Wer beim Auslaufen aus Bahía Tortugas unseren Kurs auf Noforeignland.com oder AiS verfolgt hat, wird sich vielleicht über eine Extrarunde zurück zum Ankerplatz gewundert haben.
Kurz vor Sonnenaufgang gehen wir fast zeitgleich mit drei anderen Booten ankerauf, um die Strecke nach Bahía Asunción gut bei Tageslicht zu schaffen. Aber schon im Ausgang der Bucht meldet sich das Boot vor uns mit Motorproblemen und bittet um einen Schlepp. Wir ziehen das Boot des amerikanischen Einhandseglers wieder zurück zum Ankerplatz vor dem Ort, wo er sich jetzt in Ruhe um seinen Motor kümmern kann.


Danach sind wieder aber gleich wieder unterwegs und mit dem inzwischen einsetzenden guten Wind wird es ein wunderbarer Segeltag. Fast die ganze Zeit unter Gennaker, wie auch die ursprünglich mit uns ausgelaufenen Boote, die wir sogar wieder einholen.

Die Angel ist auch draußen, aber nur kurz. Erst beißt ein kleiner unechter Bonito, den lassen wir wieder frei. Nur wenig später holen wir einen schönen Großaugen-Thunfisch herein und damit hat die Angel dann gleich wieder Pause.

Unsere Lieblingsgröße: noch gut zu handhaben und reicht locker für vier Mahlzeiten für uns beide.
Die Bahía Asunción ist wieder eine sehr große Ankerbucht. Sie wird gegen die vorherrschenden Winde geschützt von einer schmalen Landzunge im Nordwesten und einer Insel mit vorgelagerten Felsen im Westen.


Abgesehen von der felsigen schmalen Halbinsel ist das Ufer zumeist ein breiter Sandstrand, der sich scheinbar bis zum Horizont erstreckt.

Der Ort: eine geteerte Hauptstraße mit einigen kleinen Geschäften, ansonsten staubige Sandstraßen und viiiiiel Landschaft:




Freundliche Menschen, anhängliche Straßenhunde. Manchmal skurrile Verarbeitung der Knochen von angespülten Walen.

Und natürlich das inzwischen scheinbar überall dort, wo man auf Tourismus hofft, unvermeidliche Monument mit dem Ortsnamen aus bunten Buchstaben.

Die vorherrschenden Vögel sind in Bahía Asunción diesmal nicht die Pelikane (die es aber natürlich auch gibt) , sondern eindeutig die Truthahngeier. Mit ihren bis zu zwei Metern Flügelspannweite sind sie ja eigentlich schon beeindruckend genug, aber der leuchtend rote federlose Kopf gibt ihnen noch ein ganz besonders markantes Aussehen. Angst brauch man nicht vor ihnen zu haben: die Cherokee nennen sie sogar Peace Eagles (Friedensadler), weil sie anders als andere Geier nicht selbst töten, sondern ihren Fleischkonsum tatsächlich auf Aas beschränken. Straßen in abgelegenen Gegenden kommen ihnen da sehr entgegen.



Sind die roten Köpfe schön? Oder eher … speziell?
Über dem Pazifik jedenfalls zeigen sich einmal mehr wunderbare Sonnenuntergänge, bei denen die Rot-Färbung dann wieder jedem gefällt:


Red sky at night – sailor’s delight.