Frühe Prägung: als Kind der 60er und 70er habe ich auch heute immer noch Lurchi vor Augen, den Feuersalamander, dessen Comic-Hefte es beim Schuhe kaufen dazu gab. Leider konnte ich aber bisher keine Salamander oder Lurche in freier Wildbahn beobachten.
Unser zweiter, diesmal etwas kürzerer Hike in der Shoal Bay ändert das. Wir wandern zu einem für die Frischwasserversorgung genutzten kleinen Teich den Berg hinauf. Sieht ziemlich unspektakulär aus, klares Wasser über braun-grünem Waldboden, ein paar Äste liegen darin. Fische können wir nicht entdecken. Aber da bewegt sich doch was? Ein Frosch? Nein, sondern eben …
… ein rauhhäutiger Gelbbauchlurch 😃.


Als wir sie erstmal gesehen haben, entdecken wir gleich eine gute Handvoll dieser zur Familie der Salamander zählenden Lurche. Ich gehe sogar extra noch mal zum Boot zurück und hole die GoPro:
So possierlich diese Amphibien auch aussehen, streicheln sollte man sie lieber nicht. Sie produzieren auf ihrer Haut das Nervengift TTX, das auch in Kugelfischen vorkommt. Es soll sie vor Fressfeinden schützen und mit einer Ausnahme klappt das auch ganz gut. Die Strumpfbandnatter (die wir ja in Prideaux Haven gesehen haben) hat zum Leidwesen der Lurche eine Resistenz gegen das TTX entwickelt, und nicht nur das, sondern sie bezieht sogar einen Teil ihre eigenen Giftigkeit aus diesen Beutetieren.
Wie hieß es zum Ende der Comics doch immer: Lange schallt’s im Walde noch: Salamander lebe hoch! 😉 Wir drücken ihm jedenfalls die Daumen.
Wiebke erntet noch einmal Salat und Rhabarber im Garten von Cynthia und Mark. Wir backen einen Rhabarber-Baiser-Hefekuchen und bringen den beiden zum Dank auch welchen hinüber. Für uns gibts außerdem an Bord auch leckeren Rhabarber-Fenchel-Salat (Danke an Catalina für den Tip).




Aber nach jetzt doch einigen Tagen in der wunderbar entspannten Atmosphäre der Shoal Bay verabschieden wir uns. Früh morgens um halb sechs geht es bereits los, damit wir bei Slack-Tide durch die Greene Point Rapids kommen. Danach saugt uns die ablaufende Tide in die Johnstone Strait und durch die “Current Passage”. Leider findet der Nordwestwind früher als angesagt wieder zu über 20 kn Stärke, das beschert uns nördlich von Helmcken Island eine ziemlich unangenehme See.

Die Wellen auf der elektronischen Seekarte deuten aber schon an, dass die Seegangsverhältnisse hier häufiger ziemlich kabbelig sind. 10 sm weiter haben wir ohnehin unser Tagesziel erreicht. Wir machen am Public Dock in Port Neville (kostenlos) fest.

Port Neville, das hört sich nach einem Ort mit Hafen an. Aber tatsächlich ist dieser Anlegesteg nur ein Relikt der Zeit, als die Familie Hansen hier eine kleine Poststation betrieb. Das Haus immerhin steht noch, dazu ein paar kleine Nebengebäude, die von der Familie noch als Sommerresidenz genutzt werden. ansonsten: Landschaft. Heute mal mit mehr Grau, aber trotzdem schön.


