Am Pool, im Pool, auf dem Pool!

Es beginnt nicht so richtig gut. Die Zerhackerpumpe des achteren WCs gibt den Geist auf, es steht also mal wieder eine echte Sch…-Reparatur an.

Ich lenke mich erst einmal mit einem Drohnenflug ab und es kommt, wie es kommen muss. Bedienfehler, Absturz am dicht bewaldeten Bergrücken. Oh nein! Das ist meine gute Drohne. Der Fernbedienung kann ich immerhin noch die letzte Position der Drohne entnehmen, aber das war über ziemlich unwegsamen Gelände.

Gemeinsam mit Wiebke, Andrea und Ingo wird eine zünftige SAR-Mission (Search and Rescue) gestartet. Die Ausrüstung umfasst neben der Fernbedienung (die der Drohne ein Piepsen entlocken sollte) auch Taschenlampe, Machete (für dichtes Unterholz) und Fernglas (falls sie noch oben in einer Astgabel hängt). Außerdem festes Schuhwerk.

An der letzten GPS-Position orientiert, fragen wir in einem Haus nach, ob wir durch den Garten in den dahinter liegenden Berghang einsteigen dürfen. Das wird uns zum Glück erlaubt und so klettern wir zu viert mit jeweils etwas Abstand den steilen und ziemlich rutschigen Hang hinauf.

Kaum zu fassen: da liegt sie.

Allerdings ist sie beschädigt, zumindest die Aufhängung des Gimbals ist gebrochen.

Um es abzukürzen: die Reparatur des WC ist aufwändig, weil der Ersatzmotor des gleichen Herstellers andere Dimensionen hat und wir mit den Befestigungen ziemlich improvisieren müssen. Aber immerhin, am Ende funktioniert es. Die versuchte Notreparatur der Drohne misslingt allerdings, die müssen wir wohl zur Herstellerreparatur einschicken.

Müssen wir jetzt etwa jeden Berg hinaufklettern um ein Übersichtsfoto von unseren Booten am Ankerplatz zu bekommen?

Machen wir bei einem weiteren Dinghyausflug zu den Marae Taputapuatea mit einer Wanderung hoch zum Pointe Atiapiti und es ist schön. Aber zum Glück habe ich ja auch noch die Dji-Mini-III-Drohne als Backup.

Und mit der entstehen dann diese Aufnahmen von unserem nächsten Ankerplatz vor dem Motu Oatara (im Hintergrund liegt Huahine):

Wir ankern an der Kante zum tiefen Wasser, aber der Anker liegt bereits auf dem sandigen Flach. Hier ist es (vom Dinghy aus mit dem Handlot zuvor gemessen) nur wenig tiefer als unsere Flora mit ihren 2 m Tiefgang benötigt, insofern trauen wir uns nicht weiter auf die kilometerbreite Sandflächen herauf. Aber es ist ein Traum, bei diesem ruhigen Wetter hier zu liegen. In der Sonne zaubern die kleinen Wellen helle Swimmingpool-Muster auf den Sandgrund, ein leuchtend türkises Schwimm-Paradies. Bei Herumschwoien bleibt dann gerade so die berühmte Handbreit unterm Kiel der Flora. Wenn sie sich bei Niedrigwasser ganz sanft den Bewuchs unterm Kiel wegschubbert, auch nicht schlecht.

Kein Wind, keine Welle. Und diese unfassbaren Farben:

Zum Sundowner-Abendessen lädt uns die Easy One ein, es gibt super leckere Pizza vom Heckgrill mit Pizzastein. Mit Christina und Uwe findet sich dazu auch die Crew der Diamond Sea ein. Wir drei Crews kennen uns schon aus der gemeinsamen Corona-Zeit mit etwa zehn Booten in der kleinen Carlisle Bay auf Antigua.

Kaum zu glauben: Mareike mit ihrer Moana, die im März 2020 auch in der Carlisle Bay dabei war, kommt am nächsten Tag auf Raiatea an. Und mit der Wasabi von Andrea und Hans-Jörg liegt ein weitere deutsches Boot in der Nachbarbucht.

Nebenbei: so päsentiert sich der aufgehende Vollmond über dem Motu Oatara:

Lummerland oder Mangareva?

Vorab eine Entschuldigung an alle, die sich nicht als Kinder gebannt vor dem Fernseher von der “Augsburger Puppenkiste” verzaubern lassen haben: es tut mir ein bisschen leid für Euch. Ignoriert am besten in diesem Beitrag einfach den kindischen Text und schaut Euch nur die Bilder an!

Für die anderen, Freunde der Augsburger Puppenkiste oder für Fans des Autors Michael Ende muss es LUMMERLAND sein (🎵 Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer 🎶), auch wenn es ja in dieser Geschichte nur die noch aus dem Meer ragende Spitze des untergegangenen, viel größeren Königreichs Jamballa ist.

Ähnlichkeiten mit Mangareva und dem Gambier-Archipel und dessen Entstehung sind zufällig und bestimmt nicht beabsichtigt … 😚

Der ein oder andere wird sich vielleicht auch noch daran erinnern, das Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer die Dampflok Emma für ihre Reise von (und zurück nach) nach Lummerland zum Schiff umbauen mussten. Ein Segelboot ist da doch ungleich praktischer.

