Markthalle und La Laguna

Wenn irgend möglich, lassen wir uns die Markthalle nicht entgehen. So auch hier in Santa Cruz de Tenerife, wo wir den “Mercado de nuestra Señora de Africa” besuchen. Im kolonialen Stil eines Forts mit zwei Innenhöfen und einem zentralen Platz errichtet, zudem mit dem Fischmarkt im Untergeschoss, ist MarktHALLE hier fast schon das falsche Wort. Vor dem Eingang findet sich eine lebensgroße realistische Skulptur zweier Fischer mit einem lokal typischen Boot.

Überhaupt ist auffällig, wieviel Kunst im öffentlichen Raum existiert, besonders die Zahl der Brunnen und Skulpturen, klassisch historisch oder modern, ist beeindruckend.

Drinnen ist der Markt so gestaltet, dass die Kunden in oft sonnenbeschienen Gängen, die Händler mit ihrer Ware aber unter den schattigen Arkaden mit ihren gekachelten Säulen Platz finden.

Und wir sind ja nicht nur zum gucken hier: wir finden RICHTIG GUTES BROT, nicht nur die häufiger anzutreffende Variante “Pan Aleman” (deutsches Brot), die meist mit Sirup dunkler gefärbtes Weißbrot mit Tarnungskörnern drauf beschreibt 😉 . Es ist schon erstaunlich, wie sehr wir da doch geprägt sind. Wiebke und ich gehören nicht zu denen, die im Ausland am liebsten Schnitzel essen, aber ordentliches Brot … 😚. Und wo wir schon dabei sind: zur Abwechslung vom Manchego würde sich ein schöner französischer Käse dazu perfekt machen. Wir finden hier Comté und Morbier, herrlich! Wir sind aber auch sowas von verwöhnt!!!

Dann also hinunter ins Untergeschoss zu den Fischständen. Auch hier wird wieder (wie bereits mehrfach auf den Kanaren) weder Thunfisch noch Schwertfisch angeboten ohne deren dekorative Ausstellung im Mittelmeerraum kaum ein Fischhändler auskam. Oder liegt es an der Jahreszeit?

Wir jedenfalls entscheiden uns für einen Alfonsiño (südlicher Kaiserbarsch), er hat die perfekte Größe für unseren Backofen an Bord und ist ungemein lecker 😋 mit schwarzen kanarischen Kartoffeln und Salat.

Ein weiterer Ausflug führt uns in die alte Inselhauptstadt San Christóbal de La Laguna. Man kann den im 15. Jahrhundert gegründeten und schachbrettartig angelegten historischen Ort ganz wunderbar (für 1,35 €) mit der Tram erreichen. Sie fährt unweit vom Hafen ab und windet sich über 500 Höhenmeter den Berg hinauf nach La Laguna, zwar ein eigenständiger Ort, aber gefühlt heute eher ein angebundener Vorort von Santa Cruz. Der historische Stadtkern wurde in seiner heutigen Form bis zum Ende des 16. Jahrhunderts angelegt und weist eine Vielzahl gut erhaltener und sanierter Gebäude auf, auch hier wieder oft mit Holzbalkonen und mit aufwendig geschnitzten Fenstern und Portalen.

Im Schnitt ist es in La Laguna vier Grad kälter als in Santa Cruz, vielleicht ein Grund für die Beliebtheit bei den Hauptstädtern für einen sonntäglichen Kurzausflug.

Und so sind die Straßen wie auch die Cafés und Restaurants gut gefüllt, wir ergattern aber trotzdem ein schönes Plätzchen.

Und wir besuchen das Monasterio (Kloster) de Santa Catalina de Siena, schauen uns dort eine kleine Ausstellung an und bewundern die Hecken im herrlichen Innenhof.

Was auf den ersten Blick wie eine Buchsbaumhecke anmutet, entpuppt sich nämlich bei näherem Hinschauen als Rosmarin. Und auch an die aufgehängte Weihnachtsdekoration über den Straßen bei diesem Wetter und unter Palmen müssen wir uns noch gewöhnen.

😁