Tag 16 der Passage von Mexiko nach Französisch Polynesien

Erste Aktion am Morgen: Code0 neu an den Furler laschen. Das hört sich einfach an und ist es eigentlich auch. Nur der Standort vor dem Bugkorb auf dem über den Anker hinausragenden Edelstahlrüssel macht das Arbeiten dort auf hoher See dann eben doch etwas aufwändiger. So haben wir es auch zunächst anders versucht und den Code0 aufs Vorschiff heruntergelassen, aber ohne die Spannung bekommen wir die Kausch des Torsionskabels einfach nicht in die richtige Position. Also wieder hoch und in verkrampfter Haltung vorm Bugkorb arbeiten. Aber nach einer Stunde ist es geschafft und wir können den Code0 wieder setzen.

Jetzt ist der Morgenkaffee aber wirklich verdient.

Alles außen am Boot klebt vor Salz. Wir kleben auch. Salz und Schweiß, die tropischen Temperaturen machen sich bemerkbar. Nächste Aktion ist also etwas Süßwasserspülung für Scheiben, Persenninge, Griffe und Edelstahlteile. Und dann für uns selbst auf dem Achterdeck.

Frühstück.

Internetrecherche über die Lasching bzw. den Furler, telefonieren und chatten mit Segelfreunden. Wetterdiskussion mit unserem Buddyboat Fidelis, die im Moment etwa 20 sm vor uns segeln.

Endlich ist die See nicht mehr so ruppig, bei diesen Bedingungen kann man doch mal wieder die Angeln ausbringen. Eine Viertelstunde später rauschen sie schon aus. Beide gleichzeitig. Zwei schöne Skipjack-Tuna sind dran, einen lassen wir aber wieder frei, der andere, etwa 56 cm lang, wird gleich filetiert. Das reicht für drei bis vier Tage.

Der Wind nimmt zu, Segelwechsel auf die Fock.

Beim Starten des Wassermacher gibt’s eine Schrecksekunde. Wahrscheinlich eine kleine Blockage (Muschel?) im Seeventil, nach Filtercheck und mehrfachem Öffnen und Schließen des Seeventils der Ansaugleitung läuft er dann doch wieder ganz normal. Ich fülle den Tank ein bisschen auf und dann auch die leer gewordenen Trinkwasserflaschen.

Wiebke backt in der Zwischenzeit Muffins (Mandel/Weiße Schokolade/Himbeer bzw. Pfirsich) und weicht außerdem schon mal Linsen für das Abendessen ein. Gestern gabs asiatische Mie-Nudeln mit Möhren und Weißkohl.

Nebenbei: Backen ist auf der Flora definitiv ein Indikator für gute Stimmung an Bord!

Ein Regenschauer kommt vorbei und klaut den Wind. Eine halbe Stunde dümpeln mit rund 3 kn. Sonnenschutz aufbauen. Dann kommt der Wind mit 10 kn zurück. Schön, jetzt können wir wieder auf den Code0 wechseln. Jetzt 13 kn, das ist mit diesem Segel schon wieder ganz schön schräg (aber schnell).

Und schon ist wieder ein Tag um.

Etmal 156 sm, gesamt auf dieser Passage bisher 2.283 sm, rechnerisch bis Gambier noch 1.017 sm.

4 Gedanken zu „Tag 16 der Passage von Mexiko nach Französisch Polynesien

  1. Das hat mich in einer Mischung aus Neid und Bewunderung zurückgelassen, Bewunderung vor allem für Eure Energie.

    Dazu das schöne Gefühl, eben NICHTS in bumpy conditions reparieren zu müssen. Hat auch was!
    Niedersachsen gibt sich heute frühlingshaft. Weitermachen!

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  2. Hallo ihr Zwei.

    Toll eure Reise zu verfolgen. Eure Berichte sind wirklich toll für uns zu lesen und nehmen uns mit auf die Reise. Für uns geht es hoffentlich ab Mitte März mit neuem Saildrive dann von Panama Richtung Marquesas. Vielleicht sehen wir uns dann unterwegs. Mal schauen. Wir halten die Augen auf.

    Herzliche Grüße Gorm

    Maren & Gorm Gondesen

    SV NICA GER8357

    Call sign           DDOF2 —  211882530 Iridium:            ‭+881677130848‬ Maren mobile:  +49 170 171 2995 Gorm mobile :  +49 171 411 2399 @sea:                Nica@onsatmail.com

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  3. Ja, Galapagos fällt aus. Wir waren 2019 bereits dort, und unsere Mitsegler haben nach hinten raus keine Zeit mehr. Wir würden auch lieber mit Flieger dorthin und dann mehr Freiheit für Unternehmungen haben.

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