Teil III: Was man in Alaska vielleicht auch braucht đŸ€”đŸ˜‰

BĂ€renspray und Gummistiefel haben wir. Und was brauchen wir noch? ganz klar, wenn wir Lachs zu den Salmonberries wollen: eine Fishing Licence! Zu Alaska hat wohl fast jeder Bilder im Kopf, auf denen sich die Lachse dicht an dicht die FlĂŒsse und BĂ€che hinaufdrĂ€ngeln und den GrizzlybĂ€ren wie im Schlaraffenland in die weit geöffneten MĂ€uler hĂŒpfen. Bei dem sprichwörtlichen Fischreichtum hier in Alaska wĂ€re es ja strĂ€flich, wenn wir nicht angeln 🎣 dĂŒrften.

Zumal es auch nicht so einfach ist, hier Fisch zu kaufen. Dem Vernehmen nach ist es den Fischern verboten, direkt vom Kutter zu verkaufen. Große Fischereischiffe gibt es viele, was auch daran liegt dass Fischfarmen in Alaska verboten sind. Anders in British Columbia, dort gibt es dafĂŒr viel weniger Fischer. Wie auch immer, das einzige FischgeschĂ€ft an Sitkas Hauptstraße bietet nur Konserven an, die die Touristen als Geschenk mitnehmen können. Und im Supermarkt kostet eine Scheibe abgepacktes Lachssteak 12 US$. Hier angelt offenbar jeder selbst, die Vielzahl der kleinen und mittelgroßen Angelboote in den HĂ€fen spricht dafĂŒr. Also gut, die Fischereilizenz kann man online beantragen (www.adfg.alaska.gov/) oder in einer der vielen Verkaufsstellen bekommen, etwa AngelgeschĂ€ften. Ganz gĂŒnstig ist das allerdings fĂŒr „Non Residents“ wie uns nicht: fĂŒr einen Tag kostet die Lizenz 15$, fĂŒr eine Woche 45$, fĂŒr ein Jahr 100$. Also gut, dann die Jahreslizenz. Schluck.

„Ja, aber wenn Ihr King Salmon fischen wollt, kostet das noch mal 100$.“ Wie jetzt?

Lachs ist nicht gleich Lachs. Es gibt hier fĂŒnf verschiedene Lachsarten. Der Königslachs (King Salmon oder Chinook) wird bis zu 1,5 m lang und 36 kg schwer. Viel zu groß fĂŒr uns, zumal wir den zweiten KĂŒhlschrank nicht als KĂŒhltruhe eingestellt haben. Abgesehen davon ist die Saison fĂŒr diesen Lachs fast schon zu Ende und er ist ohnehin recht selten geworden. Die Zusatzlizenz kaufen wir also nicht. Wir werden „Nicht fĂŒr King Salmon“ auf den Haken schreiben. Spaß beiseite, die mit der Lizenz ĂŒbergebene BroschĂŒre enthĂ€lt diverse weitere lokale EinschrĂ€nkungen und genaue Anleitungen zum Freilassen „verbotener“ Arten. Die anderen Lachsarten sind Chum (Calico/Ketalachs, bis 100 cm und 15 kg), Coho (Silver Salmon/Silberlachs, bis 100 cm und 10 kg), Sockeye (Red Salmon/Rotlachs, bis 90 cm, 7 kg) und Pink Salmon (Humpy/Buckellachs, bis 65 cm und 6,5 kg). Außerdem Steelhead Trout, kein Lachs, sondern die Salzwasservariante der Regenbogenforelle, die dafĂŒr aber um einiges grĂ¶ĂŸer ist (bis 110 cm und 25 kg). Mal schauen, ob uns irgendetwas davon an den Haken geht.

Der geschĂ€ftstĂŒchtige VerkĂ€ufer im Angelladen ist aber noch nicht glĂŒcklich mit der verkauften Lizenz und ein paar Ködern. „Wenn Ihr ankert, solltet Ihr auf alle FĂ€lle einen Crab Pot (Krebskorb) aussetzen. DafĂŒr braucht Ihr keine weitere Lizenz.“

Oh Mann. Aber Krebse sind hier wirklich ganz groß. Im Wortsinn und auch was die Verbreitung des Krebsfischens angeht. Wir sehen kaum ein Sportboot, dass nicht mindestens einen Crab Pot an Bord hat. Unser Bootsnachbar (2 Krebskörbe) erklĂ€rt uns, wie es geht. Am besten vor einer FlussmĂŒndung/einem Wasserfall/einem einfließenden Bach, wo wir ohnehin gerne ankern wollen. Krebskorb runter auf 10 bis 40 m und ein paar Stunden warten. Das war’s.

Hm. Und wie machen wir das mit den Krebsen? 🩀

Hier in Alaska sind es hauptsĂ€chlich Dungeness Crabs, also Taschenkrebse, die bis etwa 25 cm groß werden können (Körperbreite ohne Beine). Wir finden einen Fischer, der uns zwei Crabs verkauft, erklĂ€rt, wie man die freizulassenden Weibchen von den MĂ€nnchen unterscheidet und uns zeigt, wie man sie schnell und einfach tötet (krĂ€ftiger Schlag auf die Brust) und filetiert.

Na dann, jetzt kaufen wir uns tatsÀchlich einen (zusammenfaltbaren) Crab Pot. Wir werden berichten, ob wir damit Erfolg haben.

Erst einmal bereiten wir aber die Taschenkrebse zu. Das Kochen riecht etwas krĂ€ftiger, am Besten macht man es draußen. Bei uns kommt dafĂŒr unser „Notfall-Backup-Gaskartuschenkocher“ zum Einsatz.

Und das Ergebnis (mit selbst gebackenem Baguette):

Lecker. Wird Zeit, dass wir den Hafen verlassen, ankern ⚓ und den Crab Pot ausprobieren 😊.

2 Gedanken zu „Teil III: Was man in Alaska vielleicht auch braucht đŸ€”đŸ˜‰

  1. Hallo ihr zwei, eure tollen Reiseblogs sind wie der morgenliche Kaffee, mittlerweile unverzichtbar, Super, macht weiter so, wir lernen TĂ€glich hinzu !

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