Update Tahanea

Nicht zu fassen, wir sind schon seit einer Woche im Tahanea-Atoll. Vom ersten Ankerplatz am Pass haben wir die Flora nach zwei Tagen in den Südosten des Atolls verholt, denn inzwischen hat sich relativ konstant östlicher Wind eingestellt.

Fast unnötig zu erwähnen, auch dieser Ankerplatz ist schlichtweg traumhaft:

Wir verbringen ruhige Tage mit Schnorcheln, SUP, Wingfoilen …

… und einigen Arbeiten dazu. Leider ist der Schlauch (=Bladder) im Strut geplatzt. Das ist der mittlere Teil des Wingfoils, an dem auch die Griffe befestigt sind. Unsere Freundin Katrin wird in gut zwei Wochen zu Besuch kommen, sie bringt Ersatz mit. Bis dahin allerdings möchte ich nicht warten. Zum Glück lässt mich Ralph von der Lille Venn nicht nur seinen Wing benutzen, sondern zeigt mir auch, wie ein Bladder repariert werden kann. Bei einem kleinen Loch wäre das vergleichsweise einfach. Bei der an einer Schweißnaht geplatzten Bladder allerdings zeigen sich unsere gemeinsamen Reparaturversuche zunächst von eingeschränktem Erfolg. Ich kann den Wing wieder benutzen, muss ihn aber alle zehn Minuten wieder aufpumpen. Nicht sehr praktikabel. Erst nach dem fünften Reparaturversuch (zweimal Schweißen mit dem Vakuumierer, dreimal Flicken aufkleben und eine Nacht trocknen lassen) ist – oh Wunder – die Bladder tatsächlich wieder dicht.

Zwei andere Reparaturen beschäftigen uns ebenfalls einige Zeit. Beide betreffen die Elektrik auf Flora, nicht eben unsere Spezialität.

Zum Einen verweigert unser AIS mal wieder die Sendefunktion. Es zeigt uns zwar die Positionen der anderen Boote um uns herum (so sie mit AIS ausgerüstet sind) wunderbar an, wir selbst senden aber nicht, obwohl wir den Sendemodus eingeschaltet haben. Die Fehlersuche fördert eine im Plus-Kabel zusätzlich verbaute Sicherung zu Tage, bei der zwar der Sicherungsfaden noch intakt ist, das Gehäuse jedoch ziemlich angeschmolzen.

Austausch des Kabels nebst Sicherungshalterung und Sicherung: unser AIS sendet wieder.

Nicht ganz so einfach lässt sich das zweite Problem beheben, das zudem auch schwerwiegender ist: nachdem unsere beiden Kühlschränke zuletzt immer mal wieder zickten (die unter dem Bodenfach in einem Schrank in der Pantry eingebauten Kompressoren sprangen kurz an, gingen aber binnen weniger Sekunden wieder aus).

Nach einiger Zeit funktionierten sie dann aber wieder. Jetzt jedoch quittieren zeitgleich beide Kühlschränke komplett ihren Dienst. Gar nicht gut. Wir vermuten einen Zusammenhang mit einem Fehler im elektronischen Schaltpanel des EmpirBus-Systems, denn das lässt uns derzeit die Motorraumentlüfting nicht einschalten und die Kühlschränke nicht ausschalten, diese beiden Schalter sind in ihrer Funktion „eingefroren“, alle übrigen Schalter funktionieren zum Glück noch.

Auch hier warten wir auf Katrin, sie wird ein Ersatzpanel im Gepäck haben. Aber auf die Kühlschränke können wir bis dahin nicht verzichten.

Probehalber verlegen wir direkt von der Batterie eine Stromleitung zu den Kompressoren. Die Plus-Leitung bringt keine Besserung, aber als wir die Minusleitung verlegen (und damit den Schalter am Panel überbrücken) laufen beide Kühlschränke wieder normal, auch die Thermostate funktionieren. So weit, so gut. Aber bei der „fliegend“ durch das Schiff verlegten provisorischen Leitung kann es natürlich nicht bleiben, das Kabel muss ordentlich durch Kabelschächte unter den Bodenbrettern verlegt werden. Also Bodenbretter von der Küche durch den Salon, am Kartentisch vorbei und in der Achterkajüte los schrauben, drunter sauber machen, Kabel durchfummeln und befestigen, alles wieder verschrauben.

Immerhin, wir haben wieder kühle Getränke und die empfindlichen Lebensmittel bleiben haltbar. Puh.

😅

Ein Pizzaabend auf der Easy-One mit den Crews auch von der Lille Venn und der Free Fall hebt die Laune ebenfalls.

Und ein kleines bisschen kann ich mich revanchieren, als ich im Mast der Easy-One das stehende Gut kontrolliere.

Zur Belohnung für die kleinen Arbeitseinheiten im sonst wirklich entspannten Atoll-Leben:

Mit einem kühlen Sundowner aus dem jetzt wieder funktionierenden Kühlschrank lassen sich die abendlichen Wolkenformationen und die Farbenspiele am Himmel doch einfach noch besser genießen!