Die Querung des Karibischen Stroms (hier auch Yucatan-Strom genannt) funktioniert besser als erwartet. Der Nordwestwind wirft keine allzu chaotische See auf und wir kommen flott voran. Dass wir ungefähr 20 Grad vorhalten müssen sieht man deutlich, als wir in den Strömungsschatten nördlich von Cozumel kommen. Kaum Strömung hier, kaum vorhalten. Einige Meilen weiter sind wir dann wieder im Strom und müssen vorhalten.
Alles kein Problem und wir schaffen in den ersten 24 Stunden gute 165 sm, dass sind fast 7 Knoten Geschwindigkeit im Schnitt.
Schiffsbegegnungen gibts nur wenige, eine AIDA überholt uns mit großem Abstand, sie ist auf dem Weg in die DomRep. Zwei Frachter, ebenfalls in einiger Entfernung. Nur eine Begegnung der dritten Art haben wir noch in der Nacht: Zwei helle Strahler erscheinen am Horizont und bewegen sich langsam genau in unsere Route hinein. Kein AIS-Signal, bis wir geschätzte 3 sm Entfernung haben. Dann blitzt das AIS einmal kurz auf „Honesty, 1,4 kn Fahrt, Not under Command“ und schwupp, ist das AIS-Signal wieder weg. Scheint ein großes Schiff zu sein, Positionslichter erkennen wir nicht, auch die Kontur des Schiffes kann man kaum erkennen, weil die Strahler so blenden. Als es langsam achteraus bleibt, können wir noch lange die Strahler erkennen, mehr aber nicht. Der Rest der Nacht verläuft dann aber angenehm ereignislos.
Gegen Morgen nimmt der Wind ab, wir wechseln von der Fock auf den Code0. Trotzdem wird es langsames Segeln, allerdings bei schönem Wetter und auch abnehmender Welle. Pura Vida.
Per Iridium-Satellit übermittelt.