🎵 Eine Insel mit zwei Bergen und dem Fotoatelier, in dem zweiten macht man Bilder, auf den ersten Holldrijöh 🎶. Nachdem wir ja im letzten Blogbeitrag auf den Bergen waren, hier also einfach mehr (Drohnen-)Fotos. So sieht es hier aus:

Und ja, die Einfahrt zum Ankerplatz hinter den vielen Riffen sieht etwas kniffelig aus …

… aber sie ist gut betonnt und insofern wirklich nicht schwer zu meistern …

… erst mal drin, liegt man umso geschützter:

Und deshalb:

🎵 … jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland 🎶

Gratwanderung zu Weihnachten: Isla San Francisco

Es geht ein bisschen hin und her. Nach ein paar Tage mit Jan auf der Isla Partida fahren wir schon wieder nach La Paz. Noch mal ein Supermarkt-Großeinkauf. Und dann, fast schon um Mitternacht, holen wir Catalina am Dinghydock in der Marina ab. Damit ist die Crew der Flora für die Mexiko-Weihnachten komplett, es ist die gleiche wie vor zwei Jahren auf der Atlantikseite.

😊

Freudige Begrüßungsfeier, also lichten wir am nächsten Tag erst gegen Mittag den Anker. Es ist wenig Wind, aber mit dem Code0 können wir (wenn auch eher gemütlich) schön segeln.

So schaffen wir es bis zur Bahía El Empachado auf der Isla Espiritu Santo. Dort liegt schon die Wind River, wir laden mit Raffi und Kristen zu Fisch- und Hähnchen-Tacos auf die Flora ein. Es wird ein schöner Abend und die beiden Schwesterschiffe geben auch ein tolles Bild am Ankerplatz ab:

Und über dem Sandgrund im klaren Wasser scheint die Flora regelrecht zu schweben.

Wir möchten an Heiligabend dann noch ein Stückchen weiter nach Norden. Der Wind frischt zwar zunehmend bis über 20 kn auf, aber immerhin können wir die Isla San Francisco hoch am Wind fast anlegen. Nur das letzte Stück in die vor dem steifen Nord wunderbar geschützte halbmondförmige Ankerbucht motoren wir dann doch, denn durch den Canal de San José bläst es noch stärker hinunter. Ein AIS-Signal ist nicht zu entdecken, aber vier Boote liegen bereits in der Bucht, als wir einlaufen. Und wieder gibt’s ein unabgesprochenes Treffen mit befreundeten Crews: mit Doris und Wolf von der Nomad sowie Adriane und Michiel von der Joy treffen wir uns gleich zum Heiligabend-Sundowner am Strand.

Der Hike auf den Bergrücken im Osten der Bucht wird uns sehr nachdrücklich ans Herz gelegt.

Am ersten Weihnachtstag verziehen sich dann gegen Mittag die Wolken und wir machen uns auf. Am Strand entlang und dann durch die natürliche Salzpfanne der Landenge geht es auf einem Trampelpfad hinüber zu der Hügelkette.

Dann durch ein trockenes Bachbett etwas bergan bis zum hier noch recht niedrigen Grat. Und dann folgt unser kleines Weihnachtswunder: der Pfad folgt dem ansteigenden Grat, es wird die spektakulärste Wanderung, die wir bisher in Mexiko gemacht haben.

Es gibt tolle Ausblicke, aus dem Wandern auf dem Pfad wird Klettern, immer oben am Grat entlang, hoch über Floras Ankerplatz.

Kleiner Nebeneffekt: die Drohne hat eine um einiges erhöhte Starthöhe 😉.

Am Südende der Isla San Francisco können wir dann wieder zum Strand hinunter klettern.

Frohe Weihnachten 2023 von der Crew der Flora!

Farbklarheit und Milchkante

Das Licht hier in der Karibik ist … schwer zu beschreiben, jedenfalls aber produziert es unfassbar klare Farben.

Heute mal wieder Blau (da haben wir gleich den passenden Gennaker gesetzt😉)

auf dem Weg zum Cabo Rojo (also dem roten Kap!) und Grün am Ankerplatz direkt dahinter.

Ich habe übrigens nicht an den Farbreglern der Bildbearbeitung gespielt!

Witzig ist aber auch, was für einen Einfluß der Blickwinkel in Relation zum Sonnenstand hat. Klar, weiß man, deshalb ja die „Eyeball-Navigation am besten nur mit der hoch stehenden Sonne im Rücken. O.k., aber jetzt mal ehrlich, die nächsten beiden Bilder sind nur ein paar Minuten hintereinander eben aus unterschiedlichem Winkel aufgenommen, und – na logo -, die Boote haben wir zwischendurch nicht bewegt. Nur die Drohne hin und her geflogen:

Was auf beiden Bildern auffällt: die Milchkante. So haben wir jetzt einfach mal das Phänomen genannt, dass relativ abrupt das vergleichsweise klare Wasser fast ansatzweise in eine eher milchige Brühe übergeht (die aber immer noch eine schöne Farbe hat). Woran liegt das?

Hinweise oder Ratetips gern in den Kommentaren 😁!