Murmeltiertag.
Gutes (aber durch die permanente Schräglage auf die Dauer auch anstrengendes) Segeln, schönes Wetter, Lesen, Musik hören, Stricken, Duolingo-Französischlektionen, ein weiterer herrlicher Sonnenuntergang.

Essen: Lauch-Nudeltopf mit frischem Lauch (der hat sich gut gehalten) und mit Hackbällchen (die hatten wir in La Paz mit unserem Schnellkochtopf eingekocht) und mit Sahnesauce. Lecker.


Und dann der Murmeltier-Effekt: der Code0 rutscht wieder auf dem Antitorsionskabel hoch, die Lasching ist gerissen, mein Provisorium von vor drei Tagen war wohl doch nicht gut genug. So können wir das Segel nicht einrollen, was aber bei dem auffrischenden Wind jetzt nötig wäre. Außerdem ist es schon dunkel.
Also mit Kopflampe auf dem tanzenden Vorschiff erst mal wieder eine Hilfskonstruktion riggen, mit der wir den flappenden 80 qm großen Code0 etwa einen Meter herunterziehen können. Dann eine neue, kräftigere Lasching zum Code0-Furler auf dem Bugspriet herstellen. Immerhin sind die Arbeitsschritte ja schon bekannt, das gleicht den Nachteil der Dunkelheit etwas aus.
Einrollen – klappt! Pfff, Erleichterung. Jetzt die Fock ausrollen und erstmal durchatmen. Da muss ich bei Tageslicht und ruhigerem Wetter auf alle Fälle noch mal ran, aber für jetzt ist die Situation immerhin bereinigt.
Die Fidelis ist in der Nacht an uns vorbeigegangen, liegt jetzt ein bisschen vor uns, wir segeln nur sieben Meilen voneinander versetzt. Es war eigentlich bei so unterschiedlichen Booten (Hallberg-Rassy 43 / Amel 54) nicht zu erwarten, dass wir lange quasi immer in Funkreichweite von einander unterwegs sein würden. Aber das ist jetzt schon über zwei Wochen und über 2.000 Seemeilen so! Mal schauen, ob sie uns jetzt davonziehen oder ob wir weiter den Kontakt halten können.
Etmal 167 sm, gesamt auf dieser Passage bisher 2.127 sm, verbleiben bis Gambier rechnerisch noch 1.173 sm