Frohe Ostern 🐣

Große Hast in Hasenhausen, Häschen hocken vor den Klausen, und sie malen, backen, kochen, nun schon viele lange Wochen. Immer noch gibt’s viel zu tun und da darf kein Pfötchen ruhen.

Nur der Anfang eines Osterbüchleins, dass für mich als Kind zu diesem Fest gehörte und dessen gereimte Geschichte sich offenbar ziemlich eingeprägt hat. Und die Beschreibung passt ganz gut auf unser Osterfest hier in Campbell River (bis auf das vom nass/kalt/stürmischen Aprilwetter zumeist verhinderte Draußensein). Aber wenn doch mal die Sonne scheint, wartet Bootsarbeit auf uns, etwa das Abdichten der Scheibe unseres Cockpits mit neuer Fugenmasse (die Malerkrepp-Streifen sind inzwischen wieder verschwunden).

Ansonsten schaffen wir erstmal drinnen ein bisschen Ordnung. Die beim Costco-Großmarkt (mit Lynn und Wulf) vergleichsweise günstig erworbenen Vorratspackungen mit manchmal schwerer erhältlichen Kostbarkeiten wie Dinkelmehl, Mandelmehl oder verschiedenen Nüssen teilen wir in abgewogene Verbrauchsportionen und vakuumieren sie. Eine etwas größere Aktion. Die Vakuumtüten werden an Bord natürlich ausgewaschen und wiederverwendet, sie werden nur bei jeder Benutzung durch das Aufschneiden etwas kleiner.

Und dann kommen Ostergeschenke, zumindest fühlt es sich so an, obwohl wir sie selbst gekauft haben. Das Paket von Hallberg-Rassy mit den bestellten Ersatzteilen ist angekommen, außerdem unser neuer Furuno-Plotter. Der alte (MFD12) gibt so langsam den Geist auf und schaltet überraschend in den unpassendsten Momenten ab, er hatte uns aber mit seinen Macken schon länger mal gelegentlich an den Rand des Wahnsinns getrieben.

Das heißt natürlich auch: Arbeit. Aus dem großen Rassy-Paket wird vorerst nur das Türschloss herausgefischt, der Rest nur verstaut. Der Schließ-Mechanismus im achteren Bad hatte sich vor längerer Zeit verabschiedet, ich hatte ihn erst einmal gegen den den der ohnehin selten benutzten Tür der Achterkajüte getauscht. Und jetzt funktioniert sie endlich auch wieder einwandfrei.

Da darf kein Pfötchen ruhen, o.k., aber was ist mit dem Malen, Backen und Kochen?

Am Karfreitag sind wir bei Lynn und Wulff eingeladen, am Ostersamstag ist gemeinsam mit den Crews der Ulysses und der Pitou Eiermalen auf der Fidelis, am Ostersonntag Potluck-Brunch, wiederum auf der Fidelis, die bemalten Eier müssen ja schließlich auch noch vertilgt werden. Also viel Socializing und eben auch Malen, Backen, Kochen.

Wir machen Rum-Eierlikör am Samstag und backen einen Dinkelbaguette-Kranz am Sonntag, dazu machen wir einen Ziegekäse-Basilikum-Tomaten-Aufstrich.

Weniger erfolgreich ist die Vorarbeit für die Installation des neuen Plotters, beim dafür notwendigen Update des Radargerätes kämpfe ich als IT-Laie (DAU:DümmsterAnzunehmenderUser) zwar stundenlang mit meinem Windows10-Bordrechner, aber für die vorgesehene Änderung der IP-Adresse fehlen mir dann doch offenbar noch Angaben, die in der vom Händler mitgegebenen Furuno-Anleitung nur unvollständig angegeben sind und die ich auch im Netz bisher nicht gefunden habe. Grr.

Wiebke ist erfolgreicher, sie strickt (neben der Arbeit an ein paar anderen Projekten) in der Zwischenzeit einen Osterhasen. Das hebt die Stimmung wieder.

Frohe Ostern Euch allen!

Osterspaziergang zur See als Tapetenwechsel

Am 01. März haben wir in Jolly Harbor für Antigua und Barbuda 🇦🇬 einklariert. Über Deep Bay und Great Bird Island, dann English Harbor und weiter nach Green Island (Nonsuch Bay) haben wir Antiguas nördliche und westliche Küste erkundet. Dann sind wir hoch nach Barbuda gefahren und haben auch dort wunderschöne Ankerplätze und eine beeindruckende Natur vorgefunden. Rechtzeitig vor dem Lockdown sind wir ganz bewusst zurück nach Jolly Harbor gesegelt. Der dortige Ankerplatz bietet guten Schutz und zudem die Anbindung an den Hafen mit umfangreicher Versorgung. Diesel, Gas, Lebensmittel, Schiffsausrüster, Müllentsorgung selbst für Problemstoffe wie Altöl (nach dem Ölwechsel am Generator). Aber nach jetzt doch schon wieder 26 Tagen dort war mal wieder ein Tapetenwechsel fällig.

Wir sind superfroh, dass ein Wechsel des Ankerplatzes hier zwar mit ein bisschen Formalkram verbunden, aber eben zulässig ist und Antigua diese Möglichkeit trotz Ausgangssperre weiter bietet. Also haben wir heute früh vorschriftsgemäß die Coastguard angerufen (die Telefonnummern sind in der Facebook-Gruppe „Antigua Cruisers“ abrufbar). Auf unsere Bitte, wir würden gerne unseren Fäkalientank leeren und auf der Rückfahrt einen anderen Ankerplatz aufsuchen kamen ein paar freundliche Rückfragen zu geplanter Abfahrtszeit (sollte nicht vor 08.00 Uhr liegen), erwarteter Ankunftszeit (sollte nicht nach 12.00 liegen). Beides war uns bekannt und unsere Planung dementsprechend angepasst. Außerdem erhielten wir den Hinweis, wir sollten möglichst zwischen 4 und 5 sm hinausfahren.

Fein also, dann mal los. Herrliches Segeln bei zwischenzeitlich durchaus frischem Wind erst mal raus und dann eine schöne Kreuz Richtung Carlisle Bay im Südwesten von Antigua. Alles in allem drei Stunden, in denen Flora uns Segelgenuss vom Feinsten beschert und einen Oster“spaziergang“, den wir so schnell nicht vergessen werden. Was für ein Geschenk.

Das Oster-Eichhörnchen (einen Schoko-Osterhasen haben wir nicht gefunden und außerdem ist es eine schöne Reminiszenz an unseren regelmäßigen Terrassenbesuch in Hamburg) durfte übrigens nur ganz kurz an der Winsch in der Sonne verweilen, sonst wäre es uns wohl davon gelaufen. Nach dem Fotoshootings wurde es im Kühlschrank gechillt und dann noch während des Törns seiner inneren Bestimmung zugeführt.