Manche Gefühle sind ziemlich irritierend. Zum Beispiel jetzt, wo wir wieder in Annapolis sind, das Gefühl als ginge ein Urlaub zu Ende. New York. Neuengland. Und noch etwas mehr.
Wieso Urlaub? Wir hatten auf unserer Reise bisher nicht den Eindruck, Urlaub zu machen. Ganz im Gegenteil, die freie Zeit, das eben nicht auf ein paar Wochen limitierte Fenster, die Möglichkeit – auch in Covid-Zeiten – einfach umzuplanen, abzuwarten oder die Route zu ändern, das fühlte sich eben nicht wie Urlaub an, sondern einfach wie eine andere Art zu leben. Zeit zu genießen. Hat sich daran etwas geändert? Nein.
Und doch, zum ersten Mal auf dieser Reise waren wir auf dem Rückweg. Wieder durch den Cape Cod Canal, aber da ging es ja dann zu neuen und lang ersehnten Zielen wie Martha’s Vineyard und Nantucket. Dann wieder Delaware River, diesmal flussaufwärts, wieder der Chesapeake Delaware Canal, diesmal nach Westen. Die Chesapeake Bay diesmal hinunter. Ganz wenig Wind und der auf die Nase. Viele Motorstunden. ZURÜCK. Nach zweieinhalb Monaten voller neuer Eindrücke sind wir wieder in Annapolis. Da mischt sich ein bisschen Melancholie in die Wiedersehensfreude.



Vielleicht liegt es auch mit am Wetter. Wolkig mit Schauern. Und an dem Gedanken, unsere Flora in der nächsten Woche in Herrington Harbor North, etwa 15 sm südlich von hier, für rund zwei Wochen aus ihrem Element zu nehmen. Der Werfttermin steht, ein paar kleinere Wartungsarbeiten und ein wenig Schönheitskur stehen an. Ursprünglich schon für August geplant, wir hätten dann einen Europaaufenthalt eingestreut, Familie und Freunde getroffen. Also jetzt Saisonende?
Eigentlich nicht. Unmittelbar nach dem Werftaufenthalt soll es ab Mitte Oktober wieder Richtung Süden gehen. Auf in die zweite Karibiksaison. Na ja, erstmal wohl die US-Ostküste weiter hinunter und dann (hoffentlich) Bahamas 🇧🇸.
😎