfeld oder Sternenhimmel? Atoll-Navigation in Raroia/Tuamotus.

Wir sind in den Tuamotus angekommen. Der letzte Teil der dreitägigen Passage war wunderschön, herrlicher Segelwind, relativ ruhige See, blauer Himmel, Sonnenschein. Und ein Sonnenaufgang zum Innehalten und Niederknien:

Wir legen tatsächlich eine Pause ein, denn trotz drittem Reff im Großsegel und sogar gereffter Fock sind wir ein bisschen zu früh vor Raroia. Erst gegen 9:00 Uhr soll Hochwasser im Pass sein, bis dahin müsste die Tide auflaufen. Stillwasser oder leicht ablaufende Tide wäre ideal für die Einfahrt in die Lagune.

Also drehen wir bei. Für Nichtsegler: dieses Manöver ist eigentlich für Starkwind und entsprechende Wellen gedacht, um sich eine Ruhepause zu verschaffen, etwas zu Essen zu kochen, eine Böe durchziehen zu lassen oder ähnliches. Mit dichtgeholten Segeln geht das Boot durch den Wind, danach gibt man sofort Gegenruder und setzt das Steuer fest. Die Fock steht dann back (bekommt also den Wind von der falschen Seite). Dadurch stabilisieren die Segel das Boot, sorgen aber kaum für Vortrieb. Das Boot driftet nur ganz langsam ab.

Jetzt, bei nur 10 kn Wind, müssen wir ein bisschen mit den Segelgrößen vor Vorsegel und Groß spielen, bis wir eine passende Einstellung gefunden haben, aber es klappt.

Flora parkt praktisch ein und wir können den Sonnenaufgang und den langsam blauer werdenden Himmel ausgiebig bewundern.

Etwa eine Stunde lang treiben wir so dahin, dann zeigt das AIS die “Elin” (zufällig ein Schwesterschiff der Flora) bei der Einfahrt in den Pass an, vor dem sie schon einige Zeit gewartet hatte. Eigentlich wäre es noch 2 Stunden zu früh dafür, aber die Elin wird im Pass deutlich langsamer statt schneller. Also schon ablaufendes Wasser? Auf die Tidenzeiten ist hier wirklich kein Verlass, zu leicht können lokale oder wettertechnische Besonderheiten die Zeiten durcheinander wirbeln.

Na dann los. Abgesehen von den Brechern auf dem Riff direkt neben der Fahrrinne macht der Pass einen befahrbaren Eindruck und tatsächlich haben wir nur kurzzeitig 3 kn Gegenstrom. Dann sind wir drin in unserer ersten Lagune der Tuamotus. Das Aufatmen muss aber noch warten, die Anspannung bleibt erst einmal hoch.

Der Grund dafür sind die Korallenköpfe (auch “Bommies” genannt), mit denen die meisten Lagunen der Tuamotus gespickt sind, auch die Lagune von Raroia. Die (aktuelle) C-Map Timezero-Seekarte auf unserem Furuno-Plotter ist ist übrigens hier völlig unbrauchbar, sie zeigt in der Lagune lediglich eine gestrichelte graue Fläche an.

Spannend ist dagegen ein Satelliten-Blick auf Raroia, etwa bei Google Earth:

Was auf den ersten Blick wie ein Sternenhimmel oder die Hautzeichnung eines Walhais wirkt, ist in Wirklichkeit ein navigatorisches Minenfeld. Fast alle der weißen Punkte in der Lagune sind Bommies, ein paar kleine Wolken sind auch dabei. Die Korallenköpfe sind deshalb so hell und sichtbar auf dem Satellitenfoto, weil sie aus der Tiefe bis dicht unter die Wasseroberfläche ragen, drüber fahren mit dem Segelboot unmöglich.

Erschwerend kommt hinzu, dass jetzt am frühen Morgen die noch tiefstehende Sonne nicht hilfreich ist, um Bommies vom Steuerstand des Bootes aus zu erkennen. Und, dass der Ankerplatz im Nordosten liegt (zur Erinnerung: wir sind auf der Südhalbkugel, die Sonne wandert von Ost über Nord nach West)! Oh, hatte ich erwähnt, dass der Wind pünktlich zur Einfahrt auf gut 20 Knoten hochgegangen ist?

So zeigen sich Bommies in natura (Bilder von heute aus Raroia):

Mit der Sonne im Rücken, gut zu sehen trotz Wellen:

Mit einer Wolke vor der Sonne und eher seitlich, na ja:

Gegen die Sonne, keine Chance:

Sind wir also Glücksritter oder Hasardeure, wenn wir da trotzdem durchfahren?

Wir meinen: nein. Woran liegt’s?

Satellitenbilder lassen sich dankenswerterweise auch zur Navigation verwenden. Das Satellitenoverlay bei Navionics auf unseren iPads zeigt die Bommies in der Seekarte sehr gut an (und anders als etwa Sandbänke verlagern die langsam wachsenden Korallenköpfe ihre Position eher selten).

Hinzu kommt: wir sind ja nicht die ersten, die sich hier hinein tasten. Die gelbe Linie ist ein Track anderer Segler. Wir folgen ihr nicht sklavisch, aber sie bietet eine gute Orientierung. Wer unseren Track (als GPX-Datei) haben möchte, möge sich einfach bei uns melden.

Tipp: man kann in Navionics auch gut vorab im Satellitenoverlay eine Route erstellen (dabei Wolkenzonen meiden) und speichern. Die lässt sich dann auch ohne Satellitenoverlay nutzen, was manchmal besser zu erkennen ist. Mit Internetempfang (Starlink?) lässt sich auch direkt in Google Earth navigieren. Wer lieber in zuvor heruntergeladenen Satellitenbildern navigiert, kann das in OpenCPN tun. Das läuft allerdings nicht auf dem iPad, dort funktioniert aber zum Beispiel SeaIQ (ist unser Backup).

Die Fahrt durch Raroia zum Ankerplatz hat jedenfalls problemlos geklappt, wir konnten zu den einzelnen Bommies jeweils einen Sicherheitsabstand von geschätzt mindestens 40 m einhalten. Das Minenfeld ist ein bisschen entschärft.

Auf Noforeignland findet sich ja unsere gesamte Reiseroute, dort sieht unser Track vom Beidrehen bis zum Ankerplatz in Raroia so aus:

Am Ankerplatz gibt es noch eine kleine Herausforderung, das erste “Floaten” der Ankerkette mit den Perlfarmbojen aus den Gambier. Klappt aber dank der vorbereiteten Karabiner zum Einklicken in die Kette ganz gut.

Nebenbei, auch das Abschnorcheln des Ankers wird ein besonderes Erlebnis, denn Raroia hält ein tierisches Begrüßungskomitee für uns bereit:

Wir zählen bis zu 8 Schwarzspitzenhaie gleichzeitig direkt an der Flora. Und das, bevor wir den unterwegs gefangenen Skipjack-Tuna für das Abendessen zubereitet haben (mit Kartoffelspalten, Rotkohl-Sternfrucht-Salat und Mangochutney).

Lässt sich aushalten hier. Mit Sandstrand, Palmen, türkisfarbenem Wasser und überhaupt: leuchtenden Farben. Wow.

Und jetzt gerade gibt’s übrigens einen tollen Sternenhimmel. ÜBER der Lagune.

😊