Wieder mit dem Bus, diesmal war es die Überlandlinie 57, geht es hinauf in die Berge und über den Gebirgskamm nach Ribeiro Frio im gleichnamigen Park Natural. Schon auf der Fahrt ist es interessant zu beobachten, wie sich die Vegetation am Straßenrand veränderte. Erst wieder durch Eukalyptus- und Lorbeerwälder wird es, nachdem wir die dünne Wolkendecke unter uns gelassen haben immer karger bis kurz vor dem Pass nur noch trockene Wiesen und Sträucher den Weg säumen. Und wie anders sieht es auf der Nordseite aus: dunkler hoher alter Nadelwald empfängt uns, etwas weiter ins Tal geht er in Lorbeerwald über. Und dort beginnen wir unsere zweite Levadawanderung. Anders als vorgestern präsentiert sich die Natur entlang der Levada durchgehend sattgrün, neben dem unbewirtschafteten Urwald aus Lorbeerbäumen und hohen Azaleen oder Hortensien auch mit dichtem Bewuchs aus Farnen, Moosen und Flechten.
Und auch der Weg an der Levada zeigt sich abwechslungsreich. Wir haben das Glück, dass die Wolken unter uns bleiben und sich zum Ende der Wanderung hin ganz aufgelöst haben. So wandern wir meist unter einem lichtdurchbrochenen Blätterdach, mal lichter und mit tollen Ausblicken
mal dichter oder sogar durch kleine Schluchten und Tunnel.
Und auch die heimische Tierwelt zeigt sich immer wieder. Vor allem die Madeira-Eidechse, deren kleine Exemplare bei unserer Annäherung ins Wasser springen und auf die andere Levada-Seite schwimmen. Aber auch viele Madeira-Buchfinken sind zu sehen, unserem Buchfink ganz ähnlich, aber mit größerem Schnabel und pfirsichfarbener Brust:
Und sogar ein Madeira-Goldhähnchen erspähen wir, aber da bin ich mit der Kamera nicht schnell genug 🥺.
Am Ende führt auch hier der Weg von der Levada fort und recht steil hinunter nach Portela. Von dort könnten wir mit dem Bus zurück nach Funchal, aber ein Sammeltaxi für nur 5,- Euro pro Nase kommt dem Bus zuvor und bringt uns schnell und bequem direkt zurück.
Nach soviel Natur (und einer ausgiebigen Erholungspause an Bord) belohnen wir uns mit einem Restaurantbesuch und so geht es am Abend noch einmal in die Stadt. Natürlich wieder zu Fuß, so weit ist es von unserem Liegeplatz ja auch nicht. Am Ende stehen trotzdem 25,9 km und 30.052 Schritte auf meinem iPhone-Zähler. Da soll noch mal einer sagen, beim Segeln verkümmere die Beinmuskulatur.
😀