Der Bart der Chesapeake & Cabrio die Zweite

Die UV-Strahlung setzt allem an Bord ziemlich zu. Na klar wenn man sich quasi im Dauersommer und zumeist in den Tropen oder Subtropen bewegt ist das keine große Überraschung.

Ein (leider) ganz gutes Beispiel dafür ist die Hülle unseres Rettungskragens. Vor erst gut einem Jahr in Italien gekauft, hat die Hülle nicht nur ihre Farbe von dunkelblau nach „blassgraublau gescheckt“ verändert, sondern leider auch ihre sonstige Erscheinungsform. Sackartig, mehrfach gerissen und zerfleddert, Reißverschlüsse fest. Immerhin könnte man den Kragen wohl inzwischen herausreißen, ohne die Reißverschlüsse zu öffnen 😖. Trotz des Kaufs in Italien beim Marineausstatter offensichtlich nicht für Langfahrt geeignet, muss leider neu.

Aber auch dem Boot selbst setzen die Bedingungen sichtbar zu. Der blaue Streifen im Gelcoat der Flora kreidet aus und wird scheckig, auch wenn das eher ein lediglich optischer Makel ist.

Flora bei Abfahrt in 🇬🇷

Inzwischen sah es leider so aus, dass neben dem stumpfen Gelcoat und dem besonders leidenden blauen Streifen auch der „braune Bart der Chesapeake“ am Bug ziemlich deutlich erkennbar war:

Aber die angekündigte Wellnesskur für Flora zeigt erste glänzende Erfolge der Schönheitsfarm:

Mir ist schon klar, dass es ein bisschen luxuriös erscheint, wenn wir solche Arbeiten machen LASSEN und gleichzeitig auch noch selbst von unseren Freunden mit ihrer Gastfreundschaft verwöhnt werden, sowohl kulinarisch durch Michaels ausgezeichnete Küche als auch z.B. mit Cabrioausfahrten in ihrem uns zur Verfügung gestellten MX5. Ja, das ist es wohl. Aber wir gönnen es uns ganz bewusst, genießen es, cruisen bei wunderbarem Spätsommerwetter durch die leicht gewellte Landschaft von Maryland (hier immer als MD abgekürzt). Noch im Pendler-Einzugsgebiet von Washington D.C. zeigt uns MD vergleichsweise weniger Felder als die anderen von uns besuchten Südstaaten wie etwa Virginia und dafür deutlich mehr Pferdekoppeln mit ihren typischen Holzzäunen.

Und – gerade in dieser Jahreszeit wunderschön – es gibt eben auch reichlich Laubwald hier in MD. In den USA muss man sich als Deutscher erst daran gewöhnen, dass der Wald zumeist nicht öffentlich zugänglich ist und auch größere nicht waldwirtschaftlich bewirtschaftete Wälder in privater Hand mit einem deutlichen „NO TRESPASSING“ potentiellen Spaziergängern ihre Unwillkommenheit deutlich machen. Aber: Es gibt eben neben den großen bekannten US-Nationalparks auch viele kleine State Parks und in denen sind Spaziergänge und Hikes (oft auf gut beschilderten Routen) möglich. Mit dem kleinen Zweisitzer-Cabrio fahren wir diesmal hinaus nach Sunshine (wirklich 🌞!) und weiter zum Patuxent River Watershed Park. Und wenn die Covid-Beschränkungen auch den eigentlich geplanten Heimflug ausfallen lassen, so kommen auch wir „Sommersegler“ doch in den Genuss, mit den Füßen in trockenem Laub rascheln zu können, die Farbenpracht und den wunderbaren Geruch eines vorsichtig den Herbst begrüßenden Laubwaldes so richtig auszukosten.

5 Gedanken zu „Der Bart der Chesapeake & Cabrio die Zweite

  1. Einfach genießen! Alles andere ist doch völlig egal! Ich wünsche eine super schöne Landzeit!
    Gruß aus Hamburg-Anja

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  2. Ohhhh… die Flora hat also ein rundum Wellness- Paket erhalten. Sie sieht seeeeehr schön aus👌 Lupina träumen von einer solchen Schönheitskur!😅

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  3. Hallo Ihr Weltbummler , ich verfolge mit große Spannung eure Reise und wünsche euch alles gutte.

    Vor zwei Tage Habe ich mein Kleines Boot , nach 5 Jahren Renovierung ins kaltes Wasser Gelassen . Noch zwei Jahre dann will ich mit meiner Frau Jadwiga auch los segeln.
    Bilder von unseren Boot sind auf Facebook zu sehen unter Jan Kaczynski.

    Wir segeln mit euch, danke!

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  4. Moin Jan, moin Jadwiga,
    schön, von Euch zu hören. Leider habe ich Dich auf Facebook nicht gefunden bzw. nicht aus den vielen gleichen Namen herausfiltern können. Könntest Du mir auf Facebook eine Freundschaftsanfrage (SY Flora Crew) schicken? Das sollte klappen.
    Ganz liebe Grüße

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  5. Es ist wirklich bedauerlich, dass das Material beim Segeln der Kombination von UV-Strahlung, Wasser und Salz ausgesetzt ist. Der Agressivität dieser Faktoren scheint kein Material dauerhaft standhalten zu können.

    Wie schätzt Ihr diese Agressivität im Vergleich in den Revieren Ostsee, Mittelmeer und Karibik ein? Um wieviel schlimmer ist es in der Karibik im Vergleich zum Mittelmeer? Ich denke, sowohl der Salzgehalt als auch die Strahlung sind hier stärker. Wie stark macht sich der Unterschied beim Material bemerkbar?
    Herzliche Grüße,
    Frank

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