Wir verlassen den False Pass. Für das Wochenende ist kräftiger Wind aus Ost angekündigt, anfangs mit südöstlicher Komponente. Dagegen ist die Südostecke des Atolls besser geschützt.
Das Timing für den Ostpass von Toau stimmt leider wieder nicht ganz. Als wir dort ankommen, sehen wir eine stehende Welle, die sich über die Hälfte der Breite des Passes erstreckt. Ein Segelboot kämpft sich durch die verbleibende Lücke aus dem Atoll heraus, wird dabei kräftig durchgeschüttelt. Wir funken die Yacht an, nachdem sie den offenen Ozean erreicht hat. Der Skipper berichtet von 5 kn mitsetzendem Strom gegen die Windrichtung. Da warten wir lieber draußen noch etwas ab, obwohl die See auch hier ziemlich unruhig ist. Das Großsegel ist ohnehin schon gerefft, das Vorsegel rollen wir etwas ein. Dann drehen wir bei (machen also hoch am Wind einfach eine Wende, ohne das Vorsegel zu bedienen und legen sofort wieder Gegenruder). Der Effekt ist immer wieder frappierend: das Vorsegel steht back und sofort kehrt Ruhe ein, als ob jemand die Wellen abgestellt hätte. Mit etwa einem Knoten driften wir ganz langsam zur Seite.

So warten wir eine knappe Stunde vor dem Pass, dann hat sich die Strömung augenscheinlich erheblich beruhigt. Als wir durch den Pass ins Atoll einlaufen, sind es nur noch gut 2 kn Gegenstrom und auf der südlichen Seite des Fahrwassers auch keine wilden Wellen mehr.
Noch zwei Meilen hinunter in die Südostecke und wir schnappen uns eine der freien Moorings.

Die Gerty hat sich ebenfalls hierher verholt, legt sich aber ein Stückchen weiter an einer kahlen Stelle des Riffs vor Anker. Sie wollen möglichst wenig verwirbelten Wind um vom Boot aus zu Kiten und verzichten dafür eben auf den Windschutz der Palmenhaine.

Kaum sind wir an der Mooring fest, meldet sich Maggie. Scott und sie sind mit der Adiona noch in Fakarava, wollen aber morgen nach Toau kommen. In Fakarava ist gerade das Versorgungsschiff angekommen und hat frisches Obst und Gemüse geliefert. Ob sie uns etwas mitbringen sollen?
Wow, was für ein wunderbares Angebot. Die beiden wissen um die Schwierigkeit, sich auf den kleineren Atollen entsprechend zu versorgen. So geben wir eine Bestellung auf und bekommen wir am nächsten Tag ein äußerst willkommenes Care-Paket geliefert:

Dankeschön, Ihr Lieben!
So schön mit Frischem verproviantiert und mit befreundeten Booten in der Nähe lässt sich der bevorstehende “Blow” in dieser geschützten Ecke des schönen Atolls doch ganz in Ruhe aussitzen.
Vielleicht ist ja sogar guter Wind zum Wingfoilen dabei? Noch ist es eher ruhig:

Wir müssen auch noch ein bisschen unseren Online-Vortrag über Alaska vorbereiten. In der OCC (Ocean Cruising Club) Webinarreihe sollen wir am 12. Dezember über diesen Teil unseres Törns berichten. Wer mag, kann sich gerne kostenlos zu dem Zoom-Vortrag mit anschließender Fragestunde anmelden. Geht (auch für Nichtmitglieder des OCC) über deren Webseite oder über den folgenden Link:

Falls Ihr bei dem (englischsprachigen) Webinar am 12. Dezember ab 21.00 Uhr deutscher Zeit dabei sein werdet (was uns natürlich sehr freuen würde), lasst es uns gerne wissen. Da wir nicht die eigentlichen Veranstalter des Seminars sind, würden wir das sonst bestenfalls im Nachhinein erfahren.
Hallo Ralf und Wiebke,
immer wieder tolle, inspirierende Beiträge!
Ich werde versuchen an den Alaska Seminar teilzunehmen.
Beste Grüße.
Robert –
SY-MOYA (z.zt. Veruda, Kroatien)
Callsign: DELF
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Hallo Robert,
Danke für das Kompliment. Wir freuen uns darauf.
Liebe Grüße
Wiebke & Ralf
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hallo Ralf, hallo Wiebke, ich hab zwar nur die Hälfte des aktuellen Blogs verstanden, hab mich für den 12. Dezember aber angemeldet. Mit Eis und Kälte kennen wir uns hier im Norden ja aus. Ich freu mich. Und euch südseeische vor weihnachtliche Grüße
Frank
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hallo Ralf, hallo Wiebke, ich hab zwar nur die Hälfte des aktuellen Blogs verstanden, hab mich für den 12. Dezember aber angemeldet. Mit Eis und Kälte kennen wir uns hier im Norden ja aus. Ich freu mich. Und euch südseeische vor weihnachtliche Grüße
Frank
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Moin Frank,
ich bin eben nicht so sprachbegabt, kann halt nur Segler-Latein.
Ist in Hamburg wieder die vorweihnachtliche Regenzeit eingekehrt? Das passt dann jedenfalls zum “Temperate Rainforest” in Alaska.
Hier in der Südsee fängt langsam der Sommer an, Temperaturen in den Tuamotus derzeit so um die 28 Grad, nachts 2 Grad kälter. Wir haben gestern den Herrnhuter Stern aufgehängt und den ersten Weihnachtsfilm geguckt, aber so rechte Weihnachtsstimmung kommt noch nicht auf.
Liebe Grüße nach Hamburg
Wiebke & Ralf
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Hallo Ralf und Wiebke,
Immer schön eure Beiträge zu lesen,
werde am Seminar dabei sein.
Beste Grüsse Pit SY Anela
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