Der Ankerplatz hinter dem Riff am Point Vaipahu ist belebt. “Vibrant”, wie unserer amerikanischer Nachbar es formuliert. Ausflugsboote, Tauchboote und Schnorchelboote sausen vom nahegelegenen Hilton-Resort mit seinen edlen Wasser-Bungalows durchs Ankerfeld zum Außenriff.



Wer wollte es ihnen verdenken. Dazu kommen je nach Wind die SUPs und Kayaks oder die Surf- und Kiteboards der Segler. Oder ihre Dinghys, wenn sie selbst zum Schnorcheln oder Tauchen an die Bojen außen am Riff fahren. Und – aus Seglersicht schon manchmal unangenehm – die Jet-Skis. Auch sie sausen täglich mehrmals im (geführten) Formationsflug vorbei und schaukeln uns mit ihren Wellen ziemlich durch.

Na klar, Moorea ist eben auch ein touristischer Hot Spot.
Ich muss aber zugeben, dass mir das weniger ausmacht, wenn ich mich selbst sportlich betätigen kann. Jetzt, mit meiner Beinverletzung, geht das auf absehbare Zeit nicht. Morgens kurz ins Wasser hüpfen, dabei vielleicht ein bisschen den Wasserpass schrubben? Wingkiten lernen? SUP? Kayak? Schnorcheln? Tauchen? Alles Tabu! Hiken fällt ebenfalls aus, selbst Wandern geht nicht. Und das, obwohl ringsum die traumhafte Umgebung dazu verlockt.
Bein hochlegen.
Es ist ein feiner Unterschied zwischen nichts tun müssen (oder es sich jedenfalls selbst einteilen zu können) und nicht machen DÜRFEN.
Hinsichtlich eines möglichen Deutschlandbesuchs sind wir weiter auf der Suche nach einem Liegeplatz für Flora. Gestaltet sich nicht ganz einfach, aber wir bleiben dran. Am Steg hier auf Moorea wird es nichts, da hätten wir wesentlich langfristiger buchen müssen.
Von der kleinen Werft in der Phaeton Bucht drüben in Tahiti bekommen wir ebenfalls eine Absage, weder an Land noch im Hafen sind Plätze verfügbar. In der Papeete Marina können wir nicht reservieren, müssten vor Ort sein und täglich fragen. Etwas südlicher in der Marina Taina könnte es vielleicht klappen, aber auch da wäre es besser, vor Ort zu sein.
Wir beschließen, zurück nach Tahiti zu segeln. Anker auf, los geht’s. Aber außerhalb des Riffs bläst uns der Wind kräftig genau auf die Nase, laut Wetterbericht soll er jetzt doch erst später drehen. Das Wetter ist auch eher durchwachsen mit vielen tiefhängenden Wolken. Kurzentschlossen laufen wir die nächste Bucht auf Moorea an und ankern in der Cook’s Bay vor dem Örtchen Paopao.
Klar, bei dem Wetter keine Reiseprospekt-Hochglanzschönheit. Und doch: was für eine beeindruckende Kulisse.


Und hier vor Anker bekommen wir dann doch eine ermutigende Email der Taina-Marina, dass sie uns wohl einen Platz anbieten können.
Dann werden wir jetzt mal nach Flügen suchen. 😎