Erst mal ganz lieben Dank für die vielen Glückwünsche zum Geburtstag, die mich auf allen möglichen Kanälen erreicht haben. Das hat mich wirklich sehr gefreut.

Für die nächsten Tage sind hier in den Tuamotus böige Wind der Stärke 7 bis 8 Beaufort vorhergesagt. Wir blieben also erst einmal wo wir sind, relativ gut geschützt hinter den mit Palmen bestandenen Motus im Südosten von Tahanea. “Maramu” werden diese kräftigen und manchmal ganz schön lange anhaltenden Winde aus Süd oder (in unserem Fall) Südost genannt.

Da viele Atolle insbesondere auf der Südseite nur ein relativ flaches Riff aufweisen, führen die Maramu-Winde oft auch dazu, das extrem viel Wasser über das Riff hinweg in die Atolle gedrückt wird. Raus kann es nur durch die Pässe. Anhaltender Maramu sorgt dann dafür, dass im Pass stets ablaufendes Wasser mit starken Strömungen herrscht und ein Einlaufen von See sowie auch das Auslaufen aus dem Atoll gefährlich oder gar unmöglich macht.
Also erstmal Füße still halten.
Etwa 15 Boote haben sich hier versammelt und warten den Maramu ab.
In der “Ruhe vor dem Sturm” gibt’s noch ein Seglertreffen mit Lagerfeuer am Strand, für die nächsten Tage wird das wohl nichts mehr werden.



Aber schon an diesem Abend bleibt es nicht so beschaulich. Eines der Dinghies ist unbemerkt abgetrieben, Mikael kommt entsprechend aufgeregt zum Feuer zurück. Wiebke und ich springen mit ihm in unsere Florecita, auch einige andere Beiboote mache sich auf die Suche. Einfach wird es nicht, es ist inzwischen stockdunkel und eben weiter draußen in der Lagune auch ganz schön windig. Wir holen noch unsere große Maglite-Stabtaschenlampe von Bord der Flora und beginnen dann, Suchmuster zu fahren. Geschätzt 1 bis 2 Meilen könnte das Dinghy schon abgetrieben sein. In der Finsternis gleicht das ein wenig der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Von den Wellen sind wir inzwischen klatschnass und Mikael denkt mehrfach laut ans Aufhören, aber so schnell geben wir nicht auf. Das zahlt sich aus, nach einer halben Stunde Zickzackfahrt durch die Finsternis erscheint im Lichtkegel der Maglite tatsächlich ein grauer Fleck. Das muss es sein und es ist es. Wahnsinn. Glück gehabt.
Am nächsten Tag: die Kitesurfer haben sich mit ihren Booten zunächst noch vor die Lücken zwischen den Motus gelegt: hier gibt es ungestörte Winde zum Kiten. In den letzten Tagen hat das für sie ganz gut geklappt, inzwischen verholen manche ihre Boote aber doch in den Landschutz. Der Wind hat heute nochmal kräftig zugelegt, inzwischen bilden sich selbst hier am Ankerplatz manchmal erste Schaumkronen.
Die Drohnenfotos sind deswegen “vorher” 😉.


